Irrtümer der traditionellen Ernährungserziehung

Iss den Teller leer!

Irrtümer der traditionellen Ernährungserziehung

Die Erziehung von Kindern ist heute viel liberaler als noch in unserer Eltern- oder Großelterngeneration. Dennoch halten sich bestimmte Tischregeln aus „Großmutters Zeiten“ hartnäckig. So zum Beispiel: „Iss den Teller leer!“: Einer Kindergeneration, die den täglichen Spagat zwischen Nahrungsmittelüberfluss und Bewegungsarmut bewältigen muss, kann eine derartige Aufforderung mehr schaden als nutzen. Viel wichtiger ist es, dass Kinder eine flexible Kontrolle ihres Essverhaltens lernen und ihr gesundes Gespür für Hunger und Sättigung bewahren. Aus diesem Grund sollte die Regel heute lauten: „Jeder nimmt nur so viel, wie er essen möchte“. Und auch wenn es für Oma zunächst ungewohnt ist: Wenn der Sprössling keinen Hunger hat, kann er die Mahlzeit ruhig einmal ausfallen lassen. Denn der Appetit bei Kindern schwankt nach Tagesform, Temperament und Bewegungsintensität.
Ähnlich verhält es sich mit Aussprüchen wie: „Gegessen wird, was auf den Tisch kommt“. Sicherlich ist es wichtig, das Herauspicken von Lieblingslebensmitteln zu vermeiden und Kinder an neue oder ungewohnte Lebensmittel heranzuführen. Einen autoritären Esszwang auszusprechen ist aber kontraproduktiv und kann schlimmstenfalls zu Essstörungen führen. Besser: Jeder probiert einen kleinen Bissen, bevor er entscheidet, ob es ihm schmeckt oder nicht. Wer das Essen nicht mag, wartet bis zur nächsten Mahlzeit oder nimmt sich als Ersatz eine Scheibe Brot oder ein Stück Obst. Süßigkeiten als Zwischenmahlzeit sollten dann allerdings tabu sein.

AID

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