Erfahrungsbericht: Mit Condor in der Business Class auf Mittelstrecke nach Teneriffa

Update 25.Dezember 2024. Mit Condor in der Business Class von Leipzig nach Teneriffa und zurück.

Condor Business Class Sitzabstand

Eigentlich wollten wir Condor meiden, jedoch mussten wir diesmal aus LEJ Leipzig fliegen. Und da ist die Auswahl arg begrenzt. Und die Flugzeiten waren günstig. Ab einem gewissen Alter fliegt man nicht mehr um 6 in der Früh, sondern bemüht sich mit dem Biorhythmus im Einklang zu fliegen. Das ist auch hilfreich, wenn man, wie wir, mit kleinen Kindern fliegt.
Da American Express Platinumkarten Inhabern – für maximal 2 Personen – je 200 Euro in der Business Class dazugab, flogen wir wieder Business. Wir zahlten für die drei Return-Tickets nach Teneriffa 1100 Euro.

Wir waren zum ersten Mal auf dem Flughafen in LEJ und waren verblüfft. Alle Abflüge und ein Teil vom nächsten Tag passte auf einen wirklich kleinen Bildschirm. Und einige Flüge davon waren wohl Cargo only.

Wir übernachteten im Campanile Hotel am Flughafen für 65 Euro. Gefrühstückt haben wir in der Lounge. Zum Abendessen fuhren wir ins Nahe Schkeuditz, wo wir im Restaurant Zur Börse recht unspektakulär, aber erstaunlich teuer aßen. Das Auto parkten wir auf einen nahen Parkplatz. Ein Fahrer holte es vom Hotel ab. Der Monat Parken war mit 120 Euro genauso teuer wie die Taxifahrt in Berlin zum Flughafen und zurück.

Der Check in war problemlos, die Lounge würde ich mit ausreichend bewerten. Ein junger Mann schmiss die volle Lounge alleine. Vom Boardpass Check über Rührei Braten bis Auffüllen und Abräumen. Beeindruckend!

Es gab einen extra Eingang für Business Class, so dass das Boarding schnell ging. Das Flugzeug aus der A320 Familie war eng bestuhlt. Wir saßen in Reihe 3 und 4. Die Business Class, obwohl generell nicht besonders günstig war komplett ausgebucht.

Condor Business Class Vorteil – ein dünnes Kissen

Der einzige Vorteil der Business Class war der freie Mittelsitz. Und die inkludierten Getränke. Wobei der Prosecco eher für die süße Fraktion ist. Und ein Kissen gab es, aber keine Decken.

Es gibt auch Amenities – zum kaufen.

Condor Business Class – Amenities nur im Bordshop

Mit dem aktuellen Catering kann sich die Condor um den Preis für das schlechteste Airline Catering mit guten Chancen bewerben.

Man kann online vorbestellen, was ich tat. Wir hatten Penne a la Bolognese und Thai Curry. Alles sehr seniorenfreundlich gekocht. Auf dem Hinweg waren die Nudeln lasch, zurück überwürzt, so dass ein 5jähriger die nicht essen konnte.
Thai Curry war so eine Art zerkochtes Letscho mit Reis.

Hin waren die Flugbegleiter desinteressiert, ließen auch die Kabine hinten ins vordere Business-Klo und kamen selten durch die Kabine, um Getränke anzubieten. Die ersten Gepäckfächer waren vom Personal mit ihren Koffern belegt.
Zurück war ein engagierter Komiker der Purser, der offensichtlich gerne am Gast arbeitete und diese auch zufriedenstellte. Seine Crew war stets bemüht. Bei dem Komiker kam niemand aus der Eco in die vordere Toilette rein, so dass bei ihm der Gang nicht voll mit wartenden Passagieren war.

