DGE vergab Journalisten-Preise 2005

Hervorragender Journalismus im Bereich Ernährungsaufklärung ausgezeichnet
Ob Zeitung, Internet, TV oder Hörfunk – Ernährungsinformation und -aufklärung erfolgt heute wesentlich über die Medien. Zum 16. Mal vergab die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) einen persönlichen Preis für herausragende Leistungen von Journalisten für ihr besonderes Engagement in der Ernährungsaufklärung.

Mit diesen Preisen honoriert die Jury Beiträge, die Wissen über Lebensmittel und vollwertige Ernährung nach den Empfehlungen der DGE vermitteln, zum gesundheitsfördernden Essverhalten anregen oder auf ernährungsrelevante Gesundheitsprobleme aufmerksam machen. Entscheidend für die Preisvergabe ist auch die Originalität und journalistische Qualität eines Artikels. Die Medienpreise sind mit jeweils 2.000 EUR dotiert.

Folgende Preisträger wurden im Rahmen der Arbeitstagung der DGE am 29. September in Paderborn mit dem DGE-Journalisten-Preis 2005 ausgezeichnet:

im Bereich Tages- und Wochenzeitungen an Rüdiger Klausmann für seinen Bericht „Clever essen – Sieg für Hornberg“, erschienen in der Mittelbadischen Presse – eine praxisorientierte Story rund um das Thema gesundes Frühstücken in der Schule. Der Autor hat eine lebhafte und sachlich fundierte Zusammenfassung von Informationen und Ergebnissen einer regionalen Aktion skizziert. Sein Beitrag geht über den klassischen Presseansatz hinaus. Er setzt auf Eigeninitiative von Schulen und Beteiligten, sich mit dem Thema Ernährung aktiv zu befassen und versucht, Veränderungen anzustoßen. Journalistisch gut bearbeitet, vielseitig, ansprechend bebildert, kurz und verständlich gehalten.

im Bereich Publikumszeitschriften an Anette Lache für ihren Beitrag „Generation XXL“ erschienen im „stern“. Ein umfassender und spannender Bericht mit beeindruckenden Fotos von Birgit Klemt, in dem die Autorin den Leser auf eindrucksvolle Weise mit dem massiven Problem der Fettsucht im Kindesalter konfrontiert und gleichzeitig betroffenen Familien konkrete Hilfen (Therapieangebote, Kontaktadressen und Literaturtipps) gibt. Sie erzählt eine Geschichte, bedient sich dabei origineller Titel, spielt mit wortgewandten Formulierungen, nimmt O-Töne und Zitate auf und ergänzt sie mit Fakten. Diese verpackt sie in anschauliche Grafiken und Tabellen in denen sie zahlreiche Infos zu Abnehmprogrammen liefert. Für den Leser äußerst informativ, praxisnah und mit hohem Servicecharakter; für Eltern und Betroffene ein Stück Lebenshilfe.

im Bereich Hörfunk an Michael Engel für seinen Beitrag „Mangel im Schlaraffenland“, ausgestrahlt in SWR 2 in der Sendung „Campus“. Ein Beitrag der betroffen macht; alte und hoch betagte Menschen, die in Pflegeheimen leben, haben ein Problem: Sie werden in unserer Gesellschaft allein gelassen und sind nicht ausreichend ernährt. Der Autor setzt mit seinem Beitrag gesellschaftspolitische Akzente. Ernährung im Alter ist genauso wichtig wie die medizinische Versorgung. Ein sachlich-informatives, solide recherchiertes Feature, in dem die Problematik von mehreren Seiten beleuchtet wird. Kritisch und wortgeprägt mit diversen Expertenstatements und journalistisch gut umgesetzt.

im Bereich Fernsehen an Christian Pocher für seinen Beitrag „Chancen und Tücken der Ernährungsberatung“, ausgestrahlt im WDR in der Sendung „ServiceZeit Kostprobe“. Ein geradliniger und kurzer Beitrag in dem der Redakteur anschaulich aufzeigt, wie eine Ernährungsberatung heute in der Praxis aussieht. Die Essenz für den Zuschauer hat er in einem prägnanten Feature dargestellt. Ein gelungener Serviceartikel für Verbraucher, mit der Botschaft, dass gute Ernährungsberatung nichts verkauft. Eine Materie, die in den Medien bisher nur selten thematisiert wurde.

im Bereich Internet wurde kein Preis vergeben. Die wenigen eingereichten Beiträge waren thematisch gut und interessant, enthielten aber teilweise fehlerhafte Informationen. Für eine Preisvergabe fehlte es der Jury auch an Serviceinformationen, u. a. Literaturverweise, Grafiken und weiterführende Links. Das Potenzial der Plattform Internet ließe sich nach Ansicht der Jury zukünftig journalistisch noch viel weiter ausschöpfen. Die Internetseiten mit guten Angeboten und Beiträgen sind vorhanden, sie müssen nur noch bei der DGE eingereicht werden.

Lobend erwähnte die Jury den Beitrag „Esspapier“, eine Abschlusszeitung der 42. Lehrredaktion A der Deutschen Journalistenschule München sowie den Beitrag „Kampf gegen die Kilos“ von Monika Grebe, ausgestrahlt in der WDR-Sendung „Quarks & Co“ – die Redaktion ist für kontinuierlich gute und konstante Berichterstattung bekannt. Einen Ehrenpreis lobte die Jury für den Beitrag „Programmschwerpunkt Kinderleicht“ des Südwest Fernsehens aus, das mit über 5 Stunden Berichterstattung zum Thema gesunde Ernährung und Bewegung beeindruckte. Dabei handelte es sich um eine konzertierte Aktion des Senders, der auf „allen Kanälen“ ein verbraucherrelevantes Thema bearbeitet hat.

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