Deutschland im Folsäurerückstand

Den D-A-CH-Referenzwert von 400 µg Folat pro Tag erreichen
die Deutschen im Mittel nur rund zur Hälfte. Darüber hinaus
nutzen zu wenige Frauen das große präventivmedizinische Potenzial
von Folsäure beim Schutz vor Neuralrohrdefekten (NRD) durch eine
gezielte Folsäureeinnahme in der Frühschwangerschaft. Die
Anreicherung von Bäckermehlen der Type 550 und 630 mit Folsäure
ist nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V.
(DGE) die zuverlässigste Möglichkeit, die Folatversorgung in
Deutschland flächendeckend zu verbessern und zeitnah einen
Beitrag zur Senkung der NRD-Häufigkeit zu leisten. Dafür sprachen
sich erneut und einstimmig alle Wissenschaftler auf dem
Journalistenseminar der DGE "Das vergessene Vitamin – Deutschland
im Folsäurerückstand" im Mai 2007 in Bonn aus.

Eine Folatunterversorgung ist außerdem Risikofaktor für
verschiedene Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Krankheiten und
möglicherweise Krebserkrankungen und Altersdemenz. Um die
Folatversorgung zu verbessern, empfiehlt die DGE, mehr
folatreiche Lebensmittel zu verzehren. In Anbetracht der
derzeitigen Ernährungsgewohnheiten ist die Umsetzung dieser
Empfehlung für den Großteil der Bevölkerung erst mittel- bis
langfristig zu erwarten.

www.dge.de

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