Lebensmittelkennzeichnung soll bei bewußter Ernährung helfen

Bewusst ernähren mit dem AK-Ampelrechner

Wer kennt es nicht: Das neue Jahr beginnt in einer zu engen Hose und nicht selten mit dem Vorsatz ‚Weg mit dem Weihnachtsspeck, her mit einer leichteren Lebensweise’. Für alle, die ihre Ernährung besser planen wollen, bietet die AK einen „Ampelrechner“.
Dieser übersetzt Nährwertangaben auf Lebensmitteln in die Ampelfarben rot, gelb und grün und zeigt so, ob viel, mittel oder wenig Fett und Zucker in einem Produkt drinnen sind. Dieser Durchblick hilft mehr als jede Abnehmpille und ist zudem kostenlos:
www.wien.arbeiterkammer.at/konsumenten

Grundsätzlich verlangt die AK von der EU eine klare, verpflichtende und konsumentenfreundliche Regelung der Lebensmittelkennzeichnung.

Statt Wundermitteln gilt die Wunderformel: Weniger Fett, Zucker und Salz, denn wir essen zu fett, zu süß und zu salzig. Viele KonsumentInnen wissen das, können es aber nicht umsetzen, weil die derzeitigen Kennzeichnungsregeln Ernährungsfachwissen voraussetzen. Wie viel „wenig Fett“ ist bzw. ab welcher Menge „viel Zucker“ vorliegt, ist für KonsumentInnen auf den Verpackungen nicht sichtbar. Und wenn die Inhaltsmenge angegeben ist: Wer weiß schon, ob 18 g Zucker in 100 g Cornflakes viel sind? Ja, das ist viel.

Der AK-Ampelrechner

Als Unterstützung für alle, die ihre Ernährung besser planen wollen, bietet die AK einen „Ampelrechner“: Dieser übersetzt Nährwertangaben auf Lebensmittelverpackungen in Ampelfarben: Rot heisst viel, gelb mittel und grün wenig. Allerdings kann der Rechner nur umrechnen, was auf der Lebensmittelverpackung angegeben ist. Vielfach fehlen die Hinweise auf die Mengen an Kalorien, Fett, Zucker und Salz in einem Lebensmittel. Die Nährwertkennzeichnung ist nämlich freiwillig.

Daher verlangt die AK schon lange eine verpflichtende Nährwertkennzeichnung und hat mit der „Ernährungsampel“ im Sommer 2007 ein neues System vorgestellt, das von vielen Verbraucherschutzorganisationen in der EU befürwortet wird. Die Lebensmittelwirtschaft ist dagegen. Die Nährwertkennzeichnungsrichtlinie wird demnächst auf EU-Ebene überarbeitet. Derzeit gibt’s wenig Informationen, was die Europäische Kommission vorschlagen wird. Die AK wird sich dafür einsetzen, dass hier letztlich ein konsumentenfreundliches Modell kommt.

In der Zwischenzeit können KonsumentInnen sich mit dem AK-Ampelrechner ernährungsfit machen. Dieser kann unter wien.arbeiterkammer.at/konsumenten heruntergeladen werden.

AK warnt: Hände weg von Blitzdiäten und „Wundermitteln“ – Tipps zu bewußter Ernährung

Wie krieg ich ihn weg – den Weihnachtsspeck? Sich vernünftig ernähren ist gar nicht so schwer – was allerdings nicht hilft sind „Blitzdiäten“ und Wundermittel. Verführt von (zu) viel versprechender Werbung gehen es viele nämlich zu rasant an. „KonsumentInnen geben für allerlei Mittel und Wunderkuren unnötig viel Geld aus“ warnt AK-Ernährungsexpertin Petra Lehner. Crashdiäten machen am Ende dicker statt leichter und schlank wird man niemals im Schlaf. „Wichtig ist, was man zwischen Silvester und Weihnachten isst – und nicht zwischen Weihnachten und Silvester“, so Lehner.

Alle Jahre wieder kommt nach der Weihnachtszeit bei vielen KonsumentInnen das böse Erwachen auf der Waage. Vanillekipferl, Punsch und Co haben ihre Spuren hinterlassen. Viele erliegen dann der Versuchung des Ruckzuck-Abspeckens, das derzeit ja auch üppig beworben wird. Hier ist die Enttäuschung vorprogrammiert, warnt Lehner, denn jeder Test von Abnehm-Wundermitteln hat noch ergeben: Abspecken tut dabei nur das Geldbörsel. Wenn hier etwas wirkt, dann ist es der „Placebo-Effekt“. Der Erfolg ist aber ein kurzer, wenn das Ernährungsverhalten nicht verändert wird. Gleiches gilt für Diäten, wo man zB Abends nichts essen darf oder einzelne Mahlzeiten durch Shakes ersetzt. Dabei werden oft so wenig Kalorien zugeführt, dass der Grundumsatz fällt, weil der Körper haushalten muss. Isst man danach wieder „normal“, erscheint das dem Körper zu viel. Kalorien, die sonst nicht dick machen, wandern dann schnurstracks ins Fettdepot, so Lehner. Diese Aufwärts-Spirale heisst im Fachjargon „Jojo-Effekt“.

Tipps für bewußte Ernährung

Bleibt die Frage, was nun wirklich hilft. Eine Ernährungsumstellung mit Fokus auf stärkereiche Lebensmittel (Nudeln, Reis, Brot, Kartoffeln, Getreideprodukte) sowie mehr Gemüse und Obst sind das Erfolgsrezept. Hungern ist passé. Gut sind mehrere kleinere Mahlzeiten statt der üblichen „Hauptmahle“ und auf keinen Fall das Frühstück auslassen, das schützt vor Heißhungerattacken. Dreimal pro Woche Fleisch- oder Wurstprodukte sind genug, und da besser Schinken als Salami und grillen oder in Folie im Rohr zubereiten statt frittieren. Saucen kann man auch mit Buttermilch binden statt mit Schlagobers. Gedünsteter Fisch ist ein Fitmacher und heisse Suppen in der kalten Jahreszeit sind gute Sattmacher. Durstlöschen mit Wasser oder ungesüßtem Tee und Maßhalten bei Süßigkeiten kombiniert mit mehr Bewegung – Stiegensteigen statt Liftfahren bringts bereits – machen das Konzept rund und nicht den Bauch.

Das alles Step by Step, nicht schlagartig, erhöht die Erfolgsschancen. Ziele müssen realistisch sein. Ein halbes Kilo Gewichtsverlust pro Woche macht Sinn. Viel mehr Schwund an Fettgewebe pro Woche ist physiologisch auch gar nicht möglich. Auch andere einzubinden in das Vorhaben, leichter leben zu wollen, erhöht die Chancen und nebenbei auch die eigene Motivation. Und: Etappensiege gehören gefeiert. Wenn man ein Kilo verloren und eine neue Ernährungsgewohnheit erlernt hat, ist es Zeit für eine Belohnung mit einem tollen Sushi-Essen – wers mag – oder einem Filmabend mit der besten Freundin statt dem Megapopcorn vom Kinobuffet. .

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