Kaffee-Systeme: Playstation für Erwachsene?

Kaffee ist Kult – und der Deutschen liebstes Heißgetränk. Schon seit geraumer Zeit gibt es für jeden Geschmack die passende Kaffeemaschine. Im Januar 2008 befragte das Aachener Marktforschungsunternehmen Dialego in einer repräsentativen Umfrage 1.000 Bundesbürger zu ihrer Einstellung gegenüber verschiedenen Arten von Kaffeemaschinen. Filterkaffeemaschinen, Kaffee-Vollautomaten, Espressomaschinen, Kaffee-Pad-Systeme und die neuen Kaffee-Kapsel-Systeme kamen unter die Lupe.

Allen Anstrengungen der Latte-Macchiato-Fraktion zum Trotz: Filterkaffee ist und bleibt die Nummer eins in deutschen Tassen. 51 Prozent der Verbraucher greifen für die Zubereitung von Kaffee immer noch vorwiegend auf die traditionelle Filterkaffeemaschine zurück. Auf Platz zwei finden sich Kaffee-Pad-Systeme mit 18 Prozent, die damit in nur drei Jahren seit ihrer Markteinführung einen raschen Siegeszug angetreten haben. Die so genannten Kaffee-Vollautomaten mit integriertem Mahlwerk belegen mit 11 Prozent Rang drei der bevorzugten Geräte. Rechnet man bei den Filterkaffeemaschinen noch die Handfilter hinzu, die immerhin noch 6 Prozent nutzen, ergibt sich ein Gesamtergebnis von 57 Prozent für die Anhänger von Filtersystemen. In dieser Befragung interessierten allerdings vor allem die vielen neuen Gerätetypen zur voll- oder halbautomatischen Herstellung von Kaffee, die es derzeit auf dem Markt gibt.

Pad-Systeme sind erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit auf dem Markt, haben aber in den Nutzerzahlen die Kaffee-Vollautomaten bereits überholt. Die Gründe derer, die noch keinen solchen Kaffee-Vollautomaten besitzen, lauten einerseits „Weil die Geräte zu teuer sind“ (58 Prozent), andererseits geben 50 Prozent an, schlicht und einfach zufrieden zu sein, mit der Art und Weise, wie sie derzeit ihren Kaffee aufbrühen. Und immerhin ein Drittel (34 Prozent) gibt an, zu wenig Kaffee zu trinken, als dass sich die Anschaffung eines Kaffee-Vollautomaten lohnen würde. Dennoch hegen viele den Wunsch, solch eine „Braustation“ zu besitzen: Glatte zwei Drittel (66 Prozent) sagen, sie würden mit Begeisterung einen Kaffee-Vollautomat nutzen – wenn sie ihn geschenkt bekämen.

Kapsel-Systeme und Vollautomaten punkten in vielerlei Hinsicht

In Sachen Geschmack liegen Vollautomaten und Kapsel-Systeme in der Beurteilung ihrer Besitzer gleichauf. 91 Prozent sind der Überzeugung, dass der gute Geschmack des damit zubereiteten Kaffees für das jeweilige System spricht. Bei den Nutzern von Espressomaschinen sind es rund vier Fünftel (82 Prozent). Bei den Pad-Pad-Systemen geben lediglich 74 Prozent der Nutzer an, der Geschmack des Kaffees spreche für dieses System.

Außerdem fördert die Studie eine sehr hohe Zufriedenheit der Nutzer mit dem Bedienkomfort von Kaffee-Vollautomaten (98 Prozent) und Kapsel-Systemen (94 Prozent) zu Tage. Geht es um die Zufriedenheit mit der Reparaturanfälligkeit, schneiden die Kaffee-Vollautomaten mit einer durchschnittlichen Zufriedenheit von 77 Prozent ähnlich ab wie das Kapsel-Systemen (80 Prozent). Den Spitzenplatz belegen in dieser Fragestellung Espressomaschinen mit 91 Prozent.

„Spaßfaktor“ Kaffeemaschine: Playstation für Erwachsene?

Abgesehen davon, dass viele die Anschaffung eines der neuen Edelgeräte schick finden, scheint auch deren Benutzung für viele ein Vergnügen zu sein. Den größten Spaß bringen offenbar die Kaffee-Kapsel-Systeme: 86 Prozent der Besitzer geben dies an. Auch die Kaffee-Vollautomaten erzielen mit fast vier Fünfteln (78 Prozent) einen sehr guten Wert. Beinahe gleichauf liegen Espressomaschinen (69 Prozent) und Pad-Systeme (68 Prozent). Gadeib abschließend: „Kaffeemaschinen sind eine Art rationales wie emotionales Lifestyle-Produkt: Einerseits sind sie funktional, andererseits befriedigen sie bei den Besitzern auch Bedürfnisse, die über die reine Funktion des Kaffeekochens hinausgehen. Wir sind gespannt, wie dieser Aspekt bei der nächsten Befragung im kommenden Jahr beurteilt wird.“

Dialego führt in Deutschland zwei Mal pro Monat Omnibus-Umfragen zu verschiedensten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen durch. Die Gesamtübersicht über das Angebot an Studien finden Sie im Internet unter www.dialego.de in der Rubrik „Studien“.

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