Berliner, Krapfen & Co.

Zu Karneval, Fasching oder Fastnacht ist fettreiches Gebäck sehr beliebt. Der Brauch, an Weiberfastnacht Schmalz- und Fettgebäck wie Berliner oder Krapfen zuzubereiten, geht bis ins Mittelalter zurück.

„Besonders im alemannischen Raum ist der Weiberdonnerstag auch als ,fetter Donnerstag‘ bekannt. Um sich auf die närrischen Tage vorzubereiten, wurden an dem allgemeinen Back- und Schlachttag fettreiche Speisen aus Hefeteig hergestellt“, so Gabriele Kaufmann, Wissenschaftsredakteurin für Lebensmittelkunde beim aid infodienst aus Bonn.

Die Siedegebäcke stehen als Fastnachtsimbiss in vielen Regionen hoch im Kurs. Je nach Landstrich genießen Narren Berliner Ballen (Ruhrgebiet), Pfannkuchen (Ostdeutschland), Krapfen (Franken, Südtirol), Fasnetsküchle (alemannischer Raum) oder Kräppel (Hessen, Westthüringen) und meinen damit die in heißem Fett ausgebackenen, faustgroßen Hefeballen.

„In früheren Zeiten wollte man mit dem Verzehr der typischen Fettgebäcke an den närrischen Tagen noch einmal richtig genießen und die Vorräte aufbrauchen, da in der Fastenzeit bewusst auf Fleisch, Fett und Süßes verzichtet wurde“, weiß Kaufmann. In den meisten Karnevals- und Fastnachtshochburgen füllt man die Leckerei traditionell mit Konfitüre oder Pflaumenmus, in Schwaben und Franken mit Hagebuttenmark.

Ebenso ist das mit Zuckerguss und Puderzucker überzogene Gebäck mit Obst, zum Beispiel als Apfel-Krapfen, gefragt. „Die Bezeichnung ,Krapfen‘ ist aber nicht überall als Synonym für ,Berliner‘ gebräuchlich. Regional bedingt, werden rheinische Krapfen nicht aus Hefeteig, sondern aus einem Brandteig mit Rosinen hergestellt“, so Kaufmann.
Weitere begehrte Siedegebäcke in der fünften Jahreszeit sind Muzen oder Muzenmandeln aus Mürbeteig, Donuts aus Rührteig und Quarkballen aus Quarkteig.
(Ira Schneider)

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