Ostereier-Öko-Ranking

In deutschen Supermärkten schwankt der Anteil von Öko-Eiern zwischen null und hundert Prozent. Bei einem aktuellen „Ostereier-Ranking“ fand der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) jetzt heraus, dass nur der Naturkosthandel und Bio-Supermärkte zu 100 Prozent Öko-Eier anbieten. Vorbild bei den konventionellen Supermärkten ist das Unternehmen Tegut mit 40 Prozent Öko-Eiern am Gesamtverkauf. Auf Platz zwei folgt Karstadt mit 36 Prozent Öko-Eiern und Kaiser’s Tengelmann mit 25,6 Prozent. Verlierer ist der Discounter Norma, der in seinem nördlichen Verkaufsgebiet überhaupt keine Öko-Eier verkauft und mit einem Anteil von 85 Prozent Käfig-Eiern besonders viele Eier aus quälerischer Tierhaltung anbietet. 70 Prozent aller Hühner in Deutschland werden noch immer in Käfigen gehalten. Von den Discountern schneidet Aldi-Nord ebenfalls schlecht ab. Der Branchenriese führt keine Öko-Eier. Besser sieht es bei Penny aus. Vor zwei Jahren hatte es dort ebenfalls noch keine Öko-Eier gegeben. Heute führt die zum Rewe-Konzern gehörende Lebensmittelkette neben Käfig-Eiern auch Eier von Ökohöfen.

Nur sieben von sechzehn untersuchten Supermärkten verkaufen noch Käfig-Eier mit der aufgestempelten „3“. Der Marktanteil von Eiern aus nicht artgerechter Käfighaltung sank 2007 wie im Jahr zuvor erneut um zwei Prozent und liegt jetzt bei 43 Prozent. Nur knapp drei Prozent der Legehennen leben in Ökohaltung, obwohl der Marktanteil von Öko-Eiern doppelt so hoch ist. Weil deutsche Landwirte zuwenig Beihilfe zur Umstellung auf den Ökolandbau erhalten, wird die höhere Nachfrage von Ökohöfen aus den Nachbarländern bedient.

Hubert Weiger, agrarpolitischer Sprecher des BUND: „Jeder von uns verzehrt im Mittel 206 Eier im Jahr. Aber nur bei der Hälfte können Verbraucher an einer 3, 2, 1 oder 0 erkennen, aus welcher Haltung das Ei stammt und so eine Entscheidung für mehr Tierschutz treffen. Etwa die gleiche Menge an Eiern wird in Form von verarbeiteten Lebensmitteln konsumiert, auf denen die Haltungsformen nicht angegeben sind. Das muss sich endlich ändern. 60 Prozent der Verbraucher entscheiden sich für Eier aus tiergerechter Haltung, wenn sie die Haltungsform erkennen können.“

Agrarminister Horst Seehofer habe die Käfighaltung 2006 leider wieder zugelassen. Dafür müsse er nun auch die Verantwortung übernehmen und umgehend dafür sorgen, dass Verbraucher Käfigware eindeutig von Eiern aus artgerechter Haltung unterscheiden könnten. Die Kennzeichnungspflicht müsse auch für verarbeitete Produkte gelten. Der BUND ruft mit einer Postkartenaktion dazu auf, Seehofer zur verpflichtenden Kennzeichnung von Tierschutzstandards bei allen tierischen Produkten zu bewegen. Die entsprechenden Kampagnen-Postkarten bietet der Umweltverband kostenlos an.

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