Die peruanische Küche gilt als Fusion von köstlichen, traditionellen Rezepten mit Einflüssen aus der ganzen Welt. So haben Spanier, Araber, Afrikaner, Italiener, Chinesen und Japaner typische Geschmacksnoten in den peruanischen Kochtöpfen hinterlassen. Als Basis sämtlicher Gerichte dienen frische, einheimische Produkte: Mehr als 3.000 farbenfrohe Kartoffelarten, die man in Peru unter dem Begriff „Papas“ kennt, Fisch und Meeresfrüchte, über 3.680 Maissorten und eine Vielzahl an tropischen Früchten wie Papaya, Lúcuma und Chirimoya.
Der hohe Stellenwert der Küche im peruanischen Alltag zeigt sich auch in der Vielzahl der gastronomischen Betriebe: Über 40.000 Restaurants verwöhnen landesweit die Gaumen ihrer Besucher mit typischen Spezialitäten. Dazu zählt unter anderem Cebiche, eine Delikatesse aus rohem, nur durch Limettensaft gegarten und mit verschiedenen Dressings angerichteten Fisch, die als Pachamanca bezeichneten, traditionell mit heißen Steinen in der Erde gegarten Fleischgerichte oder exotisch-fruchtige Desserts. Der Weinbrand Pisco aus der gleichnamigen Gegend im Süden des Landes, der als erfrischender Cocktail Pisco Sour bei keiner Mahlzeit fehlen darf, rundet ein typisch peruanisches Essen ab.
Erst im November 2007 wurde die peruanische Küche zum nationalen Kulturerbe erklärt – ein Beweis für die wachsende Bedeutung der hochwertigen Kochkunst in Peru. Viele einheimische Chefs haben durch ihre Experimentierfreude und die kreative Präsentation ihrer Speisen inzwischen auch internationale Anerkennung erlangt. So gewannen drei junge, talentierte peruanische Köche im Mai 2007 den renommierten internationalen „Girotonno“-Wettbewerb auf der süditalienischen Insel San Pietro. Mit ihrer phantasievollen Interpretation von frischem Thunfisch beeindruckten Hajime Kasuga und Diego Oka Hosaka – beide Peruaner mit japanischen Vorfahren – und ihr Assistent Rafael Rodríguez die kritischen Gaumen von 14 Gourmetjournalisten.