SHERATON LA CALETA, Teneriffa

Urlaub auf auf Teneriffa – Wohnen im Sheraton – Essen bei Martin Berasategui und in gemütlichen Fischerkneipen

Es ist gar nicht so einfach, auf den Kanaren gute Hotels zu finden. Auf Gran Canaria fanden wir bisher jedes Hotel substandard – Auf Teneriffa haben wir nun das Sheraton La Caleta gefunden

Was wollen wir? Urlaubshotel, guter Zimmerstandard, am Strand oder zumindest Strandnah, herzlicher Service, gutes Frühstück, akzeptabler Preis.

Nach langem Suchen fanden wir das 5 Sterne Sheraton im Süden Teneriffas an der Playa del Duque.

Das gut ausgeschilderte Sheraton liegt in einem sehr touristischen Bereich in erster Linie zum Meer, getrennt von einer Fußgängerpromenade. Der Strand La Duque ist ca. 10 Minuten am Meer lang entfernt.

Bei der Ankunft stand ein Portier bereit, der unsere Koffer zum Zimmer bringen wollte. Da dieser Rollen hatte, verzichteten wir. Am Empfang wurden wir sehr freundlich von einem polnischen Mitarbeiter begrüßt und sehr umfassend aufgeklärt. Da das EDV-System etwas lange dauerte, benötigten wir 20 Minuten für den Check in. Wir erhielten ausserdem einen Gutschein für 4 Personen für einen „Welcome Drink“ im Wert von max 15 Euro insgesamt. Aufs Zimmer begleitet wurden wir nicht. Wir hatten die billigste Kategorie bestellt, 127 Euro incl. Frühstück, mit Gartenblick. Wir bekamen einen sehr schönen Upgrade in die ClubEtage im 4. Stock. Das Zimmer kostet knapp das Doppelte. Das wäre es mir jedoch nicht wert, obwohl ich schöne Zimmer mag.
Das Zimmer war relativ sauber, von guter Größe und ohne sichtbaren Sanierungsrückstand. Alles war tadellos im Zustand. Wir hätten bei einem 5 Sternehaus Slipper und Bademäntel für jeden und etwas hochwertigere Kosmetik erwartet. Es gab nur einen Bademantel pro Zimmer und im Zimmer der Kinder, zu dem es eine Verbindungstür gab, auch 1 x Slipper. Bei uns nicht. Auch Pads zum Abschminke und andere Annehmlichkeiten wie eine Tageszeitung gab es nicht. Jedoch war das Internet frei, obwohl es mit 20 Euro angegeben wurde.

Relativ sauber heisst, alle relevanten Bereiche waren gut geputzt, Telefon war etwas schmudelig und auf den hohen Bilderrahmen war der Staub dick. Die Klinke der Toilettentür innen war creme-verschmiert.

Insgesamt Eindruck: noch gut

Das Zimmer verfügte über eine schöne, stets im Schatten liegende große Terrasse, die auch sauber war. Auf der Terrasse waren 2 Korbstühle und 1 Tisch. Und am besten: Ein wunderschöner Blick über die Anlage – Garten und Pool – und das Meer. Unbezahlbar.

Ich wollte bemängeln, dass es keine kleinen Flasche Wasser gratis im Zimmer gibt, da kam bereits eine Hausdame und brachte am 2.Tag unaufgefordert Wasser. Vermutlich eine Nachlässigkeit am 1. Tag. Das Hotel ist nicht perfekt, aber stets bemüht.

Obwohl man Blick zum Pool hatte, störte das Kindergeschrei nicht besonders. Anders als im Flur, wo laute Putzfrauenwagen uns früh weckten.

Das Frühstück im Untergeschoss, am Pool, hatte eine große Auswahl und war liebevoll gemacht. Der englische Küchenchef John, vorher bei Harrods in London in gleicher Position tätig, ist sehr rührig. Das Omlett wird in spanischer Art zubereitet, der Speck ist nicht kross sondern labrig. Es gibt eine Sorte knusprige Brötchen. Frisches Obst, im Stück wie auch korrekt geschnitten. Frisch gepresster Orangensaft. Alles Buffet. Kaffee wird auf Wunsch gebracht.

