Frühkartoffeln – geschmacksintensiv wie nie

Die Neuen sind da und das so früh wie nie: Bereits seit Mitte Mai gibt es Frühkartoffeln aus heimischem Anbau. Und das Schöne daran: Von der Aprilsonne verwöhnt, weisen die frisch geernteten Frühkartoffeln ein besonders volles Aroma auf. Ob solo,
als Beilage oder Salat – die frühen Knollen sind in jeder Hinsicht wärmstens zu empfehlen.

„Durch die sommerlich warme, trockene Witterung im Frühjahr kletterte bei den Frühkartoffeln der Gehalt an Inhaltsstoffen ungewöhnlich in die Höhe. Die neuen Kartoffeln sind deshalb dieses Jahr qualitativ und geschmacklich ausgezeichnet“, erklärt
Sabine Sulzer von der CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH.

A wie Annabell, B wie Berber, C wie Cilena: Das ABC der Frühkartoffeln bietet viel Abwechslung. Annabells Vorzüge können sich sehen lassen: formschön, gelbfleischig und glattschalig – als fest kochende Sorte erweist sie sich als ideal für
Kartoffelsalate. Berber ist unter den vorwiegend fest kochenden Frühkartoffeln mit Abstand die wichtigste Sorte. Sie besticht durch ihre langovale Form und den feinen angenehm kräftigen Geschmack. Als Pell-, Brat- oder Grillkartoffel zubereitet –
einfach lecker. Zu den fest kochenden Sorten zählt auch Cilena, eine lange, birnenförmige Knolle, die auch nach dem Kochen eine feste Konsistenz aufweist. Bis Valetta, die dem beliebten langförmigen, gelbfleischigen Typ entspricht, reicht das
umfangreiche ABC der Frühkartoffeln – einfach probieren und die Lieblingssorte finden.

Frühkartoffeln sind allerdings äußerst empfindlich. Wegen ihrer ausgesprochen zarten Schale müssen sie besonders schonend gerodet, verpackt und möglichst schnell in den Handel gebracht werden. Kurze Transporte kommen der Qualität von Frühkartoffeln
daher zu Gute. Zuhause sollten sie höchstens 14 Tage aufbewahrt werden, danach welken sie schnell. Nach dem Kauf am besten gleich aus der Folie nehmen und kühl und dunkel aufheben. So frisch wie möglich verarbeiten, lautet ein weiterer Tipp, denn
frisch vom Feld schmecken die frühen Knollen am feinsten.

Das Praktische an Frühkartoffeln: Sie müssen nicht unbedingt geschält werden und erleichtern damit die Küchenarbeit. Da die Schale hauchdünn ist, kann sie durchaus mitgegessen werden. Ernährungswissenschaftler raten das ohnehin, denn viele wertvolle
Nährstoffe sitzen direkt unter der Schale. Und schon gewusst? Drei Kartoffeln aus neuer Ernte decken fast zwei Drittel des täglichen Vitamin-C-Bedarfs von Erwachsenen.

Puristen mögen die frühen Knollen am liebsten solo: Einfach samt Schale kochen, etwas zerlassene Süß- oder Sauerrahmbutter nach Geschmack dazu, grobkörniges Meersalz und viel Dill darüber streuen – mehr braucht es nicht, um Genießer zum Schwelgen zu
bringen. Aber auch diese Variante schmeckt königlich: Kartoffeln, so groß wie kleine Eier, in Butter anbraten, dann beiseite stellen. Sobald sie abgekühlt sind, jeweils mit einer dünnen Scheibe durchwachsenen Speck umwickeln, in eine gefettete
Auflaufform legen und im heißen Ofen bei 180 Grad rund zehn Minuten knusprig backen. Auch lecker: Frühkartoffeln mit einem würzigen Bergkäse überbacken. Oder lieber Kartoffeln vom Grill? Dazu einfach kleine, neue Kartoffeln knapp gar kochen, mit
Zitronenvierteln und frischen Lorbeerblättern abwechselnd auf Holzspieße stecken und am Rande des Grills rund sechs Minuten grillen, bis sie leicht gebräunt sind. Dabei ein paar Mal wenden und mit Butter bestreichen – das gibt ein wunderbares Aroma.
Dazu passt ein Basilikum-Joghurt-Dip. Sehr fein schmeckt auch eine Creme aus Butter, Frischkäse, Meerrettich und viel Kerbel. Die kulinarischen Möglichkeiten für Frühkartoffeln sind damit noch lange nicht erschöpft. Immer wieder fein: der Klassiker
Frühkartoffeln mit Schnittlauchquark oder würzige Rosmarin-Kartoffeln zu Zitronenhähnchen oder edlem Lammkotelett.

Die Saison für Frühkartoffeln endet im August, doch das kulinarische Knollenvergnügen geht weiter: Ab August kommen die mittelfrühen Sorten frisch von heimischen Feldern auf den Markt.

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