116. Delegiertenversammlung GastroSuisse

Überzeugtes Engagement für stärkere Interessenvertretung

Zu Gast beim kleinsten Kantonalverband, führte GastroSuisse ihre 116. ordentliche Delegiertenversammlung am 22. Mai 2007 in Appenzell durch. Die knapp 100 Mitglieder
zählende Sektion GastroAppenzellerland AI scheute keinen Aufwand und lud zu einer
eigentlichen „Landsgemeinde des Gastgewerbes“ ein. Rund 240 Delegierte aus der
ganzen Schweiz reisten an, um unter anderem den Ehrengast, den profilierten Politiker
Carlo Schmid-Sutter, Erziehungsdirektor und Landammann des Kantons Appenzell
Innerrhoden, herzlich zu empfangen.

„Die Stimmung ist aufgeräumter als noch vor einem Jahr“, stellte GastroSuisse-Zentralpräsident
Klaus Künzli in seiner Eröffnungsansprache erfreut fest. Das Umsatzvolumen der Branche hat
insgesamt leicht zugenommen: 2006 um rund 2,5 Prozent und im ersten Quartal 2007 um 3,3
Prozent im Vergleich mit dem entsprechenden Quartal des Vorjahres. Das dürfe jedoch nicht
darüber hinweg täuschen, so Klaus Künzli, dass die Gewinnspanne nach wie vor zu eng sei und
der Konkurrenzdruck noch weiter zugenommen habe. Im letzten Jahr sind erneut rund 500 neue
Betriebe hinzugekommen. Die Branche kämpft seit geraumem mit Überkapazitäten von rund 30
Prozent.

Die Delegiertenversammlung des führenden nationalen Verbandes für Hotellerie und
Restauration war inhaltlich geprägt von den politischen Hauptgeschäften der Branche: gleich
lange Spiesse in der Frage der Mehrwertsteuer, Hygiene-Ausbildungsstandards, Hotel-
Kategorisierung und Qualitätsentwicklung sowie das in der Öffentlichkeit sehr markante Thema
Passivraucherschutz.
„Diese Grossbaustelle ist in eine wichtige Phase getreten“, erklärte Klaus Künzli. Der
Gesetzesentwurf GastroSuisse werde demnächst in der nationalrätlichen Kommission für
soziale Sicherheit und Gesundheit (SGK) diskutiert. GastroSuisse macht sich unverändert für
einen umfassenden praktikablen Passivraucherschutz stark, der – auf nationaler Ebene – für
alle Gastronomieformen gleichermassen gelten soll.

„Für einmal stehen wir nicht allein auf weiter Flur“, hielt Klaus Künzli mit Genugtuung fest. „Wir
bekommen Schützenhilfe vom Schweizerischen Arbeitgeberverband wie auch vom
Schweizerischen Gewerbeverband, von economiesuisse und hotelleriesuisse, vom Schweizer
Tourismus-Verband ebenso wie von Nationalrat Roland Borer als Mitglied der nationalrätlichen
Subkommission Passivrauchschutz sowie der SGK.“

Die ganz grundsätzlichen Möglichkeiten des Verbandes und der Branche, die
Interessenvertretung auf kantonaler und eidgenössischer Ebene weiter nachhaltig zu
verbessern, waren in Appenzell ein wichtiges Thema. Zentralpräsident Klaus Künzli, der selber
im Kanton Bern für den Nationalrat kandidiert, rief die GastroSuisse-Delegierten auf, aktiv dazu

beizutragen, dass Mittelstand und Gewerbe im kommenden Herbst gestärkt aus den
eidgenössischen Erneuerungswahlen hervorgehen.

Ehrengast Carlo Schmid
Die wirtschaftliche Bedeutung des Gastgewerbes stand im Mittelpunkt der Ausführungen von
Carlo Schmid-Sutter. Im Kanton Appenzell Innerrhoden, einer eigentlichen Hochburg der
Schweizer Gastronomie, waren 2004 von 6222 Beschäftigten 717 oder 12 Prozent im
Gastgewerbe tätig.
Carlo Schmid-Sutter würdigte die Leistung der Branche auch aus beschäftigungspolitischer
Sicht, „weil sie einerseits zur dualen Lehre steht und sich anderseits die Fähigkeit bewahrt hat,
auch Hilfskräften Arbeit zu geben“.
Mit Blick auf das Innerrhoder Beispiel fasst der Ehrengast abschliessend zusammen: „Wer an
seiner Umgebung Freude hat und diese Freude auch weitergeben kann, ist ein guter
Gastgeber.“

GastroSuisse und Beherbergung
Appenzell Innerrhoden ist ein ausgeprägter Tourismuskanton. GastroSuisse-Direktor Dr. Florian
Hew nutzte dieses Umfeld, um auf das Thema GastroSuisse und Beherbergung näher
einzutreten. Er kommentierte die vor wenigen Tagen veröffentlichten ersten
Zwischenergebnisse einer Studie von BAK Basel Economics, die von GastroSuisse und dem
SECO, Staatssekretariat für Wirtschaft, in Auftrag gegeben wurde.

Die Studie kommt zum klaren Schluss, dass die Klein- und Mittelklasse-Hotellerie ein wichtiges
Standbein in der Schweiz darstellt. Die sog. „low & middle-class“-Hotellerie macht 90 Prozent
aller Hotelbetriebe aus, stellt Dreiviertel des Hotelbetten-Angebotes und spielt in allen
Tourismusregionen der Schweiz eine relevante Rolle. Handlungsbedarf besteht jedoch vor
allem bei der Vermarktung und bezüglich fehlender Qualitätsstandards. Der Hotelführer und
Tourismusguide „SchweizDirekt“ und die ganzheitliche Hotel-Kategorisierung HOT-C. zählen
aktuell zu den wichtigsten Instrumenten von GastroSuisse, die dazu beitragen sollen, diese
Defizite zu schliessen. „Wir sind überzeugt, dass wird auf dem richtigen Weg sind“, schloss
Direktor Dr. Florian Hew.

GastroSuisse ist der führende nationale Verband für Hotellerie und Restauration. Über 20’000
Mitglieder gehören dem grössten gastgewerblichen Arbeitgeberverband an.

www.gastrosuisse.ch

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