Besonders auffällig sind überall im Haus die engagierten Mitarbeiter. Sei es der Kellner aus Portugal, der auch aus der Espressovollautomaten einen perfekten Kaffee zaubern kann, wie die Putzfaruen, die stets freundlichst grüßen. Ein so gutgelauntes Hotel habe ich selten erlebt. Großes Kompliment an den Direktor.

Fazit: Das Sheraton ist kein sensationelles Luxushotel, aber es ist ein exzellent geführtes Hotel mit kleinen Schwächen. Aber auch der anspruchsvolle Gast, wie wir es sind, fühlt sich wohl. Es ist ein Ferienhotel. Und wenn etwas fehlt, sind die Mitarbeiter immer da, um zu helfen. Die gute Laune überträgt sich auch auf die recht kultivierten Gäste. Es geht angenehm und freundlich zu. Die Gäste sind international. Locals, Festlandspanier, Briten, Deutsche, Belgier, Rumänen und Amerikaner trafen wir. Sicher gab es weitere Nationen.

Ich habe gerade noch einmal den Bericht gelesen. Er hört sich streckenweise negativ an. Der Eindruck täuscht. Es sind alles Kleinigkeiten, die nicht stimmten. Insgesamt fühlten wir uns SEHR wohl im Sheraton. Für uns ist das Sheraton mit Abstand das beste Hotel auf den Kanaren. Ein gutgeführtes, liebenswürdiges Haus! Nicht der 5 Sterne Luxus eines Stadthotels, aber 4 Sterne Superior würden wir guten Gewissens geben.

Über die Küche können wir nichts sagen, da wir nur Frühstück hatten, welches nicht sensationell, aber gut war. Wir hatten dieses Wochenende Reservierungen in den beiden einzigen Sternerestaurants auf den Kanaren. Beide sind im Ritz-Carlton Abama gelegen, 15 Autominuten vom Sheraton entfernt. Das Abama wurde vom selben Architekten gestaltet wie das 2006 eröffnete Sheraton. Selbst die Farben sind gleich. Unser 7j. Sohn war erstaunt und fragte, ob wir im Kreis gefahren wären.

 

Das Abama kostete über das doppelte des Sheratons. Email Anfragen wurden ignoriert. Bei einem vorherigen Kurzbesuch empfanden wir die Mitarbeiter dort nett, aber inkompetent. Das hat sich jetzt wieder bestätigt. Für uns gibt es ausser Essen keinen Grund, ins Abama zu gehen. Die Mitarbeiter am Empfang schicken Sie in die falsche Etage. Wenn Sie von der Rezeption zum Auto laufen, laufen Sie durch stockdunkle Nacht, weil man dort Lampen vergessen hatte. Mein Frau stürzte auf ihren Heels deswegen. Wenn man die Mitarbeiter fragt, warum da kein Licht sei, bekommt man als Antwort, es ist überall Licht. Dusslig! Kommentare auf der Facebook Seite des Abamas werden einfach gelöscht 😉

Das Essen im M.B. ist aber ein guter Grund ins Amaba zu gehen. Am ersten Abend besuchten wir das M.B., Martin Berasateguis Restaurant auf Teneriffa. Executive Chef ist Erlantz Gorostiza. Er ist nett und Weltklasse. Besonders gefiel uns seine Gelatine auf Foie Mouse und sein Bioei mit Pilzen sowie großartige Deserts seines Patissiers Juan Manuel Feitto. Wir hatten das große Menü für 105 Euro. Das Essen war preiswert, im Sinne von, seinen Preis wert.

Der Service war freundlich, aber nicht immer da, wenn man ihn brauchte.
Etwas merkwürdig fanden wir, dass uns auch der 7j. Sohn voll berechnet wurde, obwohl er immer deutlich kleinere Portionen bekam, of nur Halbe. Das Menü kostete 105 Euro.

Das Restaurant M.B. Ist immer einen Umweg wert. Wer auf Teneriffa ist, sollte es besuchen.

