Neurodermitis bei Kindern erfolgreich behandeln

Neurodermitis muss kein Dauerschicksal sein. Vor

allem bei Kindern bessert sich die Hauterkrankung, wenn sie älter

werden. Die richtige Pflege kann die Abheilung unterstützen. Darauf

weisen Bestseller-Autorin Hera Lind und die Präventionskampagne Haut

der gesetzlichen Kranken- und Unfallversicherung zum Hauttag am 9.

Mai hin.

Experten zufolge leiden mehr als drei Millionen Menschen in

Deutschland unter Neurodermitis. Besonders häufig tritt die

anlagebedingte Hauterkrankung bei Kindern auf: Bereits jedes zehnte

Kind im Vorschulalter hat mit den schuppigen, juckenden Hautstellen

zu kämpfen. „Etwa 80 Prozent der erkrankten Kinder haben es mit einer

leichten Neurodermitis zu tun“, erklärt Prof. Dr. Dietrich Abeck,

niedergelassener Dermatologe aus München. „Wer in diesem Fall die vom

Dermatologen empfohlene Hautpflege regelmäßig anwendet, kann die

Krankheit erfolgreich besiegen.“

Bestseller-Autorin Hera Lind kann das bestätigen: Ihr erster Sohn

Florian erkrankte bereits als Säugling an der chronischen

Hauterkrankung. Mittlerweile hat der 17-Jährige die Neurodermitis in

den Griff bekommen, „mit Vernunft und Willensstärke“, wie Lind sagt.

Betroffene leiden jedoch nicht nur unter der Krankheit, sondern auch

unter der damit einhergehenden Stigmatisierung. Betroffenen Eltern

rät Hera Lind daher offen mit der Krankheit umzugehen – auch um

Missverständnisse zu vermeiden. Denn Neurodermitis ist nicht

ansteckend. „Man sollte sich nicht im Schneckenhaus verkriechen –

lieber auf die anderen Mütter zugehen und ihnen die Sache erklären.

Kinder lernen sehr schnell, einander mit allen Besonderheiten zu

akzeptieren, solange man kein Tabu-Thema daraus macht“, so Lind.

Hintergrund: Neurodermitis
Das Risiko, an Neurodermitis zu erkranken, wird durch verschiedene

Faktoren bestimmt. Wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass die

Krankheit familiär gehäuft vorkommt. Vererbt wird die Neigung zu

einer übermäßigen Abwehrreaktion des Immunsystems.

In mehr als der Hälfte der Fälle tritt Neurodermitis bei Kindern

bereits im Säuglingsalter auf. Erstes Zeichen kann der sogenannte

„Milchschorf“ sein, eine Rötung und Schuppenbildung an der Kopfhaut

und den Wangen des Säuglings. Später zeigt sich Neurodermitis vor

allem als extreme Trockenheit der Haut an Arm- und Kniebeugen,

Gesicht und Hals, die mit quälendem Juckreiz einhergeht.

Besonders Kindern fällt es schwer, die Haut an den trockenen

Stellen nicht aufzukratzen. Geschieht dies, sind weitere Entzündungen

die Folge. Drei einfache Tricks schaffen erste Abhilfe:

– Ablenkung schaffen durch körperliche Aktivität bei Sport und

Spiel oder durch entspannende Musik,
– Alternativen zum Kratzen einüben, etwa die juckende Hautpartie

nur drücken und kneifen oder kalte Packungen auflegen,
– auf kurze und saubere Fingernägel achten, um Entzündungen

vorzubeugen.

Präventionskampagne Haut zum bundesweiten Hauttag am 9. Mai Die

Präventionskampagne Haut ist eine gemeinsame Aktion von gesetzlicher

Kranken- und Unfallversicherung. Unter dem Motto „Deine Haut. Die

wichtigsten 2qm Deines Lebens.“ werben rund 120 Krankenkassen und

Unfallversicherungsträger gemeinsam mit weiteren Kooperationspartnern

des öffentlichen Lebens dafür, das größte Organ des Menschen zu

schützen. Dabei ist auch der Bundesverband der Deutschen Dermatologen

(BVDD), der in Kooperation mit anderen Organisationen den

bundesweiten Hauttag am 9. Mai initiiert. Inhaltliche Schwerpunkte an

diesem Tag sind die Hautkrebsvorsorge sowie berufsbedingte

Hauterkrankungen.

Sende
Benutzer-Bewertung
0 (0 Stimmen)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

×