Katalonien liegt im Nordosten der iberischen Halbinsel, zwischen den Pyrenäen und der Mittelmeerküste. Die Bewohner Kataloniens halten sich für die ‚Preußen‘ Spaniens, denn aus ihrer Sicht sind sie fleißiger, zuverlässiger und mutiger und erwirtschaften dazu noch das höchste Bruttosozialprodukt im Vergleich zu anderen Regionen Spaniens.
Die Katalanen gelten außerdem als einfallsreiche Köche. Typische Gerichte sind ‚Arroz à la Catalana‘, ein Reisgericht mit Kaninchen oder Hühnerfleisch, ‚Excalibada‘, gegrilltes Gemüse in Olivenöl, und ‚Conill con caragols‘, Kaninchen mit Schnecken und Aioli. Das ist auch das Lieblingsgericht von Wilma Baró einer Obstbäuerin aus dem Dorf Seros. Es liegt im Landesinnern, in der Provinz Lleida, 200 Kilometer von Barcelona entfernt. Hier wurde bis in die 40er Jahre Weizen angebaut und Viehwirtschaft betrieben. Bedingt durch die zunehmende Konkurrenz anderer Regionen Spaniens stiegen die Bauern auf Obstwirtschaft um.
Aus der Umgebung von Seros kommen inzwischen die besten Pfirsiche und Nektarinen Kataloniens. Wilma und ihr Mann Miguel waren früher Mitglied der örtlichen Kooperative. Aber seit 15 Jahren fährt Miguel zweimal pro Woche mit seinem Kleinlaster auf den Großmarkt nach Barcelona. Beide leben mit der Natur und beide leiden mit ihr. Hagelschäden, Trockenheit oder Schädlingsbefall machen ihnen zu schaffen. Kein Jahr ist wie das andere, jedes Mal fällt die Ernte anders aus. Doch den Mut verlieren sie nie. Schließlich sind sie die ‚Preußen‘ Spaniens.
arte, Sonntag, 06.05., 17:35 – 18:05 Uhr (VPS 17:35)