Pubertät der Mutter spielt Rolle bei Fettleibigkeit der Kinder – Studienergebnis soll Eltern warnen
Nach einer im Fachmagazin
PLoS-Medicine http://medicine.plosjournals.org veröffentlichten Studie,
hat die erste Menstruation der Mutter unmittelbaren Einfluss darauf, ob
die Kinder zu Fettleibigkeit neigen oder nicht. Das Forscherteam um Ken
Ong von der University of Cambridge http://www.mrc-epid.cam.ac.uk hatte
Daten von 6.000 Kindern, die in den frühen 1990er Jahren geboren wurden,
untersucht. In die Untersuchung wurden auch Daten über den
Gesundheitszustand der Mutter wie etwa Gewicht vor der Schwangerschaft
und Zeitpunkt der ersten Menstruation aufgenommen.
Kinder, deren Mütter bereits mit elf Jahren die erste Monatsblutung
hatten, neigen doppelt so häufig zu Übergewicht als jene, deren Mütter
ihre erste Menstruation mit 15 Jahren hatten. Ein Zweck der Studie liegt
nun auch darin, dass die Eltern die Gewichtsentwicklung ihrer
Sprösslinge genauer beobachten, erklären die Autoren. Kinder, deren
Mütter bereits mit elf die erste Blutung hatten, waren im Alter von neun
Jahren eineinhalb Kilogramm schwerer und einen Zentimeter größer als
jene, deren Mütter die erste Periode mit 13 Jahren hatten. Zudem waren
15 Prozent der Kinder mit früh entwickelten Müttern bereits fettsüchtig.
Im Vergleich dazu waren es nur vier Prozent der Kinder von jenen
Müttern, die mit 15 geschlechtsreif wurden.
Ong befürchtet auch, dass jene Kinder, die sehr früh wachsen, einen
schlechteren Allgemein-Gesundheitszustand im späteren Leben haben. Die
Forscher konnten auch deutliche Zusammenhänge zwischen der ersten
Monatsblutung einer Frau und ihrem eigenen Gewicht herstellen. Demnach
neigen jene Frauen, die sehr früh ihre erste Blutung bekommen, später
häufiger zu Fettsucht, als jene die erst später das erste Mal
menstruieren.
Die Forscher nehmen an, dass es sich um eine Kombination aus genetischen
und behavorialen Faktoren handelt. Einerseits werden die genetische
Merkmale von den Eltern an die Kinder vererbt, andererseits übernehmen
Kinder auch die Ernährungsgewohnheiten ihrer Eltern. Wolfgang Weitlaner