Klage gegen Gastro-Tester

Ein Haar zu viel in der Suppe – Seine spitze Feder brachte einem badischen Gastrokritiker eine Klage ein – Hüttenwirte wollten sich ihren Leberkäs nicht madig machen lassen

Hübsch gelegen ist sie ja, die Todtnauer Hütte, ein Berggasthof mit Pensionsbetrieb, der über allem thront. Nur über Kritik ist man auf der Schwarzwaldhütte nicht wirklich erhaben, im Gegenteil: Die Hüttenwirte haben Klage erstattet gegen Wolfgang Abel, einen Mann mit sehr spitzer Feder.

Der südbadische Gastrokritiker hatte in seinem bereits vor drei Jahren erschienenen Buch ,,Südschwarzwald‘‘ ein etwas grimmiges Kapitel über die Hüttenlandschaft am Feldberg geschrieben, die umsatzorientierten Saisonbetriebe dort, um dann auch die Todtnauer Hütte aufs Korn zu nehmen, in der er einen seiner ,,unerfreulichsten Besuche‘‘ erlebte.

Sein Text schmerzte die Todtnauer Hüttenwirte und das nicht nur, weil Abel monierte, dass ihn ,,die Oberflächenbeschaffenheit des gebratenen Fleischkäses‘‘ an eine ,,Raufasertapete‘‘ erinnere. Gegenstand der Klage ist eine andere Passage: ,,,Bitte in Pfeilrichtung anstellen’, liest der Gast vor der Theke, hinter der es ostzonal tönt. Erzieherische Hinweise wie im FDJ-Lager auch auf dem Weg zum Abtritt.‘‘

Darüber hinaus ist Abel ein kleiner, ärgerlicher Fehler unterlaufen, der die Kläger empört: Er hat der Hütte einen Ruhetag angedichtet, den sie nicht hat.

Die weiteren Hintergründe kennt die Süddeutsche Zeitung:
www.sueddeutsche.de/,ra7m2/leben/artikel/572/119428/

Abonnenten des kostenlosen Newsletters der Süddeutschen Zeitung sind informiert … www.gourmet-report.de/sueddeutsche

Benutzer-Bewertung
0 (0 Stimmen)

7 Antworten auf „Klage gegen Gastro-Tester“

  1. Ja, die Kommentare werden fairer, aber auch lächerlicher! Es ist ein Hohn zu sagen, das die entgeltliche Toilettenbenutzung von Nichtgästen ausgerechnet von diesen Gastwirten eingeführt wurde! Dies ist schon seit Jahren Brauch in der deutschen Gastronomie und erst recht auf dem Feldberg! Und wenn Sie darauf hingewiesen werden, das die Wand frisch gestrichen wurde dann wohl eher aus Vorsicht! Ts, ts… es ist schon interesant zu sehen, wie so manch Deutscher reagiert und aufbauscht, wenn er durch ein paar Schildchen gemassregelt wird und das noch von einem Ostdeutschen, auwei! Ich empfehle Ihnen sehr den Raimartihof am Feldi, dort wird Ihnen sogar noch der Hintern abgewischt, auch als Nichtgast! 😉

  2. Wir haben erst jetzt von der Klage der Familie G. erfahren. Seit vielen, vielen Jahren sind wir stets im Jan/Febr. 2 Wochen auf dem Feldberg und während dieser Zeit dann auch immer mehrmals Gäste auf der Todtnauer Hütte. Seit der Übernahme durch die Fam. G. ist der Ton dort sehr rauh geworden, die Hütte wurde mit Ge- und Verbotschildern ausgestattet. Gäste werden in barschem Ton zurechtgewiesen; man kann auch sehr leicht etwas falsch machen. Z. B. erlebten wir auf der Terrasse die Zurechtweisung eines Gastes durch Herrn G.: Der Gast solle seinen KOpf nicht an die Wand lehnen, da diese gerade frisch gestrichen worden sei. Andere Gäste wurden gemaßregelt, weil sie zusätzliche Stühle an den Tisch geholt hätten und nun alles kreuz und quer stehe. Sitzauflagen für die Stühle selbstständig zu holen ist strengens verboten und zieht einen argen Rüffel nach sich! Dass man als Ski- und sonstiger Wanderer auf einer Berghütte nicht umsonst auf die Toilette gehen kann, ist ein Unding – wurde auch von Fam. G. neu eingeführt. Für uns haben wir immer gesagt, diese „Gastwirte“ lieben keine Gäste, die sind für ihren Gastbetrieb nur ein unvermeidliches Übel. Herr Abel hat Recht mit seiner Kritik und wir wünsche ihm vor Gericht Glück!.
    Der Fairness halber: Speisen und Getränke sind sehr gut, wie auch die Sauberkeit.

