Mit dem Aal zum Funkturm

Märkische Fischstrasse präsentiert den „Brandenburger Fisch des Jahres 2008“ auf der IGW.

Auf der Internationalen Grünen Woche sind die Märkischen Fischer ganz auf Aal eingestellt. Sie haben des Aal zum „Brandenburger Fisch des Jahres 2008“ gekürt. Der Aal gehört zu den besonders bedrohten Fischarten in Europa. Mit ihren Aktionen will die Märkische Fischstrasse Brandenburg/Berlin e.V. auf die prekäre Situation dieser Fischart hinweisen.

Leckere Aalgerichte sowie Informationen zur Fischerei in Brandenburg stellt die Märkische Fischstrasse an ihrem Stand in der Brandenburghalle 21a vor. Wo kann man Fisch kaufen und genießen, wo kann geangelt werden, welche Fischer bieten Übernachtungen an – diese Informationen hat die Märkische Fischstrasse jetzt im Internet und in einer Broschüre aktuell zusammengestellt. Unter www.maerkische-fischstrasse.de können diese wichtigsten news rund um Fisch und Wasser in Brandenburg aktuell abgerufen werden.

Mit der Kür des Aal zum „Brandenburger Fisch des Jahres 2008“ sollen die zahlreichen Aktivitäten in Brandenburg rund um das europäische Aalprojekt ergänzt und verstärkt werden. Der Aal (lat.: Anguilla anguilla) ist durch klimatische Veränderungen in ozeanischen Bereichen, Verbauungen in den Gewässern, nicht ausreichende Wasserqualität und z.B. auch durch den Kormoranfraß stark gefährdet. Nach Einschätzung des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) und der Europäischen Kommission befinden sich die europäischen Aalbestände sogar „außerhalb sicherer biologischer Grenzen“.

Zwar gehört der Aal zu den bekanntesten Fischen, dennoch ist über den Aal immer noch viel zu wenig bekannt. So z.B. seine Navigation durch kleinste Gewässer und Zuflüsse der Havel, über die Elbe, durch die Nordsee, den Nordatlantik bis in die nördlich der Karibik liegende Sargassosee. Diese Steigaalzüge gehören heute zu den immer noch nicht geklärten Naturphänomenen unserer Region.

Deshalb stellt die Märkische Fischstrasse den Aal in den Mittelpunkt ihrer Aktivitäten. Bei Fischern, Fischhändlern und in der Fischgastronomie wird für den Aal als Delikatesse geworben. „Das schafft viele Anknüpfungspunkte, um auf die Situation des Aals in unserer Region hinzuweisen“, sagt dazu Peter Wilczynski, Vorsitzender der Märkischen Fischstrasse und Vizepräsident des Brandenburger Landesfischereiverbandes. „Die Problematik um den Aal muß aus dem Kreis der Experten herausgeführt werden. Nur wenn die Öffentlichkeit für den Aal sensibilisiert ist, kann die Situation für den Aal langfristig verbessert werden.“

Seit 2007 werden im Einzugsbereich der Elbe im Rahmen eines EU-Projekts, das in Brandenburg von Fischern, Anglern und der Fischereibehörde getragen wird, umfangreiche Anstrengungen zur Erhaltung des Aals unternommen. So wurden bspw. 2,5 Millionen Aalbabys in Flüssen und Seen ausgesetzt.

Die Märkische Fischstrasse Brandenburg/Berlin e.V. verbindet als „blaues Band“ durch Brandenburg Fischer, Angler, Fischgastronomie, Fischhandel und die Anbieter von Urlaub auf dem Fischerhof und führt sie mit Naturwächtern, Förstern und Bauern zusammen. Ihr Ziel ist es, den gesamten Fischereibereich und das Angeln in der wasserreichsten Region Deutschlands bekannter zu machen und neue Wege zu Kunden und Gästen zu erschließen. Dazu zählen touristische Angebote rund um Fisch und Wasser ebenso wie Koch- und Angelkurse.

In Brandenburg gibt es nach Angaben des Landesfischereiverbandes ca. 160 Fischereibetriebe im Haupterwerb und 120 Fischer im Neben- oder Zuerwerb. Im Jahr 2006 wurden lt. Agrarbericht der Landesregierung etwa 2 100 t Speisefisch in der Seen- und Flussfischerei sowie in der Teichwirtschaft gefangen bzw. produziert. Mehr als 100 000 Angler sind in etwa 1 500 regionalen Anglervereinen in Brandenburg und Berlin registriert. Geschätzt sind etwa 1 000 Personen im gesamten Bereich der Erwerbs- und Angelfischerei tätig.

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