Für nachhaltige Milcherzeugung zum Wohlsein von Mensch, Tier,
Umwelt und Wirtschaftlichkeit sowie als Basis für ihre natürlichen
Produkte haben sich die Eismacher Ben & Jerry’s und
Premium-Käsehersteller Beemster gestern in den Niederlanden
zusammengetan. Ab dem Sommer steigen die 600 Milchbauern der
niederländischen Traditionskäserei in das „Caring Dairy“-Programm des
amerikanischen Eisherstellers ein. Die Nordholländer werden dadurch
zum exklusiven Milchlieferanten der Eismarke in Europa.
Das seit vier Jahren bestehende Programm macht nachhaltiges
Unternehmertum mit Hilfe von elf Indikatoren messbar, darunter
menschliche Arbeitskraft, Energieeinsparung und Tierwohlbefinden.
Dies kommt nicht nur der natürlichen Milch als Basis von Beemster und
Ben & Jerry’s zugute, sondern sorgt daneben für wirtschaftliche
Vorteile für alle Partner in der Kette.
Für die Käsereigenossenschaft stellt der Einstieg in Caring Dairy
die logische Erweiterung ihrer langjährigen Weidepolitik dar.
Beemster ist seit 2002 der erste Erzeuger Europas, welcher seinen
Milchlieferanten Prämien zahlt, damit sie ihre Kühe zum Grasen auf
die Weide schicken. Dazu kommen nun zusätzliche Prämien für die
Teilnahme an Caring Dairy. Die jährliche Gesamtförderung für die
Erzeugung nachhaltiger Milch lässt man sich damit insgesamt 3
Millionen Euro kosten. „Caring Dairy schafft das Gleichgewicht
zwischen einem wirtschaftlich gesunden Betrieb, dem Wohlbefinden der
Milchbauern und ihrer Tiere sowie dem Umweltschutz. Die Bauern können
selbst entscheiden, mit welchem Aufgabengebiet sie beginnen,“ so Eric
Hulst, Direktor der Beemster-Molkerei Cono Kaasmakers. Ab dem
kommenden Jahr sind Beemster-Käse und Ben & Jerry’s-Eis in Europa mit
dem Caring-Dairy-Logo ausgezeichnet.
Im Jahr 2003 startete Ben & Jerry’s sein Pilotprojekt zu Caring
Dairy mit elf Milchviehhaltern in Europa mit positivem Ergebnis nach
vier Jahren. Das Programm schließt wirtschaftliche Nachhaltigkeit
vollständig ein und gibt seinen Anwendern so praktische Mittel an die
Hand, mit denen sie ihre Milchviehbetriebe kontinuierlich im Bereich
Umwelt, Soziales und Tierwohlsein verbessern können. Ein Beispiel ist
das Monitoring von Energieverbrauch. Hier sinken die Kosten, wenn
effizienter und sparsamer mit Energie umgegangen wird. Darüber hinaus
sichert das Projekt die Wissensvermittlung durch Workshops zwischen
Milchviehhaltern untereinander sowie von Experten. Niederländische
Viehhalter begrüßen dies zum Erhalt ihres Handwerks, ziehen sich doch
jährlich rund fünf Prozent von ihnen aus dem Beruf zurück.