ESL – Milch – länger frisch

ESL-Milch: länger frisch

Über die kurze Haltbarkeit von Milch muss sich heute niemand mehr ärgern. Moderne Molkereitechnologie ermöglicht eine Haltbarkeit von zwölf bis 21 Tagen. Die „länger frische“ Milch, von Fachleuten auch ESL-Milch genannt, schmeckt nahezu wie Frischmilch und weißt einen ähnlichen Nährstoffgehalt auf. Sie wird in einem besonders schonenden Verfahren hocherhitzt. Dabei wird die zunächst auf 75 bis 80 Grad vorerhitzte Milch für wenige Sekunden auf 127 Grad erhitzt und anschließend sofort wieder abgekühlt.

Das Kürzel ESL steht für „extended shelf life“ und bedeutet frei übersetzt soviel wie länger frische Milch. „Die Kennzeichnung von ESL-Milch ist gesetzlich noch nicht definiert, daher sind verschiedene Bezeichnungen zu finden“, erklärt Dr. Andrea Lambeck, Leiterin des Grundlagen-Managements bei der CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH. Im Kühlregal ist ESL-Milch deklariert als „die Längerfrische“, „die Maxifrische“ oder mit Hinweisen versehen wie „für extra langen Frischegenuss“, „hält länger frisch“ oder „unverfälschter Geschmack“.

Also nicht verwechseln: Hocherhitzte Milch ist etwas anderes als die altbekannte, ultrahocherhitzte H-Milch, deren großes „H“ für haltbar steht. Beim Ultrahocherhitzen wird die Milch für ein bis vier Sekunden auf Temperaturen von 135 Grad gebracht, hocherhitzte ESL-Milch nur auf 85 bis 127 Grad und Frischmilch auf maximal 72 Grad. So unterscheidet sich ESL-Milch im Gehalt an hitzeempfindlichen B-Vitaminen kaum von Frischmilch. Einen sehr viel größeren Einfluss auf den Vitamingehalt hat die Lagerung im Haushalt: Je länger Milch im Haushalt gelagert wird, desto höher der Verlust an Vitaminen.
Frischmilch ist gekühlt und ungeöffnet etwa fünf bis sechs Tage im Kühlschrank haltbar, ESL-Milch mit 12 bis 21 Tagen dagegen sehr viel länger. H-Milch hält sich in der ungeöffneten Packung ohne Kühlung zirka drei bis vier Monate.

Und noch eine Neuigkeit für Milchfans: Milch gibt es jetzt nicht nur in den bekannten Fettstufen als Vollmilch, fettarme Milch und Magermilch, sondern darf nach dem Beispiel einiger EU-Beitrittsländer auch mit frei gewähltem Fettgehalt als so genannte „Konsummilch“ in den Handel gebracht werden.

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