Frühkartoffeln

Kartoffelliebhaber erwarten sie schon sehnlichst: die Speisefrühkartoffeln. Pünktlich zur warmen Jahreszeit kommen die leckeren Knollen ab Juni bis Anfang August von heimischen Äckern und gelangen meist innerhalb von
24 Stunden in den Handel. Frischer geht’s nicht.

Im Februar und März gesetzt, umsorgen die Anbauer die Frühkartoffeln liebevoll, bis sie zu Beginn des Sommers gerodet werden. Die Knollen verweilen nur kurz in der Erde – zwischen 70 und 90 Tagen. Ganz frühe Sorten werden vorgekeimt in den Boden
gesetzt und zum Teil mit Folien gegen Kälte geschützt. Wenn die „Frühen“ dann von der warmen Frühlingssonne verwöhnt herangereift sind, werden sie zum Sommeranfang geerntet.

„Speisefrühkartoffeln trumpfen mit ihrem feinen und zugleich herzhaften Geschmack auf“, weiß Sabine Sulzer, Produkt-Managerin bei der CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH. Jedoch sind die zarten Knollen aufgrund
ihrer kurzen Reifezeit in der Regel nur bedingt lagerfähig. In diesem Jahr werden erstmals bundesweit Frühkartoffeln mit fester Schale aus heimischem Anbau angeboten. Die „Frühen“ bleiben dafür extra vier Wochen länger im Boden. „Der Vorteil für die
Verbraucher: Die Kartoffeln sind länger haltbar“, erklärt die Kartoffel-Expertin.

Kartoffeln sind prall gefüllt mit Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Diese füllen Energiereserven schnell wieder auf und eignen sich ideal, um fit in den Sommer zu starten. Aufgrund des hohen Wasseranteils von 80 Prozent haben die Knollen
nur wenige Kilokalorien. 100 Gramm liefern gerade mal 70 Kilokalorien. Außerdem enthalten Kartoffeln kaum Fett und machen somit rundum eine gute Figur.

Die Zubereitung der Knollen hat großen Einfluss darauf, wie Vitamine und Mineralstoffe erhalten bleiben. Pellkartoffeln sind der Ideal-Fall. Beim Garen mit Schale in wenig Wasser oder noch besser über Wasserdampf gehen am wenigsten Nährstoffe
verloren. Und noch ein Tipp: Um Vitaminverluste zu vermeiden, sollten Kartoffeln nicht über längere Zeit warm gehalten, sondern unmittelbar gegessen werden.

Die ersten Kartoffeln des Jahres sind häufig festkochende und vorwiegend festkochende Sorten, die beim Braten, Kochen oder Backen gut in Form bleiben. Im Gegensatz zu den mehligkochenden Vertretern zeichnen sie sich durch Schnittfestigkeit aus. Die
unterschiedlichen Kocheigenschaften hängen vom Feuchte- und Stärkegehalt ab. Mehr Stärke bedeutet trockenere Knollen. Da Frühkartoffeln nur wenig Zeit haben, sich im Boden zu entwickeln, haben sie relativ wenig Stärke.

Festkochende und vorwiegend festkochende Kartoffeln eignen sich besonders gut für „formschöne“ Kartoffelsalate oder Kartoffelgratins. „Wer nicht sicher ist, welche Sorte für sein Wunschrezept am besten geeignet ist, für den lohnt ein Blick auf die
Verpackung“, lautet der Rat der CMA-Fachfrau Sulzer. „Dort sind neben Handelsklasse auch Sorte und Kochtyp aufgeführt. Neu sind auf vielen Verpackungen Rezeptvorschläge und Lagerungshinweise.“ Dem sommerlichen Kartoffelgenuss steht also nichts im
Wege.

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