Wer seine Urlaubsreise plant, sollte auf Nummer sicher gehen und gleich für einen ausreichenden Versicherungsschutz vorsorgen. „Den umfangreichsten Schutz haben klassische Reiseversicherungen. Kreditkarten versichern Unfallfolgen weit höher, Mitgliedsangebote der Autofahrerclubs bieten begrenzten Schutz“, sagt AK Konsumentenschützerin Manuela Delapina. Ein aktueller AK Test über Reiseversicherungen zeigt: etwas teurere Prämien mit fast gleichen Leistungen bei einigen Reiseveranstaltern, ansonsten nahezu gleiche Pakete.
„Eine Reiseversicherung hat mehrere Leistungen und ist nach dem Baukastenprinzip aufgebaut. Sie besteht aus Reiseunfall-, Reisekranken-, Reisehaftpflicht-, Reisegepäck-, Reisekosten-Storno- und Reiseabbruchversicherung“, erklärt Delapina.
„Klassische Reiseversicherungen wie von der Europäischen Reiseversicherung oder Mondial Assistance bieten einen umfassenden Schutz“, sagt Delapina. Sie haben viele verschiedene Versicherungspakete, vom einmaligen Reiseschutz bis zum Jahres-Reiseschutz für die verschiedensten Risiken (Storno, Reisegepäck). Die Produkte und Leistungen sind im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben.
Kreditkarten haben begrenzten Schutz, der oft an bestimmte Voraussetzungen geknüpft ist, z.B. an die Nutzung der Karte in den letzten zwei oder drei Monaten vor Reiseantritt. Unfallfolgen sind meist weit höher abgesichert als bei klassischen Reiseversicherungen. Zu 2006 hat nur American Express Aurum ihre Leistungen etwas ausgeweitet.
ÖAMTC-Schutzbrief und ARBÖ-Sicherheitspass bieten mäßigen Schutz und beinhalten z.B. eine Auslandskrankenversicherung oder Krankenrücktransportversicherung. Außerdem haben sie zusätzliche fahrzeugbezogene Leistungen, z.B. Autorückholdienst.
Reiseveranstalter bieten fast immer zur Buchung ein Reiseversicherungsprodukt an, das gewöhnlich von spezialisierten Reiseversicherungsgesellschaften zusammengestellt wird. Die Stornokosten der Pauschalreiseanbieter werden meist bis zu 100 Prozent übernommen. Die Prämien sind bei einigen teurer geworden, die Leistungen gleich geblieben. Ein Beispiel: Die Prämie im 1-2-Fly/Paket mit Reiserücktrittsversicherung für eine Familie für 14 Tage in Europa, Reisepreis 2.000 Euro, kostet heuer 109 Euro (2006: 99 Euro).
Die Flugrettung (IFRA) ist auf Rettungsflüge mit laufender medizinischer Überwachung spezialisiert. Voraussetzung ist eine Jahres-Mitgliedschaft. „Im Urlaubspaket gibt es keine Entschädigung für dauernde Invalidität nach Reiseunfällen oder im Todesfall“, so Delapina.
Erhoben hat die AK bei American Express, Diners, Mastercard, Visa; Europäische Reiseversicherung, Mondial Assistance vormals ELVIA, Wr. Städtische; ITS Billa, Gulet Touristik/Magic Life, Neckermann, TUI/Fun & Sun/especially4you, Jahn Reisen, 1-2-FLY; IFRA; ÖAMTC und ARBÖ.
Tipps der AK Konsumentenschützer für Reiseversicherungen
Prüfen Sie zuerst, ob Risiken für eine Reise nicht schon durch bestehende Versicherungen, Kreditkarten oder Mitgliedschaften abgedeckt sind.
Schauen Sie sich nach einer Versicherung um, dann vergleichen Sie nicht nur die Prämie, sondern auch die Leistungen.
Kontrollieren Sie den Anwendungsbereich, z.B. was gilt als Familie, wo gilt die Versicherung.
Achten Sie, ob es einen Selbstbehalt gibt und in welcher Höhe.
Die Höhe der Versicherungssumme sollte unbedingt beachtet werden. Oft ist sie zu gering, um den gesamten Schaden zu decken.
Klären Sie, wann die Versicherung abgeschlossen werden muss, beispielsweise sofort nach der Buchung oder innerhalb von acht Tagen.
Schließen Sie eine Versicherung ab, verlangen Sie vorher die Versicherungsbedingungen, und lesen Sie sie genau durch.
Benötigen Sie nur eine Stornoversicherung, fragen Sie in Ihrem Reisebüro gezielt nach einem reinen Stornoschutz.
Verlorenes Gepäck bei Flügen wird bis etwa 1.200 Euro von der Fluglinie ersetzt.
Durch die Außenversicherung in der Haushaltsversicherung, die auch im Ausland gilt (örtlichen Geltungsbereich kontrollieren), sind bis zu maximal zehn Prozent der Versicherungssumme bei Raub und Diebstahl der Koffer gedeckt. Auch bei Kreditkarten ist ein Reisegepäckschutz zwischen 1.817 und 2.200 Euro für eine Reise inkludiert.
Geld, Wertpapiere, Urkunden, etc. sind gar nicht oder nur begrenzt versichert. Wenn Sie wertvolle Gegenstände im Urlaub mitnehmen, heben Sie unbedingt Originalrechnungen auf. Das erleichtert im Schadensfall den Nachweis des Zeitwertes.
Wertvolle Sachen beim Fliegen nie in den Koffer, sondern ins Handgepäck geben.
Tritt ein Schadensfall ein, nehmen Sie sofort mit der Versicherung Kontakt auf. Daher auch die Notrufnummer mitnehmen. Heben Sie sämtliche Beweise auf, z.B. Anzeigebestätigung, Belege, Arztrechnungen, und geben Sie sie in Kopie der Versicherung.
Bei der Gepäckversicherung werden Gegenstände, Kleidung mit dem Zeitwert ersetzt.
Oft wird für einzelne Gegenstände eine angemessene Verwahrung, also z.B. Safe, vorgeschrieben. Gibt es im Hotel jedoch keinen Safe, besteht dafür auch kein Versicherungsschutz.