Sommerträume aus dem Glas: Konfitüren mit Extras sind gefragt
Duftrosen, Blüten, Kräuter, Gewürze und Schokolade veredeln zunehmend den fruchtigen Start in den Tag: Konfitüren, Gelees und Marmeladen mit fantasievollen Extras sind derzeit angesagt. Monica Volk vom Deutschen Hausfrauen-Bund bestätigt den Trend: „Vor allem als Geschenkidee ist Eingemachtes mit besonderen Zutaten sehr interessant.“ Für ein perfektes Ergebnis ist allerdings ein wenig Know-how nötig.
Die Kunst besteht darin, nur Aromen zu kombinieren, die auch im rohen Zustand geschmacklich harmonieren, wie Erdbeeren und Chili, Mirabellen und Rosmarin oder Sauerkirschen und Schokostückchen. Duftrosenblüten-blätter oder essbare Blüten, wie beispielsweise Lavendel oder Kapuziner-kresse, verwandeln Gelees in blumig-süße Sommerträume. Sehr edel sieht zum Beispiel Gelee aus weißen Johannisbeeren mit Rosenblütenblättern aus. „Wichtig ist dabei, dass die Blüten ungespritzt, gut sauber und trocken sind“, erklärt Monica Volk. Unbehandelte Blüten sind auf Bestellung beim Blumenhändler, in Bauernhofläden oder auf dem Markt erhältlich. Bei Rosen nur die abgezupften Blütenblätter verwenden und diese eine Minute mit dem Gelee kochen lassen. Auch Kräuter wie Minze oder Melisse bringen Pep ins Glas. Sie werden kurz vor dem Einfüllen untergerührt. Rosmarin passt gut zu Apfel- oder Johannisbeergelee, Zitronenthymian zu Quittengelee oder Aprikosenkonfitüre. Der Optik wegen die Gläser während des Erkaltens öfters umdrehen, damit sich die Kräuter oder Blüten im Glas verteilen. Deko-rativ machen sich auch Gewürze, die vor dem Einfüllen des Gelees ins Glas gelegt werden. „Ein, zwei Lavendelblüten in ein Einmachglas geben, noch eine Vanilleschote und eine unbehandelte Orangenscheibe dazu, und schon wird Erdbeergelee zum Verschenken ein Hingucker“, empfiehlt Monica Volk.
Espresso gibt Sauerkirschkonfitüre eine interessante Note. Dazu nach Ablauf der Kochzeit auf ein gutes Pfund Früchte zwei Esslöffel frisch aufgebrüht hinzufügen. Nüsse verleihen den süßen Stars auf dem Frühstückstisch den besonderen Biss. „Walnüsse aus heimischer Ernte vom Vorjahr schmecken unter Umständen nicht mehr aromatisch“, gibt Volk zu bedenken. Ihr Rat: Walnüsse bereits im Herbst für die Einmachsaison einfrieren oder auf andere Nüsse und Samen wie Pinienkerne, Kürbis- oder Sonnenblumenkerne ausweichen. In jedem Fall sollte man die Nüsse vorher probieren, ob sie einwandfrei sind. Sind Rum, Likör & Co. gewünscht, diese immer erst gegen Ende der Kochzeit unterrühren. „Es darf nur ein Aromahauch sein, wenn ich
zuviel Alkohol zugieße, wird die Konfitüre wieder dünnflüssig“, lautet ein weiterer Tipp der erfahrenen Hauswirtschaftsmeisterin.
Wer Kräuter, Blüten etc. mit ins Glas gibt, sollte wissen, dass sich dadurch die Haltbarkeit der Konfitüren und Gelees verkürzt.
Grundsätzlich muss beim Einkochen der Haltbarkeit zuliebe auf penible Sauberkeit geachtet werden. „Oft macht Schimmelbefall am Gläserrand Probleme“, weiß Monica Volk. Deckel daher zum Desinfizieren in 75-prozentigem Rum tauchen oder auskochen. Anschließend Gläser zuschrauben und umdrehen. Bei den Gläsern genügt es, sie mit heißem Wasser zu reinigen.
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