Eine abwechslungsreiche Umgebung für Mastschweine ist nicht nur aus Tierschutzgründen wünschenswert, sie fördert auch die Fleischqualität. Das ergab eine Studie des Forschungsinstituts für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere (FBN) in Dummerstorf. Schweine, die sich mehr bewegen, bilden mehr ausdauernde Muskelfasern, die mehr Myoglobin enthalten und daher rot aussehen.
Um die Tiere zu mehr Bewegung anzuhalten, haben die Forscher in den Versuchsbuchten die in Dummerstorf entwickelten Ton-Schalter-Futterautomaten eingesetzt. Mit Hilfe einer kurzen Tonfolge, vergleichbar mit einem Handy-Klingelton, werden die Tiere achtmal am Tag zum Futter gerufen. Jedem Tier ist eine individuelle Tonfolge zugeordnet, so dass auch nur dieses Tier am Futterautomaten frisst – ungestört von seinen Artgenossen. Die Tiere werden auf diese Weise beschäftigt, es gibt weniger Stress bei der Fütterung und keine Futterkonkurrenz. Die so gehaltenen Schweine hatten alle eine bessere Fleischqualität.
Die Wissenschaftler verweisen darauf, dass auch in der Intensivtierhaltung tiergerechte Haltung und gute Produktqualität erreichbar sind. Da die Schaffung solcher Umweltbedingungen und die Installation von Ton-Schalter-Futterautomaten teurer sind als herkömmliche Haltungen, müsste der Verbraucher allerdings bereit sein, die verbesserte Qualität auch zu bezahlen.
(aid, Renate Kessen)
Weitere Informationen:
www.fbn-dummerstorf.de