Berlin Tour

Wolfram Siebeck beendet seine Tour durch Berlin – und zweifelt am Glamour der Hauptstadt. Warum verlassen alle so schnell die Partys? Weil es nichts Gutes zu essen gibt

Berlin ist dabei, sich eine Identität zuzulegen. Identitäten, man weiß es, sind die Kinder gängiger Vorurteile. Das Vorurteil, das wir, die Nichtberliner, gegenüber Berlin haben, heißt Glamour. Wir halten Berlin für glamourös. Ein verzeihlicher Irrtum, wenn es denn ein Irrtum ist.

Wie kommt ein Provinzler dazu, Berlin für glamourös zu halten? Weil wir über Berlin nur etwas erfahren, wenn dort gefeiert wird. Gefeiert wird in Berlin immerzu. Berlin ist unsere Partyhauptstadt.

Als Höhepunkt einer Party gilt das, was es dabei zu essen gibt. Jedenfalls ist das so in München und auch in Böblingen. Berlin allerdings hat ein Problem: Es ist nicht nur glamourös, sondern auch preußisch bis auf die Knochen. Wie das zusammengeht, kann niemand erklären. Jedenfalls gibt es in Berlin nichts zu essen, wofür es sich lohnte, vorher eine Stunde lang mit einem Glas Prosecco in der Hand herumzustehen. Man erkennt das daran, dass alle Welt kurz vor Ende der Party davonstürzt, um im Borchardt etwas zu essen oder in der Paris-Bar oder wo man sonst längst hätte sitzen können.

Lesen Sie in DIE ZEIT weiter:
http://www.zeit.de/2007/12/Siebeck-Kolumne-Berlin-3

Siebecks erste beiden Touren mit weiteren Restaurant-Kritiken:
Wolfram Siebeck testet Berliner Restaurants. Im ersten Teil: Österreichisches, Japanisches, Gewagtes – und eine kulinarische Pleite:
http://www.zeit.de/2007/10/Siebeck-Kolumne-Berlin-1

Siebeck testet das Balthazar, begesitert sich für den Midtown Grill im Hotel Berlin Marriott, bleibt hungrig aber arm in Parioli im Hotel de Rome und begeistert sich für das Florian am Savignyplatz:
http://www.zeit.de/2007/11/Siebeck-Kolumne-Berlin-2

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