Kamerun erleben

Kamerun

Limbé – Kleinod im „Krabbenland“

Rio de Camarões (Krabbenfluss) nannten portugiesische Entdecker im 15. Jahrhundert die Gegend an der Küste Westafrikas, aufgrund der vielen Krabben im Fluss Wouri. Aus diesem Namen entwickelte sich der heutige Landesname Kamerun. Hier, an Kameruns Westküste, gibt es aber viel mehr zu entdecken als kulinarische Genüsse. Zum Beispiel das Städtchen Limbé.

Limbé mit seinen rund 20.000 Einwohnern liegt im englischsprachigen Teil Kameruns, nahe der Grenze zu Nigeria, in einer traumhaft schönen Bucht umgeben von bewaldeten Bergen, darunter der berühmte Kamerunberg mit 4095 m Höhe, den man allerdings aufgrund ständigen Nebels fast nie (komplett) zu Gesicht bekommt.

Alfred Saker, ein englischer Missionar, kaufte König William Bimbia 1858 das Land ab und nannte die von ihm gegründete Stadt „Victoria“, die über ein Jahrhundert später in Limbé umbenannt wurde. Neben der Sprache ist der englische Einfluss dort bis heute auch anderweitig noch deutlich zu spüren: u.a. trinkt man hier sehr gerne Tee, der in großen Plantagen im Umland angebaut wird, und Guinness … womit wir jedoch bereits auch zum deutschen Einfluss kommen, denn das nach deutscher Lizenz in Kamerun gebraute Bier findet ebenso zahlreiche begeisterte Abnehmer. 1887 fiel Victoria unter deutsche Verwaltung, und wie überall in Kamerun, verherrlicht man auch hier heute noch den deutschen Kolonialismus. „Die von den Deutschen angepflanzten Mango- und Bananenbäume tragen immer noch Früchte“, erklärt mir der Fahrer der örtlichen Reiseagentur FIFFA Voyages, „wenn die Deutschen hier geblieben wären, wären wir heute ein reiches Land“. Da wir bei diesem Thema geteilter Meinung sind, beeilt er sich, mir die „Überbleibsel dieser guten Kolonialherren“ vorzuführen, z.B. das malerisch an den Hängen des Kamerunbergs gelegene Schloss des deutschen Gouverneurs von Kamerun, Jesko Albert Eugen von Puttkamer in Buéa, Sitz der Kolonialregierung und Hauptstadt Kameruns bis zum 1. Weltkrieg, den Bismarckbrunnen und den deutschen Friedhof, sowie die Pallotiner-Missionskirche am Engelberg oberhalb des Dorfes Bonjongo, in der heute noch Messen abgehalten werden. Besonders stolz ist man in Limbé auf den Botanischen Garten, der 1891 gegründet und eine Zeit lang von dem deutschen Biologen August Weberbauer geleitet wurde.

Limbé bietet – neben seiner strategischen Position als Ausgangsort für zahlreiche Ausflüge ins nähere und Touren ins weitere Umland – mit seinem palmengesäumten Strand, dessen Sand durch das Lavagestein schwarz gefärbt ist, auch phantastische Badefreuden: die Temperatur des glasklaren Wassers schwankt immer zwischen 26 und 30 Grad, und sehr gute Hotels wie z.B. das FINI Hotel garantieren einen perfekten Urlaub. „Leider haben wir bisher noch kaum deutsche Kunden“, sagt Madame Cathérine Dima, Inhaberin der Reiseagentur FIFFA Voyages, die seit vielen Jahren ein breites Spektrum an Kameruntouren bis hin in die umliegenden Länder Tschad, Äquatorialguinea, Kongo usw. anbietet. „Das finde ich sehr schade, denn gerade zu den Deutschen haben wir doch eine besondere Beziehung!“, und fügt mit einem verschmitzten Lächeln hinzu: „Schreiben Sie das doch bitte!“

Wollen Sie zu den ersten Deutschen in Limbé gehören, www.babaldar.com hilft weiter

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