Condor bietet beim Check-in auf ihrer Homepage an, sich Zeitschriften und Zeitungen downzuloaden. Das habe ich in Anspruch genommen und mir Lesestoff wie Spiegel, FAZ und Crucero downgeloadet. Als ich sie im Flieger lesen wollte, erschien das folgende Info auf allen geöffneten Tabs

Safari kann die Seite „http://www.presse-monitor.de/“ nicht öffnen, da dein iPad nicht mit dem Internet verbunden

Beim Onboard Entertainment gab es diese Publikationen nicht. Man konnte sich jedoch allmögliches auf seinem eigenen Device angucken. Da die Mitreisenden, wie ich auch, oft keine Kopfhörer dabei hatten, ergab sich eine interessante Kakophonie im Flieger. Besonders die Programme der offenbar schwerhörigen russischen Kinder hinter mir, hatten interessante Laute. Ich verzichtete an einer aktiven Teilhabe wegen der fehlenden Kopfhörer.

Zurück kam uns die Kabine noch enger vor, man konnte nicht die Beine lang machen. Hin ging das besser.
Die lustigen Geschenke, die es bei Condor immer gab, gibt es nicht mehr. Es wurde eingestellt. Hin bekam Junior ein Malbuch und Stifte. Zurück gab es nichts mehr. Obwohl es Weihnachten war, gab es gar keine Aufmerksamkeit.

Condor Business Class das einzige Essen – früher gab es diese Pasta in der Eco – in gleicher Qualität

Kurz vor der Ankunft gab es zwei Stück Konfekt und nach der Ankunft eine Schogette. Eine Fluggastbrücke gab es nicht und wir mussten nach Teneriffa nun die kalte deutsche Wirklichkeit erleben und liefen einige Minuten über das windige und eiskalte Rollfeld drei Terminal-Eingänge weiter.

Man hat ein Eco-Erlebnis zum Business Class Preis.Bequemer dürfte der Platz am Notausgang in der Eco sein. Und günstiger. Dazu kann man den Bagel + Wasser Deal für 8,49 Euro nehmen.

Fazit: Auf Kurz- und Mittelstrecke die Business Class der Condor meiden.
Unsere bevorzugten Airlines in der C-Class von Berlin nach Teneriffa bleiben die Swiss und die tap, aber beide mit Umsteigen.

Update Januar 2024

Trotz unseren schlechten Erfahrungen mit der Condor vor drei Jahren während COVID haben wir es jetzt noch einmal probiert, da der Flug ab Frankfurt sehr günstig lag und der Preis, 200 € pro Person, mir für einen oneway Flug nach Teneriffa akzeptabel schien. 

Sitzabstand Condor Business Class Mittelstrecke

Condor Business Class Mittelstrecke – Erfahrungsbericht

Ich reservierte kostenlos drei Sitzplätze in der ersten Reihe. Zwei Wochen vor der Abreise kontrollierte ich noch einmal die Daten. Die Plätze waren weg. Es gab offenbar ein Musterwechsel. Erste Reihe gab es nicht mehr, also buchte ich 4A, C und D. 

Condor schickte 24 Stunden vor Abflug eine Email, dass wir uns jetzt einchecken können und der Flug bisher pünktlich sei. Was sie nicht verrieten, war von welchem Terminal sie abfliegen. Da stand nur „tbc“. Ich vermute, der Taxifahrer wird das tbc Terminal nicht kennen, deswegen googelte ich. Condor Check In ist in Terminal 1 in C ganz am Ende links.

Unser Abflug war Dienstag um 10.50 Uhr. Ich reservierte einen UberXL, wir haben viel Gepäck, für 42 € vom Hotel Adina neue Oper zum Flughafen. das klappte prima.

Der Check in, auch für Eco, war angenehm leer und es ging schnell. Jedoch bekamen wir nun Reihe 6 zugewiesen. Schon wieder ein anderer Flieger, eine B757-300.
Jetzt mussten wir von C nach B3 laufen. Wie glücklich waren wir, einen YoYo Kinderwagen dabei zu haben zu haben. Es war eine Strecke.
An B3 angekommen fragte ich, wo die Lounge sei. Entweder in Non-Schengen oder im A-Terminal. Jeweils hin und zurück mindestens 30 Minuten.
Wir verzichteten darauf und kauften uns einen Cappuccino für je 5,20 € und warteten wie alle anderen.

