AK Test Kinderdrinks: Erfrischend sind nur die Preise!

Kinderdrinks sind süß, künstlich und teuer. Zu diesem ernüchternden Ergebnis kommt ein AK Test von 48 Kinderdrinks aus sieben Supermärkten. Kein Kinderdrink ist wirklich empfehlenswert. „Lediglich zwei teure Wässer wären geeignet, ich kann sie aber nicht mit gutem Gewissen empfehlen, weil sie ernährungspyhsiologisch genauso wie Leitungswasser sind“, erklärt AK Ernährungsexpertin Petra Lehner, „und das gibt’s gratis.“ Außerdem hat jedes dritte Kindergetränk keine Nährwertkennzeichnung, also keine Kalorien- und Zuckerangaben.

Im Jänner 2006 hat die AK in Wiener Supermärkten insgesamt 48 Kindergetränke eingekauft: Adeg, Billa, Edeka, Interspar, Lidl, Penny Markt und Merkur. Als Kindergetränke wurde ein Getränk dann eingestuft, wenn explizit das Wort Kinder auf der Verpackung aufschien oder wenn Verpackung und Werbung klar auf Kinder abzielen (z.B. bunte Flüssigkeit, phantasievolle Verpackung, kleinere Abfüllmenge, Comicfigur auf der Packung).

Das Gesamturteil zeigt: Acht von zehn Kinderdrinks (79 Prozent) sind für Kids als regelmäßiges Getränk ungeeignet. Die Kinderdrinks sind zu süß und/oder enthalten kritische Zusatzstoffe. Zwei (fünf Prozent) sind als Kindergetränk gut geeignet. Es ist kindergerecht verpacktes stilles Mineralwasser: Vöslauer Junior und Nestle Aquarell. Für diese zwei Getränke zahlt man allerdings viel. So kostet Vöslauer Junior mit 1,66 Euro pro Liter mehr als doppelt so viel wie normales stilles Vöslauer.
„Mit ruhigem Gewissen kann ich sie daher nicht empfehlen“, sagt Lehner, „denn ernährungspyhsiologisch ist Leitungswasser genauso gut, das Gleiche also, gibt’s so gut wie gratis.“

Sechs (16 Prozent) sind zumindest eingeschränkt empfehlenswert: Capri Sonne Apfel Cassis, Vita Can Sporty Himbeer-Zitrone und Exotic Mix, Donalds Tea&Fruit, Wake up Orange und Almdudler still. Sie sind moderat süß und bei den Zusatzstoffen unbedenklich. Die Vita Can-Drinks und Almdudler still sind aber teuer. Sie kosten mindestens um die Hälfte mehr als herkömmliche Markenware – durchschnittlich sind Kindergetränke um 15 Prozent teurer.

Schaut man auf die Süße, zeigt der AK Test: Vier von zehn (42 Prozent) sind zu süß zum regelmäßigen Trinken. Sie bestehen zu mehr als einem Zehntel aus Zucker. Jedes Vierte ist mit künstlichen Süßstoffen gesüßt und damit für Kinder ebenfalls nicht ideal. „Kinder gewöhnen sich so daran, dass man den Durst mit Süßem löscht. Und was Hänschen lernte, verlernt Hans nur noch schwer“, so Lehner.

„Fast alle Produkte enthalten unnötige Zusatzstoffe“, sagt Lehner. Nur drei sind frei von künstlichen Zusätzen: Vöslauer Junior, Nestle Aquarell und Wake up Orange. Acht von zehn sind aromatisiert, mehr als die Hälfte davon künstlich. Dass es auch ohne Zusatz von Aromen geht, zeigen nur sieben Produkte, von denen aber – bis auf die Wässer – alle zumindest einen anderen künstlichen Zusatz enthalten.

Bei einem Drittel werden keine Nährwertangaben gemacht. „So erfahren interessierte Eltern nicht, wie viele Kalorien ein Getränk liefert oder wie viel Zucker in den Getränken drinnen ist“, bedauert Lehner.

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