  3. Wir sind seit vielen, vielen Jahren im Jan./Febr. 2 Wochen auf dem Feldberg und auch stets mehrmals während dieser Zeit Gäste der Todtnauer Hütte. Seit der Übernahme der Hütte durch die Familie G. ist dort ein rauher Ton eingekehrt und die Hütte wurde mit Ge- und Verbotsschildern ausgestattet. Dass die Hütte – besonders bei schönem Wetter gut besucht ist und man kaum einen Platz bekommt, liegt gewiss nicht an den unfreundlichen Wirtsleuten, sondern einmal an der Einzellage und zum zweiten an der besonders schönen Lage der Hütte. Dass dort ein Kommandoton wie auf dem Kasernenhof herrscht, können wir nur bestätigen. Die Gäste werden wegen allem möglichen barsch zurechtgewiesen. Man kann dort leicht etwas falsch machen. Z. B.: Auf der Terrasse wurde ein Gast barsch aufgefordert, seinen Kopf nicht an die Hauswand zu lehnen, da man gerade das Haus frisch gestrichen habe!!! Andere Gäste wurden zurechtgewiesen, weil sie sich Stühle an einen Tische geholt hätten und nun alles kreuz und quer stände. Sitzauflagen für die Stühle selbst holen ist strengstens verboten und zieht schlimme Schelte nach sich! Es muss dort alles in Reih\‘ und Glied stehen, sitzen, ablaufen, sonst gibt\’s Rüffel. Dass man als Ski- oder sonstiger Wanderer in einer Berghütte die Toilette nicht umsonst benutzen darf, ist ein Unding – auch von Fam. G. neu eingeführt.
    Wir haben erst jetzt von der Gastro-Kritik gehört und von der Klage der Fam. G. Aber wir haben für uns von Anfang an immer gesagt, diese Leute lieben keine Gäste, die sind nur notwendiges Übel zum Geldverdienen.
    Der Fairness halber: Die Leistungen und das Angebot der Küche sind sehr gut und die Sauberkeit auch.

  4. Sehr geehrter Herr Siggi,
    bitte lesen Sie meinen Kommentar bei
    rudiraschke.wordpress.com/2007/06/20
    Friede den Hütten-Kreid gen Autoren

  5. Wenn man dort so unfreundlich behandelt wird frage ich mich, warum das Haus immer sehr gut besucht ist und man froh sein kann einen freien Sitzplatz oder Liegestuhl zu bekommen!? Es dort ständig neue, positive bauliche Veränderungen zum Wohle des Gastes entstehen und ein Kuchen-& Speiseanbebot gibt, das die der anderen Hütten in den Schatten stellt? Und wie kann sich wohl ein so unfreundlicher Gastwirt einen Winterfuhrpark leisten und damit für ein hervorragendes Loipennetz dort oben sorgen?! Am Obolus der Toiletten benutzenden NichtGäste wirds bestimmt nicht liegen. Es würde mich freuen, den Damen als evtl. selbst Zeuge beim Gerichtstermin gegenüber zu stehen und ihren zweifelhaften Aussagen entgegen zu wirken! MfG

  6. Auch ich würde, falls erforderlich, als Zeugin aussagen – wenn’s hilft! Man kommt sich als Gast deplaziert, unerwünscht und lästig vor, wird ignoriert, nicht begrüßt und der mürrische Gesichtsausdruck und, wenn überhaupt, die knappe Antwort in einem „ostzonalen Befehlston“ läßt keine echte Kommunikation aufkommen. Trotzreaktionen möchten sich einstellen und ich ertappte mich dabei zu denken: und jetzt erst recht! Bei Schneetreiben und Kälte freut man sich z. B. als Langläufer, sich bei einem Tee aufwärmen zu können, überlege aber zweimal, ob ich mir in dieser herrlichen Schwarzwaldlandschaft die Stimmung verderben lassen will durch einen weiteren, wahrscheinlich wieder vergeblichen Versuch, das Ossi-Vorurteil vielleicht doch endlich mal dort nicht bestätigt zu bekommen. Aber nach dem x-ten Male dort habe ich den Versuch aufgegeben und drehe meine Langlaufrunden eben ohne Einkehr: zu Hause ist es dann um so gemütlicher!
    Nur: Kritik muß erlaubt sein, und wenn sie dann auch noch ganz realistisch ist und das widergibt, was viele dort im gleichen oder ähnlichen Stil erlebt haben, dann ist nicht die Kritik geschäftsschädigend, sondern die „Chefin“ selber mit ihrer eher abweisenden Art.

