Das Welterbekomitee der UNESCO hat auf seiner 31. Tagung vom 23. Juni bis 2. Juli 2007 in Christchurch, Neuseeland, weitere 22 Kultur- und Naturstätten in die Liste des Welterbes aufgenommen, darunter die Oper von Sydney, den Teide-Nationalpark und das historische Zentrum von Bordeaux. Erstmals verzeichneten auch Gabun und Namibia einen Eintrag in die Welterbeliste. Und große Freude auch in Serbien: Der römische Galerius-Palast in Gamzigrad wurde ebenfalls neu als „schutzwürdig“ gelistet.
Kaiser Caius Valerius Galerius Maximianus hat seinen Palast in Gamzigrad in Ostserbien (unweit des Heilbads Sokobanja) im späten 3. und frühen 4. Jahrhundert errichten lassen. Der Komplex wurde bekannt als Felix Romuliana, benannt nach der Mutter des Kaisers. Die Anlage spiegelt in einzigartiger Weise die römische Bautradition in der zweiten Tetrachie des Römischen Reiches wider. Neben den Resten des Palastes sind Befestigungsmauern, Tempel, Mausoleen, Fragmente von Skulpturen, wertvolle Mosaike und Wandfresken erhalten. Die systematischen Ausgrabungen starteten 1953 und enthüllten schnell, dass es sich – trotz der Größe und wehrhaften Mauern in Form eines unregelmäßigen Vierecks mit 20 Türmen und zwei Toren – nicht um antike Ruinen eines Militärlagers, sondern um einen weitläufigen Herrscherpalast handelte.
Serbische Kulturgüter sind bereits seit 1979 auf der UNESCO-Liste zu finden: In diesem Jahr wurden die Ruinen der Festung von Ras aufgenommen, ebenso das mittelalterliche Kloster Sopoćani, beides wenige Kilometer von Novi Pazar im Südwesten Serbiens gelegen. Am bekanntesten dürfte die Aufnahme des Jahres 1986 sein, das Kloster Studenica im gleichnamigen Flusstal gelegen. Der Komplex besteht aus drei Kirchen aus dem 12. und 13. Jahrhundert sowie Wohngebäuden, die von Schutzmauern in Form eines fast perfekten Kreises umschlossen sind. 2004 und 2006 wurden weitere vier Sakralbauten im Kosovo für „schützenswert“ erklärt.
Auf der UNESCO-Liste des Welterbes stehen derzeit weltweit insgesamt 851 Stätten. Davon zählen 660 zum Kulturerbe und 166 zum Naturerbe, 25 Stätten gehören beiden Kategorien an. Von den 184 Vertragsstaaten des UNESCO-Übereinkommens zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt sind jetzt 141 Staaten in der Welterbeliste vertreten. In diesem Jahr lagen dem Welterbekomitee 36 Nominierungen vor, von denen nun 22 Anerkennung fanden: 16 neue Kulturerbestätten wie der serbische Galerius-Plast, dazu fünf neue Naturerbestätten und als Kultur- und Naturerbe das Ökosystem sowie die Relikt-Kulturlandschaft von Lopé-Okanda in Gabun.
Allgemeine Serbien-Informationen unter www.serbia.travel