Dass die deutschen Fernsehzuschauer am 1. November
(Allerheiligen) 2005 im ARD-Programm ein Konzert sehen können, das am
20. Oktober in der Aula des Vatikans aufgezeichnet wurde, haben sie
dem Respekt der italienischen Fluglotsen vor dem Papst, dem Geschick
deutscher Luftfahrt-Beamter und dem Engagement der Fluggesellschaft
Air Berlin zu verdanken.
Ausgerechnet für den 19. Oktober, als die Münchener Philharmoniker
und die Regensburger Domspatzen (mit Papst-Bruder Georg Ratzinger)
von München bzw. Nürnberg mit von Air Berlin kostenlos
bereitgestellten Sondermaschinen nach Rom fliegen wollten, hatten die
italienischen Fluglotsen einen Streik angesagt. Da Orchester und Chor
zusammen mit dem ARD-Team noch an diesem Tag eine Probe absolvieren
mussten, stand das Benefizkonzert auf der Kippe. Denn während des
Streiks war der italienische Luftraum gesperrt. Alle Airlines hatten
ihre Italien-Flüge abgesagt. Auch das Übertragungsteam der ARD, das
zunächst bei einer anderen Gesellschaft gebucht hatte, stand in
München vor einem geschlossenen Check-in.
Doch Peter Hauptvogel, der bei Air Berlin für das Sponsoring
verantwortliche Manager, gab so schnell nicht auf. Er bat Thilo
Schmidt, den für Luftfahrt zuständigen Abteilungsleiter im
Bundesverkehrsministerium, um Hilfe. Der telefonierte sofort mit
Dieter Kaden, dem Chef der Deutschen Flugsicherung (DFS). Dessen
Mitarbeiter konnten schließlich ihre italienischen Kollegen „auf dem
kleinen Dienstweg“ dazu überreden, ihren Streik für die beiden
Air-Berlin-Flüge zu unterbrechen. „Aus Respekt vor dem Heiligen
Vater, den wir nicht enttäuschen möchten“, wie sie sagten.
So konnten am 19. Oktober die Proben und am 20. Oktober das
Konzert vor 8.000 Gästen, darunter fast 300 Bischöfe und Kardinäle
aus aller Welt, stattfinden. Danach empfing Papst Benedikt XVI. die
Sponsoren und auch Air-Berlin-Chef Joachim Hunold, dessen Vertreterin
Elke Schütt und Flugorganisator Peter Hauptvogel.
Das Konzert wird am 1. November 2005 ab 11 Uhr im Ersten gesendet
(„Musik für Papst Benedikt XVI.“).