Keine Frage, dass der Körper findet, was er braucht. Mussten die Steinzeit-menschen noch mühsam jagen und sammeln, um auf ihre Kalorien zu kommen, so läuft man heute eher Gefahr, durch das überbordende Angebot der Ernäh-rungsindustrie im Supermarkt oder durch den bequemen Gang ins nächste Schnellrestaurant seinen Körper zu überfordern. Betrachtet man diese Entwick-lung, so offenbart sich die Ernährungsgeschichte als ein spannender Bogen von der Steinzeit über die frühen Hochkulturen, die klassische Antike und das Mittel-alter bis zum Designerfood der Gegenwart. Und der Mensch bekommt das auf-getischt, was im Spannungsfeld von Wirtschaft, Politik, Kultur und Klima wächst und gedeiht.
In einem naturwissenschaftlichen Ansatz zur Analyse unserer Ernährung verfügen wir zwar über eine Vielzahl von Erkenntnissen über Stoffe und ihre Wirkung, aber allein der Streit um die jeweils ‚richtige‘ Ernährung zeigt, dass selbst unter den Experten wenig Konsens herrscht. Dabei kann man durchaus einige Grund-regeln aufstellen. Und die Beschäftigung mit unserer Ernährung, mit der richtigen Zubereitung von Speisen, kann uns helfen, so etwas wie eine ‚Kulinarische Intelligenz‘ zu entwickeln. Denn auch beim Essen gilt: Wissen erhöht den Genuss. Und Genuss mit Qualität ist ein Gewinn an Lebensqualität.
Was ist ‚Kulinarische Intelligenz‘?. Das diskutiert Volker Panzer mit seinen Gästen: Jürgen Dollase, Journalist, Autor und Geschmackslehrer, der diesen Begriff geprägt hat und in seiner Geschmacksschule und Kochuniversität einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln versucht; Gunther Hirschfelder, Ethnologe und Kulturanthropologe, der die abwechslungsreiche Geschichte der Ernährung beschrieben hat und daraus Forderungen für die Gegenwart formuliert; Thomas Vilgis, Professor für theoretische Physik am Mainzer Max-Planck-Institut für Polymerforschung, der als Wissenschaftler und Molekularkoch der Physik und Chemie des Kochens auf den Grund geht.