Ich bin bei Versicherungen eher zurückhaltend. Meistens braucht man sie Gottseidank nie und wenn man sie braucht, gibt es Streitereien, obwohl man jahrelang brav gezahlt hat.

ist eine Auslandskrankenversicherung sinnvoll?
Eine Auslandskrankenversicherung halte ich jedoch für sinnvoll, speziell, wenn man mit der Familie reist. Kinder bekommen gerne mal etwas und man selber wird auch nicht jünger! Dazu kommt, die Versicherung kostet nicht sehr viel, kann aber doch enorm sparen.
Oft ist man auch über eine Reisekreditkarte krankenversichert. Vorausgesetzt, man hat einen Großteil der Reise mit dieser bezahlt. Auch gibt es weitere Fallstricke bei den Kreditkarten-Reisekrankenversicherungen zu beachten.
Alle Versicherungen zahlen nur das, was die eigene Private Krankenversicherung oder Krankenkasse abgelehnt hat. Finanztip hat einige Punkte ganz gut erklärt und empfiehlt auch Versicherungen.
Ein Tag stationärer Krankenhausaufenthalt im Ausland kostet im Schnitt rund 2.600 Euro.
„Viele Urlauber unterschätzen das Kostenrisiko durch Krankheit im Urlaub. Wer wegen einer einfachen Gehirnerschütterung in einem spanischen Krankenhaus landet, muss schnell 3.000 Euro bezahlen“, warnt Barbara Weber, Versicherungsexpertin bei Finanztip. Noch teurer ist ein medizinischer Rücktransport von Spanien nach Deutschland. Im Falle eines Herzinfarkts kann das bis zu 30.000 Euro kosten. „Mit einer guten Auslandskrankenversicherung lässt sich dieses Risiko für wenige Euro pro Jahr nahezu vollständig absichern“, sagt die Expertin Weber. Neben der passenden Versicherung gibt es im Krankheitsfall allerdings einiges zu beachten.
Vorbereitung ist alles: So vermeiden Urlauber hohe Krankheitskosten
Ein Krankheitsfall kann plötzlich auftreten – ob durch eine Schnittwunde, eine Gehirnerschütterung oder einen Herzinfarkt. „Wichtig ist dann, dass Urlauber oder ihre Angehörigen wissen, was zu tun ist“, mahnt Finanztip-Expertin Barbara Weber und rät deshalb zu folgendem Vorgehen:
Vor der Reise: Auslandskrankenversicherung abschließen. Wichtig ist hier unter anderem ein weltweiter Schutz, dass Such- und Bergungskosten in Höhe von mindestens 5.000 Euro übernommen werden und ein Rücktransport auch bei medizinischer Sinnhaftigkeit, nicht nur bei „medizinischer Notwendigkeit“. Das heißt: Ein Rücktransport sollte nicht nur erfolgen, wenn vor Ort keine Behandlung möglich ist. „Verspricht die Behandlung in Deutschland besseren Erfolg, sollte die Versicherung zahlen“, erklärt Barbara Weber. Alle von Finanztip getesteten und empfohlen Tarife erfüllen diese Mindestkriterien.
Als nächstes sollten Urlauber eine Notfallmappe vorbereiten (digital und/oder ausgedruckt). Diese beinhaltet die Versicherungsunterlagen inkl. Notrufnummer, die EHIC-Karte (innerhalb Europas, Rückseite der gesetzlichen Versicherungskarte), Kontaktpersonen, Hausarzt und eine Ausweiskopie.
Im Krankheitsfall rät Finanztip Reisenden, sofort ärztliche Hilfe aufzusuchen und die Notfallmappe bereitzuhalten. Müssen Urlauber stationär ins Krankenhaus, sollten sie direkt die Versicherung kontaktieren. Schließlich spart das im Zweifel bares Geld: Viele Anbieter kooperieren mit Kliniken, übernehmen direkt die Abrechnung oder organisieren einen Rücktransport komplett. „Rechnungen für ambulante Leistungen oder Medikamente müssen Versicherte meist vorstrecken.”, sagt Finanztip-Expertin Weber. Außerdem sei es wichtig, Belege von Diagnosen, Attesten, Rechnungen, oder Rezepten zu sichern, wenn möglich in deutsch oder englisch.
Nach der Reise: Rechnungen zügig einreichen – je nach Anbieter per App, Webformular oder Post. Falls eine Krankmeldung vorliegt, können Reisende ihre Urlaubstage vom Arbeitgeber zurückfordern. Achtung: Meist muss erst der eigenen Versicherung alles eingereicht werden und was die eigene nicht akzeptiert, zahlt dann unter Umständen die Reisekrankenversicherung.
Gute Versicherungen für 10 Euro im Jahr
Einzelpersonen zahlen teils unter 10 Euro pro Jahr, Familien sind ab rund 25 Euro gut abgesichert. Besonders relevant ist der Schutz für gesetzlich Versicherte, da gesetzliche Krankenkassen außerhalb Europas oft nicht zahlen – und auch innerhalb der EU die Leistungen begrenzt sind. Dazu zählt unter anderem auch der teure Rücktransport, der auch bei vielen PKV-Tarifen nicht dabei ist. Erstaunt war ich jedoch, wie großzügig die Techniker Krankenkasse bei Kindern ist. Die zahlten alles, so dass man gar nicht mehr bei der Reisekrankenversicherung etwas einreichen musste.
Reisende sollten die Versicherung natürlich vor dem Urlaub abschließen.
Finanztip-Ratgeber Auslandskrankenversicherung