Über Ansage verkauften die Check in Mitarbeiter Business Class Upgrades. Sie lobten den Service sehr. Und sie waren gut. Die Business Class war komplett voll.

Wir durften zuerst boarden. Wir hatten eine Aussenposition. Ich bat darum, dass der Fahrstuhl aufgeschlossen wird. Er habe keinen Schlüssel, sagte der Condor Mitarbeiter. Also war Treppenlaufen mit Gepäck und Kleinkind angesagt. Im Bus warteten wir dann bis dieser mit Eco-Passagieren aufgefüllt war und dann reisten wir über das Vorfeld zur Parkposition. Dort angekommen war der Flieger verriegelt. Eine Gelbweste ging die Treppe hinauf und bummerte an die Tür. Als dann beide Flugzeugtüren aufgingen, öffnete der Busfahrer unsere Tür und eine entfesselte Menge rannte zu den Treppen. Gut, das wir reservierte Plätze hatten.

Eine Business Class Bestuhlung gibt es nicht. Links ist eine Art Extra Kabine mit 9 Reihen. Hier waren die ersten sechs Reihen für Business Class reserviert und die letzten drei offenbar für Familien mit kleinen Kindern. Eine Abtrennung gab es nicht. Für Passagiere, die nicht mit dem ersten Bus kamen, war es schwierig, einen Platz in der Overheadbin zu finden, da die ersten zwei Reihen vom Gepäck der Flugbegleiterinnen belegt war. Ein typisches Problem bei vielen Airlines.

Auf dem Mittelsitz lagen 2 Kopfkissen und ein flacher, leerer, kleiner Kunststoff-Beutel für nasse Badesachen. Kurios. Da würde mein Bikini reinpassen, aber nicht meine Shorts. Decken gab es keine.

Die Bestuhlung war eng und unangenehm. Der Mittelplatz blieb frei. Auch sonst gab es kein Business Class Erlebnis. Kein Willkommensdrink. Keine Nüsse. Nur einen eisigen Blick der Purserin. Haben wir was falsch gemacht? 
Sie muss wohl einfach nur einen schlechten Tag gehabt haben. Sie kam auch kaum aus der Galley. 
Die Toilette vorne war auch eine normale, sehr enge Eco-Toilette und wurde von allen genutzt. 

Eigentlich waren wir durstig. Wir waren ja nicht in der Lounge. Nun ja, sicher wird es etwas geben, wenn wir in der Luft sind. Nach einer Stunde, die Reihen 1-5 waren schon abgefüllt, klingelte meine Frau. Die gestrenge Purserin kam. Meine Frau: „Können wir bitte auch was zu trinken bekommen, mein Sohn quengelt schon.“ Sie sehr barsch: „Ja, Sie kommen auch noch dran. Warten Sie!“
Oh. Mit so einer Reaktion hatten wir nicht gerechnet. Business Class Erlebnis a la Condor?

Nun kam eine junge Stewardess mit einem Getränkewagen und wollte uns etwas verkaufen. Nachdem ich sie aufklärte, dass Business Class Passagiere Getränke kostenlos bekämen, entschuldigte sie sich und holte die junge Kollegin, die in Reihe 4 ein Glas Orangensaft versehentlich über eine Passagierin kippte. Da wo eigentlich meine Frau sitzen würde, hätte Condor uns nicht umplatziert. Was für ein Glück für uns!

