Stiftung Warentest Heft 05/2007 prüfte
Apfelfruchtsaftgetränke und kam überwiegend zu Aussagen, die der
Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF) nicht
nachvollziehen kann.
Die Stiftung Warentest unterstellt dem Käufer, dass er nur
flüchtig prüft, was er einkauft. Diesen Standpunkt teilt der VdF
nicht. Auf dem Etikett ist klar und deutlich für den Verbraucher zu
lesen, dass ein Apfelfruchtsaftgetränk „nur“ z. B. mindestens 30
Prozent Apfelsaft enthält. Darauf kann er sich verlassen und davon
macht er auch Gebrauch.
Ein Apfelfruchtsaftgetränk ist – wie es der Name sagt – ein
Getränk, und ein Getränk ist ein Durstlöscher. Direkte Vergleiche zu
Apfelsaft – der zu 100 Prozent aus „Frucht“ besteht – sind
hinsichtlich der Sensorik und des Aromaspektrums unzulässig und aus
wissenschaftlicher Sicht bezüglich der ernährungsphysiologischen
Aspekte nicht nachvollziehbar.
Dieses für den Verbraucher produzierte Apfelfruchtsaftgetränk als
Erfrischungsgetränk zum Durstlöschen schmeckt nach Apfel, ist aber
kein Apfelsaft, sondern enthält nur z. B. 30 Prozent Apfelsaftanteil.
Demzufolge kann und wird der Verbraucher dieses Produkt auch nicht
mit einem Apfelsaft gleichsetzen. Ein Apfelsaft ist nach der
dreidimensionalen Lebensmittelpyramide der Deutschen Gesellschaft für
Ernährung e. V. ein pflanzliches Lebensmittel, und dies ist ein
Apfelfruchtsaftgetränk natürlich nicht, sondern ein
FruchtsaftGETRÄNK!
Die deutsche Fruchtsaftindustrie bietet dem Verbraucher folgende
„Apfel-Produkte“ an:
– Apfelsaft mit 100 Prozent Fruchtgehalt, naturtrüb und klar
– Apfelsaftschorle/Apfelschorle mit mindestens 50 bis ca. 80
Prozent Fruchtgehalt
– Apfelnektar mit mindestens 50 Prozent Fruchtgehalt
– Apfelfruchtsaftgetränk mit mindestens z. B. 30 Prozent
Fruchtgehalt, marktüblich sind 50 %. Dem Vergleich zu einem 100
Prozent Apfelsaft hält dieses Produkt nicht stand, das kann es
auch nicht!
Die Aromabeurteilung wird vom VdF weitgehend nicht akzeptiert. Die
Feststellungen des von der Stiftung Warentest mit der Untersuchung
beauftragten Labors werden von anderen Labors bzw. Experten der
Industrie in Teilen völlig anders gesehen und beurteilt. Dennoch wird
der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. die
Beurteilungen ernst nehmen, mit einer Expertengruppe diskutieren und
den Verantwortlichen der Stiftung Warentest zu dieser Problematik
eine Diskussion anbieten.