FBMA Jahreshauptversammlung 2007: Fachprogramm begeistert Publikum

Die 33. Jahreshauptversammlung der Food & Beverage Management Association (FBMA) führte die Mitglieder vom 20. bis 22. April 2007 im Steigenberger Frankfurter Hof zusammen. Die nationalen und regionalen Fachveranstaltungen, die neue Academy sowie die Verleihung der Brillat-Savarin-Plakette waren die Top-Themen in Rückblick und Vorschau der internen Versammlung. Das anschließende Fachprogramm schlug den Bogen über die Gefahrenlage durch den Terrorismus bis zum Gastgewerbe vertreten durch den Münchener Gastronomen Rudi Kull und Rolf Seelige-Steinhoff von Seetel. Das Gettogether fand in dem Trendrestaurant „Beyond“ in der Bürostadt Eschborn statt, den Rahmen für die gesamte Veranstaltung sowie für den festlichen Abend bildete der Hotelklassiker Steigenberger Frankfurter Hof.

Mit dem Get-together in der Trendgastronomie „Beyond“ startete die Jahreshauptveranstaltung der Food & Beverage Management Association am Freitagabend. Das Restaurant, im Jahr 2006 für den Leaders Club Award für innovative Gastronomiekonzepte nominiert, bot den über 100 Gästen ein Flying Buffet mit Stöver-Produkten und Bioweinen des Weingutes Schaffner in trendigem Ambiente.

Mitgliederversammlung: Academy, Trends, Brillat Savarin-Plakette
Der nächste Morgen stand im Zeichen von Rückblick und Vorschau. Das bei der Jahreshauptversammlung 2006 vorgestellte Maßnahmenbündel wurde vollständig umgesetzt, berichtete Präsident Udo Finkenwirth den Mitgliedern und Fördermitgliedern. Dazu gehörte die Veranstaltung „Top Trends“ im Herbst 2006, anspruchsvolle Regionalmeetings zu aktuellen Themen, die Terminvorschau 2007 mit über zwanzig Veranstaltungen, der Ausbau der internen Kommunikation sowie die Schaffung wertvoller Synergien durch Zusammenarbeit mit Partnern wie der Gastro Vision und dem Leaders Club. So wird die FBMA ihr Herbstmeeting 2007 auf den Termin der ersten Berliner Gastro Vision Mitte September legen und verbindet wie im Vorjahr ihr Trendprogramm mit dem Besuch der Innovationsmesse. Mit dem Leaders Club wurde 2006 ein wegweisendes Projekt entwickelt und im Frühjahr 2007 vorgestellt: die Academy. Für den Bereich der Hospitality Management School kommt neben FBMA, FBMA-Stiftung und Leaders Club als dritter Partner die WIHOGA Dortmund dazu, eingebundens sind ferner Industriepartner. Das neue Weiterbildungsangebot, das sich auf alltagsrelevante Gastro-Themen konzentriert und ausschließlich mit Praktikern aus den Reihen der FBMA und des Leaders Club als Dozenten besetzt ist, startet im Mai 2007. „Eine phantastische Chance für unsere Mitglieder, ihren Mitarbeitern sofort umsetzbares Wissen und einen schönen Incentive zu einem attraktiven Preis zu bieten“, forderte Udo Finkenwirth zur regen Nutzung dieses Angebots auf.

Über die zur FBMA gehörenden Stiftung berichtete Michael Bläser, Vorsitzender des Stiftungsrates. Seit 2006 obliegt der Stiftung in Nachfolge der Brillat Savarin-Stiftung die Aufgabe der Verleihung der Brillat Savarin-Plakette. Hierzu wurde im Februar 2007 ein Kuratorium aus angesehenen Branchenvertretern und ehemaligen Plakettenträger gebildet. „Die Ehre dieser Auszeichnung wird im Jahr 2007 Brigitte von Boch zuteil werden“, verkündete Michael Bläser. Die glanzvolle Verleihung wird am 6. Oktober 2007 im Steigenberger Frankfurter Hof stattfinden. Einzelheiten dieser Veranstaltung sowie Vorsondierungen für den Preisträger 2008 stehen im Mittelpunkt des ersten Arbeitsessens des Brillat Savarin-Kuratoriums am 20. Juni 2007 in Burg Wernberg.

Fachprogramm
Ein weit gefasstes Themenfeld und Experten, die mit Kompetenz und Persönlichkeit das Publikum begeisterten, bot das Fachprogramm. Den Auftakt machte Dr. Peter Roell, Präsident des Instituts für Strategie-, Politik-, Sicherheits- und Wirtschaftsberatung (ISPSW) mit Sitz in Berlin. Sein Vortrag analysierte die terroristische Bedrohungslage weltweit und in Deutschland, das Roell zweifelsohne im Fokus des internationalen Terrorismus sieht. Nach seiner Einschätzung suchen sich die Terroristen heute vermehrt „weiche Ziele“ aus, zu denen auch Hotels gehören. Dr. Peter Roell: „Den Gästen Wohlbefinden und Sicherheit zu vermitteln, diese Marktlücke hat aus meiner Sicht die Werbebranche und die Tourismusindustrie noch nicht richtig erkannt“.

