Der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden
Industrie e. V. (BOGK) stellt anlässlich seiner Mitgliederversammlung
die aktuellen Daten und Fakten des Jahres 2006 vor. Die Branche
konnte das wirtschaftliche Ergebnis im Vergleich zu 2005 trotz
explodierender Kostenfaktoren mit insbesondere extremen
Preissteigerungen bei den Rohwaren stabilisieren. Mit einem
Gesamtumsatz der obst- und gemüseverarbeitenden Industrie von 3.700
Mio. Euro und von 1.069 Mio. Euro der kartoffelverarbeitenden
Industrie steht diese Branche an sechster Stelle innerhalb der
deutschen Ernährungsindustrie. Das entspricht einer Umsatzsteigerung
von 1,3 % bei Obst und Gemüse bzw. von 9,7 % bei Kartoffeln. „Dabei
konnten die Umsatzzuwächse nur partiell die gestiegenen
Produktionskosten auffangen“, betont der Vorsitzende des BOGK, Konrad
Linkenheil, „denn es ist branchenspezifisch, dass Kostensteigerungen,
wenn überhaupt, nur mit zeitlicher Verzögerung weiter gegeben werden
können“. Hohe Exportquoten von etwa 16 % haben zu dem Ergebnis des
Jahres 2006 erheblich beigetragen.
Witterung und Weltmarkt bestimmen die Kostenstruktur
Betrachtet man nur die Steigerung der Rohwarenpreise, so sind sie
bei Obst um 14 %, bei Gemüse um 20,8 % und bei Kartoffeln sogar um
118,5 % gestiegen. Wie in jedem Jahr hängen diese in erster Linie mit
den Witterungsverhältnissen während der Wachstumsperiode zusammen. So
musste 2006 einerseits bei Gemüse und Kartoffeln mit der Hitzeperiode
gekämpft werden, andererseits wirkten sich auch die Veränderungen des
Welthandels enorm auf die Preise aus. Die noch vor einiger Zeit
befürchteten Rohwaren- und Produktschwemmen aus China und Indien
blieben aus. Aus diesen bevölkerungsreichen Nationen kommt heute eher
eine zunehmende Nachfrage auf die Rohwarenmärkten weltweit zu. Eine
zusätzliche Konkurrenz hat sich in letzter Zeit bei den Anbauflächen
entwickelt: Die Anbauflächen für „erneuerbare Energien“ nehmen zu.
Damit gehen in Europa Flächen für die Erzeugung von Nahrungsmitteln
verloren.
Aktuelle Produkte für eine ausgewogene Ernährung
Obst, Gemüse und Kartoffeln sind in der Gunst der Verbraucher ganz
oben angesiedelt. Das wirkt sich auf alle Bereiche der
Ernährungsindustrie von der Endverbraucher- bis zur
Außer-Haus-Nachfrage aus. Die vorwiegend mittelständisch orientierten
Unternehmen, die im BOGK zusammengeschlossen sind, unternehmen alle
Anstrengungen, um die Wünsche der Verbraucher zu erfüllen. Das gilt
in erster Linie für die Qualität der Produkte. Ausgewählte Rohwaren
werden mit modernsten Technologien zu attraktiven Produkten
verarbeitet. „Sie enthalten wertvolle Nährstoffe, wie Mineralstoffe,
Vitamine und für die Ernährung wichtige sekundäre Pflanzenstoffe“,
unterstreicht Dr. Ulrich P. Nehring, Braunschweig, „die als
Convenienceprodukte mit ihrer leichten Handhabung und Bevorratung
ideal zu unserer schnelllebigen Zeit passen“. Zusätzlich ist die
Branche bestrebt, den Trends der Zeit gerecht zu werden. In Zukunft
werden die Produkte verstärkt angeboten, die Aspekte wie „Gesundheit“
oder „Wellness“ vemitteln. Insofern kann die Obst-, Gemüse- und
Kartoffelverarbeitungs-Industrie einer positiven Entwicklung entgegen
sehen.