Bühne frei für das Theatertreffen! Ab dem 5. Mai versammelt sich wieder die ganze Theaterfamilie in Berlin: Regisseure und Darsteller, Theatermacher und Journalisten, Dramatiker und theaterbegeisterte Gäste aus dem In- und Ausland. Für die Auswahl zum wichtigsten Festival des deutschsprachigen Theaters waren die sieben Kritiker-Juroren ein Jahr lang unterwegs, haben 60 Theater in Deutschland, der Schweiz und Österreich besucht und fast 400 Aufführungen gesehen. Nun haben sie entschieden. Die zehn bemerkenswertesten Inszenierungen der Spielzeit kommen aus Basel, München, Weimar, Wien und Zürich; Hamburg ist gleich mit drei Produktionen des Thalia Theaters vertreten, und aus Berlin sind das Deutsche Theater und das Maxim Gorki Theater dabei. Stemann trifft Kriegenburg, Kriegenburg trifft Gosch, Gosch trifft Bosse, Bosse Gotscheff usw. In den Kreis neu aufgenommen wird der junge Weimarer Hausregisseur Tilmann Köhler. Wenn das kein Fest unter Freunden wird!
Jungsein ist das Thema – auch und gerade bei den Klassikern –, was das großartige Schauspielertheater der Bühnen-„Stars“ aus der Generation um die Dreißig belegt. So Fritzi Haberlandt als hinreißend heutige Lotte in Goethes „Die Leiden des jungen Werthers“ (Deutsches Theater Berlin), an ihrer Seite der schlaksige Hans Löw als Werther, der auch in Kriegenburgs Sartre-Inszenierung als Hugo zu erleben ist („Die schmutzigen Hände“, Thalia Theater, Hamburg). Sandra Hüller, im vergangenen Jahr u.a. mit dem Deutschen Filmpreis und dem Silbernen Bären für ihre Rolle im Film „Requiem“ ausgezeichnet, steht als Dido, Königin von Karthago, auf der Bühne (Theater Basel), und die erst 28-jährige Constanze Becker, eine der „Spielwütigen“ aus Andres Veiels Film, wurde von Michael Thalheimer ans Deutsche Theater Berlin geholt und gleich mit einer so tragenden Partie wie der Klytaimestra in Aischylos’ „Die Orestie“ besetzt.
Aber das Theatertreffen ist nicht nur ein Treffpunkt der „alten Hasen“. Die drei Talente-Plattformen Stückemarkt, Internationales Forum und Festivalzeitung laden jedes Jahr rund 70 Theater-Talente aus der ganzen Welt ein.
Der Stückemarkt für Gegenwartsdramatik bietet jungen Dramatikern die Chance, dass ihre Texte für die Bühne entdeckt werden. Aus den rund 500 Einsendungen aus ganz Europa wählt die Stückemarkt-Jury fünf Werke aus, die in szenischen Lesungen präsentiert werden. Prominentes Jury-Mitglied ist in diesem Jahr der preisgekrönte türkisch-deutsche Schriftsteller Feridun Zaimoglu.
Junge Theatertalente aus aller Welt tauschen sich beim Internationalen Forum mit erfahrenen Theatermachern aus. In der Festivalzeitung dokumentieren Nachwuchskritiker das Geschehen: Sie kritisieren die Inszenierungen, interviewen ihre Macher, kommentieren die unterschiedlichen Momente des Festivals.
Doch dessen nicht genug, locken Diskussionen, Preisverleihungen, Publikumsgespräche und Konzerte und nicht zuletzt Premierenpartys die Theaterfans ins Haus der Berliner Festspiele.
Nähere Informationen finden Sie unter www.theatertreffen-berlin.de. Das vollständige Programm liegt Ende März vor.