„Wenn Vision und Tatkraft zusammenkommen, dann entsteht Bemerkenswertes“, stellte Udo Finkenwirth die beiden nachfolgenden Referenten vor. Der eine tief im Süden, der andere hoch im Norden, schreiben sie beide Erfolgsgeschichten: Rudi Kull von Kull & Weinzierl (München) sowie Rolf Seelige-Steinhoff von Seetel (Usedom). In ihren Vorträgen schilderten sie Höhen und Tiefen, Herausforderungen und Glücksmomente in ihrer Laufbahn. Die sympathische und offene Art, Kollegen von ihren Erfahrungen partizipieren zu lassen, zog das Publikum in seinen Bann. Die Münchner Trendgastronomie am Beispiel des Brenner stellte Rudi Kull vor. Der gelernte Gastronom mit Auslandserfahrung führte mit seinem Partner, dem Architekten Albert Weinzierl, bereits mehrere mediterran inspirierte Betriebe in der Münchener Innenstadt, als sich das Duo um das jetzige Brenner bewarb. Rudi Kull verliebte sich in das historische Gebäude mit den beeindruckenden Dimensionen. Die Idee zum Konzept entstand bei einer privaten Party: „Das Leben spielt sich in der Küche ab“. Und so kreierte das Team drei Bereiche – Bar, Pastaküche und Grill – um riesige offene Feuerstellen, so dass die Gäste das Entstehen der Gerichte sehen, riechen und erleben konnten. Das gastronomische Angebot ist hochwertig, die Zubereitung pur, zeitlose Handwerkskunst verbindet sich mit der archaischen Gewölbehalle zu einem eindrucksvollen Gesamteindruck. Beides macht den bis heute währenden Erfolg des Brenner aus. 1,2 Millionen Euro wurde in den Innenausbau investiert, 8,8 Millionen Euro Umsatz schrieb der Betrieb 2006, 150 Vollzeitkräfte sind im Einsatz, um in Spitzenzeiten 2.000 Gäste pro Tag zu betreuen. Die Entwicklung ausgefeilter Strukturen für die Mitarbeiter in Service, Küche und Reservierung waren notwendig, um diesen XXL-Betrieb zu meistern. Rudi Kull: „Die Phase am Anfang hat viel Kraft gekostet, jetzt gibt der Betrieb Kraft zurück“. Konzept und Macher wurden bereits mit mehreren Preisen geehrt. Ausruhen wird sich das Team jedoch noch lange nicht. In Planung ist ein neues Hotel direkt am Viktualienmarkt, das die besondere Atmosphäre dieses Ortes auch im Innern spürbar machen soll.

Wer an Usedom denkt, der denkt an Seetel. 15 Betriebe – 3 bis 5-Sterne-Hotels, Ferienwohnungen und Familienhotels mit insgesamt 1.750 Betten – sind auf der Ostseeinsel unter dem Seetel-Dach vereint. Dazu kommt ein Hotel auf Mallorca mit 420 Betten. Entstanden ist all dies auf Umwegen: Gesundheitsbedingter Rückzug des Seniorchefs aus der Schuhbranche, dann die Erstellung von Facility Studies für die TUI, 1972 der Einstieg im Hotelgeschäft auf Mallorca. Nach der Wende im Jahr 1991 dann der große Coup: Der Gewinn der Konzeptpräsentation für zwei Objekte in Binz auf Rügen aufgrund der Zusage, die maroden Häuser in nur drei Wochen für die bevorstehende Sommersaison betriebsfertig zu machen. Kühn gedacht und kühl kalkuliert, wurde das Vorhaben planmäßig umgesetzt und führte in der Folge den erfolgreichen Sanierern weitere Betriebe zu. Den Gästen Überraschungsqualität bieten, definierte Rolf Seelige-Steinhoff als Ziel für Hotelbetreiber. Für neue Wellnessbereiche betreibt man bei Seetel intensive Studien, geht auf Reisen, holt sich Experten ins Land, legt Wert auf motivierte Mitarbeiter und Qualität und schafft so etwas, worüber Gäste sprechen. Die alte Hilton-Losung „Lage, Lage, Lage“ ist nach Auffassung von Rolf Steinhoff von den Eckdaten „Konzept, Lage und Orientierung“ abgelöst worden. Die Erfolgsformel seines Unternehmens sieht er in der Beobachtung des Marktes, des Nachfrage- und Trendverhaltens sowie der richtigen Einschätzung der Finanzsituation. Den Nachteilen von Bürokratisierung und langen Wegen hierzulande begegnet der Geschäftsmann mit Kontakten. „Ein Ne
tzwerk aufbauen, Vereine und Verbände nutzen, um sich weiterzuentwickeln“, lautete seine Empfehlung an die Teilnehmer der Jahreshauptversammlung.

Mit einem exklusiven 4-Gang-Menü in Begleitung der Weine des Weingutes Bercher vom Kaiserstuhl fand die Veranstaltung ihren festlichen Höhepunkt. Ausgezeichnet wurden in diesem Rahmen acht Mitglieder für ihre Treue zum Fachverband .Die Silber Nadel (5-jährige Mitgliedschaft) ging an Mario Pick (Welcome Hotels), Henning Welzel (Hellma) und Detlef Franke (Warsteiner Brauerei), die Gold Nadel (10-jährige Mitgliedschaft) erhielt Antje von Korff (Hotel von Korff). Mit Bicolor für 20 Jahre Mitgliedschaft im Fachverband wurden Josef Schulte (FBMA-Regionaldirektor West), Christian Scheidt (Bad Hotel Bad Teinach), Andreas Graf (Best Western Crown Hotel Mönchengladbach) sowie Regine Marx-Sparber (Steigenberger Therme Meran) geehrt.

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