Am nächsten Abend waren wir in Ricardo Sanz‘ KABUKI, einem japanischen Sternerestaurant mit spaninschen Touch. Vorab, es gefiel uns überhaupt nicht. Sushi Fusion ist ein Unsinn. Sushi ist ein pures Vergnügen, warum man dass spanisch oder sonstwie verfremden muss, erschliesst sich mir überhaupt nicht. Es fing schon schlecht an. Impertinent versuchte man unseren 7j. Sohn zu überzeugen, lieber ein Hamburger aus dem Hauptrestaurant zu nehmen. Er ist aber erfahrener Sushi Esser. Dann bekam er keine Auster. Kinder essen keine Austern, so die Auskunft. Er isst aber gerne Austern. Schmecken nach Meer. Er mag das Meer. Es gab Toro in einem Gang – den hochwertigen fetten Thunfisch. Über diesen wurde so eine Art Knäckebrot gebröselt, Tomatenmus an einer Seite und das ganze in einer Soja-irgendetwas Sosse ersoffen. Der Toro war nicht mehr rauszuschmecken. Und er war der hochwertigste Artikel am ganzen Abend.
Ich ließ mich beschwatzen, die Signature Fusion Sushi zu nehmen. Das war lächerlich. Ein Fleischfladen auf einem Reisbällchen wurde Hamburger genannt. Auf einem anderen Bällchen war ein Spiegelei von der Wachtel mit etwas das an Chimichurri von der Konsistenz erinnerte, aber Trüffel sein sollte. Wäre es nicht so teuer gewesen, hätte ich gelacht. So weinte ich fast!

Am Ende gab es belangloses Desert. Wir erinnerten uns wehmütig an dem Abend davor, an dem wir hervorragende Kreationen aßen. Dieses Desert jetzt erinnerten mehr an die Kuchen in der Lounge des Sheratons.

Die Portionen waren durchgehend kindgerecht. Sie waren unverschämt klein. Wir zahlten für das große Menü 107 Euro und alle waren nicht wirklich satt danach.
Fusion Sushi Kabuki muss für uns nicht sein. Was der Michelintester daran findet, ist für uns nicht nachzuvollziehen. Ob er zuviel Reiswein trank oder bin ich ein Ignorant?

 

Am Abreisetag empfahl uns der freundliche Rezeptionist, in eine Fischerkneipe in Tajao – zwischen dem Flughafen und Santa Cruz – zu gehen. Das ist die Ausfahrt der P.I.R.S Müllabfuhr. Alle seien dort gut, er mag besonders das Tabaibarril. Nach dem wir einen Parkplatz fanden – am Sonntag scheint ganz Santa Cruz dort zu sein – suchten wir das Restaurant. Es ist eine Theke, an der bestellt man, danach bekommt man einen Tisch zugewiesen. An der Theke kann man sich den Fisch und die Meeresfrüchte ansehen und bestellt auch gleich. Wir bestellten einen Alfonsino – auf Deutsch hat er den schönen Namen nordischer Schleimkopf (nach Otto Wieghardt), Chopitos (Tintenfischchen frittiert), Navallas Stabmuscheln, Miesmuscheln und Langostinos (Großgarnelen), dazu Piementos de Padron, Papas arugas mit Mojo und einen interessanten Tomatensalat.
In der einfachen Kneipe starte es mit einem interessanten Tomatensalat mit kleinen Käsewürfeln, sowie anderen Sachen. Danach kam die Piementos de Padron. Beides einwandfreie Qualität. Der erste Höhepunkt waren die Stab- und Miesmuscheln. Besonders die Stabmuscheln (
Ensis siliqua) waren Weltklasse. Besser habe ich sie nur bei Christian Bau gegessen. Hier waren sie einfach nur frisch. Danach gab es sensationelle Garnelen (Langostinos). So gute Garnelen habe ich lange nicht mehr gegessen. Sie waren perfekt. Stück 2,25 Euro + 7 % Steuern. Ich wollte sofort nachbestellen, aber sie waren ausverkauft. Schade! Aber so ist. Ist der Fang alle, ist er eben alle. Alles ist frisch! Dann gab es Meeres-Pommes Frites, die kleinen frittierten Tintenfische, Chopitos. Perfekt frittiert, noch nicht einmal fettig wie so oft. Am Ende kam dann der auf den Punkt gegarte Alfonsino.

Man zahlt hier per kg. Insgesamt hatten wir 1,9 kg zu 17 Euro sowie die Langostinos. Mit Hauswein, Wasser und Kaffee zahlten wir zu viert 70 Euro.

Wir kamen satt und sehr zufrieden aus diesem Restaurant!

 

http://www.sheratonlacaleta.com/de

 

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