Sternekoch Christian Baur übernimmt die Küchenregie im Schlosshotel
Mit einerer kulinarischen Suite gab der neue
Chefkoch des Schlosshotels, Christian Baur,
seinen gelungenen Einstand. Er leitet seit
dem 1. November die Küche des renommierten
Hauses als Nachfolger des langjährigen
Maitre de Cuisine Günther Ledermüller, der
in den Ruhestand getreten ist.
Christian Baur, 29 Jahre jung, im Allgäu in
Memmingen zuhause, ist direkt vom Romantikhotel
Residenz am See in Meersburg
am Bodensee nach Kronberg gekommen, wo
er vier Jahre lang Küchenchef war. „Vergangenes
Jahr habe ich mir dort mit meiner
Mannschaft einen Michelin-Stern erkocht“,
freut sich der sympathische Koch aus Leidenschaft.
Der Wechsel zum Schlosshotel ist
für ihn wieder eine neue Herausforderung.
Auch um den Stern muss er erneut „kämpfen“.
„In Meersburg habe ich mit einem kleinen
Team von sieben bis acht Mann gearbeitet,
jetzt gilt es 23 Mann zu motivieren und
einen weitaus größeren Restaurant- und Hotelbetrieb
mit Banketten und vielem mehr zu
bedienen. Aber gerade diese Herausforderung
spornt mich zu noch größeren Leistungen
an“, erklärt der junge Koch strahlend.
Baur stammt nicht wie viele seiner Kollegen
aus einer Gastronomiefamilie, aber sein Onkel
ist Koch. „Und meine Mutter hat sehr gut
gekocht“, erzählt er. „Wir haben sonntags
nicht nur das Essen zelebriert, sondern alle
zusammen auch viel lieber Kochsendungen
als Hollywood-Filme im Fernsehen angeschaut
und darüber gesprochen“, gesteht er
schmunzelnd. Als er dann die liebevolle und
ungemein aufwändige Herstellung einer Birnentorte
eines 3-Sterne-Restaurants im Fernsehen
verfolgte, war seine Entscheidung,
dieses Handwerk von der Pieke auf lernen zu
wollen, unwiderruflich gefallen. „Ein mit
Liebe zubereitetes Essen ist etwas sehr Wertvolles,
was heute vielerorts verloren gegangen
ist“, so Baur. „In den Familien bleibt immer
weniger Zeit zum gemeinsamen Kochen
und essen, die Kinder langen oft in die Gefriertruhe,
um sich alleine etwas in der Mikrowelle
aufzuwärmen. Damit geht in der
Familie ein wichtiges Stück Kommunikation
verloren.“ Als Küchenchef vom Schlosshotel
darf er sich nun um seine Herzensangelegenheit
„rund um die Uhr“ kümmern. Zunächst
aber ist sein Fingerspitzengefühl im Umgang
mit seiner „Crew“ gefordert. „Man kann sehr
viel demotivieren, wenn man als Neuer
kommt und erst einmal das alte Konzept auf
den Kopf stellt“, sagt er.