"Super Last Minute"-Buchung ist nicht immer billiger

Hochsaison-Regel „Wer früher bucht, zahlt weniger“ gilt weiter

Die Reisebuchung nur wenige Tage vor der Abreise – auch „Very Last Minute“ genannt – ist nicht immer supergünstig. Das gilt vor allem für die Hauptsaison. In der Periode Juli und August bleibt immer noch die Hochsaison-Regel „Wer früher bucht, zahlt weniger“ bestehen. Um als kurzentschlossener Reisender doch
auf die Rechnung zu kommen, sollten einige wesentliche Punkte beachtet
werden, raten die Experten.

„In der Branche spricht man bei der Buchung in einem Zeitraum von drei
bis sechs Tagen vor der Abreise von ‚Very Last Minute‘ oder ‚Super Last
Minute‘. In Reisebüros wird die Schnellbuchung vor allem in den
Sommermonaten sehr gut angenommen. Im Online-Bereich dagegen
ganzjährig“, so Rainer Schmidt-Renner, der sowohl für die Leitung des
stationären als auch des Online-Reisebüros
www.ab-in-den-urlaub.de verantwortlich zeichnet. Zu den am häufigsten gebuchten Zielen in diesem Bereich
zählen Destinationen in der Türkei, Griechenland und Ägypten.

Der Experte rät jedenfalls dazu, bei
Very-Last-Minute-Buchungen auf einige Punkte genau zu achten.
„Zunächst
heißt superspontan nicht in jedem Fall superpreiswert. Für die
Hochsaison gelte nach wie vor die Regel, dass der Frühbucher günstiger
fährt. Wer zum Beispiel im Juli oder August sofort verreisen will, spart
im Gegensatz zu Last Minute eher selten. Die „extrem knappe Variante“
fordere beim Kunden in verschiedenen Bereichen etwa in Sachen Reisedauer
und Abflughafen außerdem noch mehr Spontaneität und Flexibilität. Der
Experte gibt auch zu bedenken, dass abseits der Hauptsaison bei „Very
Last Minute“ erhebliche Vergünstigungen möglich sind. „Da sind die
freien Hotelzimmer und Flugzeug-Sitze verglichen mit der Nachfrage
deutlich höher. Die Preise können hier bis zu 65 Prozent unter den
Katalogangeboten bzw. bis zu 20 Prozent unter den Lastminute-Preisen
liegen.“

In punkto Sicherheit – also bei Reise-Krankenversicherung,
Gepäckversicherung oder medizinischer Notfallshilfe – sollten
Kurzentschlossene generell keinerlei Abstriche machen, rät
Schmidt-Renner. „Der häufigste selbstverschuldete Fehler ist allerdings
der Verzicht auf Reiserücktrittsversicherungen. Da sich Sommergrippe und
Co meist ebenso ‚Last Minute‘ einschleichen, raten wir von dieser Form
des Sparens dringend ab.“

„Die anhaltende Lust der deutschen Urlauber an der kurzfristig geplanten
Reise offenbart sich im allgemeinen Buchungsverhalten“, so Dominik
Rossmann, Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts
Ulysses-Web-Tourismus http://www.web-tourismus.de . In der Studie
„Last-Minute-Reisen 2006“ kommt Rossmann zum Ergebnis, dass knapp die
Hälfte aller Last-Minute-Reisenden zwei Wochen vor Abreise buchte,
wohingegen nur 6,5 Prozent ganz spontan buchten und sofort verreisten.
„18,6 Prozent aller Last-Minute-Reisenden buchten ihren Kurzfristurlaub
zwei bis drei Tage vorher“, so Rossmann. „Deutlich machte die
Untersuchung auch, dass die Kunden 2006 durchschnittlich deutlich mehr
für ihre Last-Minute-Reise ausgaben als 2005. Die Länge der
Last-Minute-Reise blieb mit durchschnittlich 8,5 Tagen in etwa gleich.“
Die durchschnittlichen Tagesausgaben stiegen im Vergleich zu 2005 um
etwa 16 Prozent auf durchschnittlich 483,2 Euro pro Reise.

Generell sei die Buchungslage der Sommersaison 2007 gut, betont
Schmidt-Renner. Pauschalreisen liegen bei der Buchungsplattform immer
noch an erster Stelle. „Die am häufigsten gebuchten Destinationen sind
in diesem Jahr Mallorca, gefolgt von der Türkei, Ägypten, Norditalien,
Kanaren und Griechenland.“ Die durchschnittliche Reisedauer betrage
zwischen einer und zwei Wochen. „Deutlich bemerkbar ist auch, dass die
Kunden wieder mehr Geld für ihren Urlaub ausgeben als in den Jahren
zuvor“, so Schmidt-Renner. Dabei werde vor allem mehr Wert auf die
Qualität der Unterkünfte gelegt. Wolfgang Weitlaner

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