  7. Wenn es Herr Abel wünschte, dann würde ich sogar in den Zeugenstand treten. Es ist doch alles total wahr was er da schreibt und beobachtet hat! Das alles habe ich auch jetzt erst – nach fast 10 Monaten meines negativen Besuches auf der Todtnauer Hütte bestätigt bekommen – eigentlich hatte ich den Vorfall fast vergessen und wäre einfach nie mehr dort hin gegangen. Doch durch die Klage der Wirtsleute wissen es zum Glück nun alle, die den Artikel gelesen haben und ich hoffe, viele pilgern nun dahin und kommen überzeugt zurück. Diese negative Reklame hat er sich selbst zuzuschreiben und das ist viel geschäftsschädigerend als ein Hinweis in einem Reiseführer, den nur Leute lesen können, die diesen auch besitzen (und mich hätte es dann sogar gereizt es selbst zu erleben, ob es wohl so wäre uns schon hätte der Wirt einen neuen Gast in seiner Lokaliät verzeichnen können). Dabei hätte er es nur einfach nur zur Kenntnis nehmen müsen und ab sofort besser machen können und niemand hätte mehr Grund gehabt sich über seine Praktiken zu monieren! Nach dem Nebel, der so oft auf dem Feldberg herrscht, wäre dann alles vorbei und verschwunden gewesen und die Sonne des Glücks und der zufriedenen Gäste hätten fortan die Stimmung auf der Todtnauer Hütte bestimmt und die Gäste hätten sich zugeraunt: was der da geschrieben hat – das ist doch total erfunden, das kann doch nicht sein! Die alten, enttäuschten Gäste wären dann weggeblieben aber die neuen Gäste immer wieder gekommen und Gras wäre über die alte (wahre) Geschichte gewachsen und der alte Reiseführer wäre bald nicht mehr im Handel gewesen und keiner hätte es mehr gelesen und die noch einen alten Reiseführer gehabt hätten – die wären doch selbst schuld gewesen nicht auf dem neuen aktuellen Stand gewesen zu sein. Neue Straßen sind auf alten Landkarten doch auch nicht vermerkt und in neuen Reiseführerern gibt es doch auch neue Erkenntnisse und Kritiken – wenns dann bis dorthin zutrifft. Doch die Wirtsleuten scheinen nicht lernfähig zu sein, denn der alte Reiseführer kam ja schon vor Jahren heraus und die Verhältnisse scheinen immer noch gleich zu sein. Nebenbei, ich haben den Reiseführer nicht gelesen – aber ich bin auch „Ossi“ und habe genau das empfunden was der Kritiker geschrieben hat – und seine Kritik hat mich total belustigt und ergötzt und ich finde solchen Krititern darf man nicht das Handwerk legen, Kritik muss wahr und echt sein – darf scharf sein! Wenn man bei einem Wirt mit Pensionsbetrieb gesagt bekommt (so wie es bei mir der Fall war), dass man zu warten hat, bis man gefragt wird, ob man evtl. eine Übernachtungsmöglichkeit wünscht – dann weiß ich auch nicht was Freundlichkeit oder Geschäftstüchtigkeit bedeutet. In meinem Fall war die Wirtin selbst die „Geschäftsschädigerin“. Ich, als sozusagen „Landsmännin“ der Wirtin, habe mir im Stillen gedacht: „Gott sei Dank kann ich hochdeutsch reden und sogar schwäbisch schwätzen und keiner merkt, dass ich auch aus dieser Ecke stamme“, denn ich habe mich fast geschämt(wegen des ostzonalen Tons der Wirtin hinter der Theke). An einer Übernachtung war ich dann nicht mehr interessiet und mein schwäbischer Begleiter sowieso nicht (warum wohl?? – für mich peinlich!). Laßt doch die Kritiker echte Krtik üben – hier ist doch alles wahr und nicht erfunden – auch wenn der Mittwoch nun mal kein Ruhetag ist – wird jeder müde Wanderer hoch erfreut sein, wenn er nicht vor verschlossener Türe steht obwohl in seinem Wanderführer steht „mittwochs Ruhetag“ und das besonders dann, wenn er dringend auf die Toilette muss. Da bezaht er die schroff geforderten € 0,40 oder zwischenzeitlich jetzt auch € 0,50 gerne ohne zu murren und zu knurren aus purer Erleichterung und würde den Wirtsleuten auch gerne dafür um den Hals fallen. Dieses befreiende Erlebins kann doch für den Zufalls-Clo-Gast sogar ein „Glücksfall“ sein – wenn er nicht unbedingt hinter einem Busch die heilige Natur verschmutzen muß.