Deutsche Haushalte gaben im Jahr 2003 durchschnittlich 272 Euro für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren aus. Doch was essen wir wirklich und was ist es uns wert? Das Statistische Bundesamt klärt auf: Kartoffeln sind „out“, Gemüse ist „in“.
Während der durchschnittliche Bundesbürger vor 40 Jahren noch 19 Kilogramm Kartoffeln pro Jahr verzehrt hat, isst jeder Deutsche heute nur noch circa fünf Kilogramm der stärkehaltigen Knollen pro Jahr. Im Gegensatz dazu investierte jeder hierzulande in den 60-iger Jahren sechs Prozent weniger in Obst und Gemüse als wir es heute tun. Dabei geben die Deutschen mit 16,80 Euro rund fünf mal so viel Geld für frisches Obst und Gemüse als für Konserven aus. Der Apfel ist offensichtlich das Lieblingsobst der Deutschen, denn es ist ihnen 4,10 Euro pro Monat wert. 60 Prozent der Deutschen geben an, dass sie gelegentlich auf Bioprodukte zurückgreifen.
Doch so berauschend diese „gesunden“ Zahlen auch anmuten, so ernüchternd erscheint der Fakt, dass der Durchschnittsdeutsche pro Monat vier Euro mehr für alkoholische Getränke ausgibt, als für Obst und Gemüse. Knapp 2,5 Liter Bier pro Woche, 5,8 Liter Schnaps pro Jahr und jeden achten Tag ein Glas Sekt gönnt sich jeder Bundesbürger aus statistischer Sicht. Glücklicherweise geben wir aber noch vier Euro mehr pro Monat für alkoholfreie Getränke aus als für Alkohol. Im Mittel verraucht jeder Deutsche 18 Euro pro Monat. Acht Kilogramm Schokolade nascht jeder Bundesbürger durchschnittlich im Jahr.
Die größten Investitionen im Nahrungsmittelsektor stecken die Deutschen in Fleisch und Wurstwaren (47 Euro pro Monat). Dabei ist jedoch die Menge an gekauftem Fleisch in den letzten 40 Jahren stark gesunken. Andere Lieferanten tierischen Eiweißes wie Milch, Milchprodukte und Eier sind uns immerhin 32 Euro pro Monat und Nase wert.
Die Gesamtausgaben für Nahrungsmittel nehmen von Jahr zu Jahr zu, was zum Teil auf die stetig steigenden Kosten für diese Produkte zurückzuführen ist. Doch trotz der angeblichen Sparmoral der Bundesbürger können sie kaum darauf verzichten, außer Haus zu essen. 85 Prozent der Westdeutschen und 77 Prozent der Ostdeutschen geben an, dass sie sich mindestens ein Mal pro Monat entgeltlich bekochen lassen. Zumindest verbringt der Durchschnittsdeutsche zwei Jahre und zwei Monate seines Lebens mit der eigenhändigen Zubereitung von Speisen.