Die Purserin war wohl für das Essen zuständig. Reihe 1-5 hatte bereits, wir nicht. 
Wir bekamen dann ungefragt „Rinderbraten“. Ich fragte, wo das Kindergericht meines Sohnes wäre. Das stünde nicht auf Ihrer Liste. Und jetzt gäbe es keine Auswahl mehr. Basta.
Die Mitreisende in unserer Reihe hat dann ihre Penne mit Tomatensauce unserem Sohn angeboten, der die sogar aufaß. Sie selber durfte dann zwischen Schnitzel, ThaiCurry und Rindsbraten wählen. Wir durften nicht wählen. Es gab auch keinen Salat oder ein Brötchen oder eine Vorspeise. Zum Nachtisch gab es ein Macaron und ein zweites Mini-Küchlein. Sie sehen alles auf dem Foto. Geschmacklich war es Kantinenniveau.

Business Class Menü Condor

Der enge Sitzabstand war wirklich unangenehm auf dem 5-Stundenflug. Bessere Sitze waren die am Notausgang . 

Lustig war der Copilot Namens Schrott, der ansagte, dass er uns nach Fuerteventura fliegen würde. Gleich mehrere Male sagte er es. Es war wohl ein Wunsch.
Der RobinsonClub auf Fuerteventura hat Sonderkonditionen für Condor Mitarbeiter und ist deswegen sehr beliebt bei den Piloten. 

Beim zweiten Getränkeservice war die gestrenge Purserin wie ausgewechselt. Sie scherzte mit den Gästen und probierte ihnen den Spumante schmackhaft zu machen.

Fazit: Was die Condor als Business Class verkauft, ist ein Witz. Und es ist schade. Mit etwas Mühen könnte sie ihren Gästen ein nettes Erlebnis bescheren, wenn schon kein bequemes.

4 Gedanken zu „Erfahrungsbericht: Mit Condor in der Business Class auf Mittelstrecke nach Teneriffa

  1. Pingback: Sitzabstände der Fluggesellschaften in der Economy und Business Class nach Teneriffa – Mit wem fliegt man komfortabel? | Teneriffa – der deutschsprachige Teneriffa (Nord) Blog

  2. Hallo, wir waren auf Lanzarote und sind von München mit Condor in der Business-Class geflogen. Gleich vorneweg, ich teile die Erfahrungen voll und ganz.
    Check-In und die Gepäckaufgaben erfolgt in MUC fast ausschließlich nur mit Automaten. Die Gepäckautomaten erkennen die Bordkarten der Business-Class nicht, also gibt es auch kein rotes Priority-Bändchen fürs Gepäck.
    Auch wir haben in München versucht in die Condor-Lounge zu gehen. Dazu hätten wir vom Schengen-Bereich in den Non-Schengen-Bereich und wieder zurück wechseln müssen. Am MUC mit gefühlt z.Z.1000 Baustellen eine riskante Aktion. Condor fliegt in MUC von D ab. Warum muss sich die Vertragslounge dann unbedingt im Bereich A befinden. Oberhalb der Gates D befindet sich die Europa-Lounge welche mit einigen Unternehmen wie AMEX oder Priority-Pass eine Vereinbarung hat.
    Zum Service im Flieger kann ich den beschriebenen Erfahrungen nicht viel hinzufügen. Wir hatte ein vorbestelltes Bio-Nudelgericht das einen geschmacklich guten Eindruck hinterließ. Leider hat es bei Condor nicht für eine kleine Vorspeise oder ein paar Blätter Salat gereicht. Dafür gab es zum Dessert noch eine Praline. Lobenswert ist die Verwendung von richtigen Geschirr und Besteck zu erwähnen.
    Der besagte Plastikbeutel hat auch bei mir für Verwunderung gesorgt. Schon der Umwelt zuliebe sollte auf solche Geschenke verzichtet werden.
    Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Condor-Business-Class auf der Mittelstrecke noch einmal buchen würde. Meine Erinnerungen, aus der Zeit vor Corona, wo das Produkt bei Condor noch Premiumklasse genannt wurde waren deutlich positiver.

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