(Ich habe da so eine wunderbare Lebenserinnerung an das Völkerschlachtsdenkmal in Leipzig wegen durchschlagendem Erfolg).Und wenn sich der Zufallsgast über den Clo-Obulus nicht aufgeregt hätte – dann hätte er eventulell vielleicht sogar …. aus Dankbarkeit und echter Erleichterung heraus – ein kühles Tannenzäpfle und vielleicht noch eins und noch eins – und sein Wanderkamerad oder seine Wanderfreundin ebenfalls, aus Erleichterung, dass man es gemeinsam doch noch hierher geschafft hat – auf der wunderschönen Terasse genossen und sich nach Jahre noch – nach dieser riesen Erleichterung aus einer unsagbaren menschlichen Bedrückung und anschließender Befreiung heraus – gerne an die schöne Todtnauer Hütte und die freundlichen Wirtsleuten mit dem netten, sympatischen Diaket erinnert. Da hätten sie nicht nur für sich als fremdsprachige Wirtsleute auf der Todtnauer Hütter – sondern auch für ihre Landsleute in den neuen Bundesländern die beste Reklame gmacht. Und ich sage es ganz ehrlich, wenn ich damals vor 10 Monaten bei meiner Einkehr auf der Todtnauer Hütte ein Vesper dabei gehabt hätte, dann hätte ich es auch mit vollem Genuß unter dem Tisch verzeht – nur wegen den dummen Sprüchen an der Wand! Wer geht denn in ein Restaurant wenn er dort nicht vor hat etwas zu konsumieren oder dort zu übernachten! Die Natur drumrum ist doch so schön, dass ich ohne Probleme mein mitgebrachtes Vesper dann auch dort verzehren würde und möchte – aber die dummen Sprüche bingen einen ja erst auf diese dummen Gedanken: warum mein mitgebrachtes Vesper nicht hier? Verbotenes ist doch erst spannend und in jedem erwachsenen Menschen steckt das Kind! Das wollte der Kritiker doch damit auch nur zum Ausdruck bringen, denn der hätte es bestimmt nicht nötig eine mitgebracht Brotzeit unter dem Tisch zu verzehren, zumal er ja einen Auftrag zu erfüllen hatte und den Lebekäse testen sollte, ob der evtl. auch so schmeckt wie er aussah (und die Kritik ist so ergötzlich treffend – ich sage es Ihnen – Sie können es sich nur vorstellen, wenn Sie selbst so einen Leberkäse auf dem Teller vor sich haben und sich fragen, warum ist mir dieser treffende Vergleich nicht auch eingefallen – und Sie grinsen im Nachhinein in sich hinein und Sie finden, das so ein Kritiker einfach zu sein hat – und Sie finden es so gut, dass Sie selbst so einen Leberkäse im Nachhinein deshalb gut finden – nur der Kritik wegen. Das finde ich so irrsinnig wichtig und gut!!!)Ich als Wirtin würde glatt nach so einer Kritik in die Speisekarte schreiben: Probieren Sie unseren sagenhaften Leberkäse (beurteilt im Reiseführer von … ) und beurteilen Sie Geschmak und Aussehen selbst und geben Sie Ihre Meinung und Krtik auf beiliegendem Frageboden zum Ausdruck. Diesen werden wir gerne, wie alle anderen aufgeführten, unwahren Behauptungen an Herrn Abel, den Verfasser dieser unwahren Kritik, weiterleiten. (Vielleicht würde der Leberkäse ab diesem Zeitpunkt nicht mehr an das erinnern, an das Herr Abel damals erinnert wurde, nachdem er wohl gerade seine Wohnung renoviert hatte und alles andere wäre wohl auch nur ein Spukgespenst gewesen – und dann wäre wohl auch die Welt auf dem Feldberg wieder in Ordnung – oder? — Also da streitet sich einer um Kaisersbart – warum – weil er sich auf dem Schlips getreten fühlt – weil der Kritiker Recht hat! Hoffentlich muss er die Suppe auch auslöffeln und bezahlten (oder den komischen Leberkäse), die (den) er zum Gerichtstermin mitgebracht hat. Guten Appetit!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.