Kühlschrank

Der Kühlschrank wird’s schon richten – Tipps zur Lebensmittellagerung helfen Verbrauchern

Verbraucher interessieren sich kaum für die Lebensmittelsicherheit im eigenen Kühlschrank. Das schließen Haushaltswissenschaftler der Universität Bonn aus einer Befragung von 1.000 Haushalten. Ziel der Untersuchung war es, Lösungsansätze zu finden, um auch im privaten Haushalt die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten. Um die schriftlichen Antworten der Befragten zu überprüfen, setzten die Experten zusätzlich Testkühlschränke ein, anhand derer sie in 40 weiteren Haushalten untersuchten, wie gut diese tatsächlich ihre Lebensmittel kühlten.

Die Befragung zeigt, dass viele Verbraucher ohne Kühltaschen einkaufen und selbst extrem leicht verderbliche Lebensmittel wie Hackfleisch und Fisch teils länger als fünf Tage lagern. „Lebensmittelverderb ist nicht immer sichtbar“, erklärt Ute Gomm, Hygieneexpertin vom aid infodienst, „ein Verzehr verdorbener Lebensmittel gefährdet aber die Gesundheit.“ Dieses Risiko wird dadurch verstärkt, dass Verbraucher ihre Kühlschränke häufig zu warm einstellen oder Produkte nicht an der idealen Stelle lagern. Wie die Studie zeigt, stellen die befragten Verbraucher die Kühlschranktemperatur häufig nach dem Gefühl ein und passen sie nur selten an die Menge der eingelagerten Lebensmittel an. „Ein Kühlschrankthermometer kann anzeigen, wie warm oder kalt es im Innenraum an welcher Stelle tatsächlich ist“, rät Gomm.

Die in den meisten Kühlschränken vorgegebenen oder markierten Lagerplätze für Obst, Gemüse und Eier werden von Verbrauchern gerne entsprechend genutzt. In den Testkühlschränken waren außerdem Fächer für Fleisch und Fisch markiert, was die Testpersonen ebenfalls berücksichtigten und somit für bessere Lagerungsbedingungen sorgte. Studienleiterin Simone Thomas weist auf die Diskrepanz zwischen boomenden Kochsendungen und einem weitgehenden öffentlichen Desinteresse an der Lagerung von Lebensmitteln hin. Sie erklärt dies dadurch, dass auf dem Markt diverse Kühlgeräte mit jeweils unterschiedlichen Temperaturschichten gehandelt werden. Empfehlungen können sich deshalb immer nur auf den jeweiligen Gerätetyp beziehen. Umso wünschenswerter wäre eine einfache, signifikante Kennzeichnung jeweils direkt am Kühlschrank. Immerhin 72 Prozent der Befragten äußerten den Wunsch nach mehr Lagerungshinweisen. Diese könnten auf der Verpackung, aber auch direkt auf oder in dem Gerät stehen.
aid, Johanna Thelemann

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