Neuer Wirkstoff erleichtert Rauchstopp

Ein neues Arzneimittel zur Raucherentwöhnung ist
auf den Markt gekommen. Der in dem Präparat Champix® enthaltene
Wirkstoff Vareniclin wirkt auf zweierlei Arten: Einerseits verringert
er das Verlangen nach Nikotin sowie die typischen Entzugssymptome
während der Raucherentwöhnung. Andererseits verhindert er, dass das
Nikotin positive Belohnungseffekte auslöst. Zigaretten machen unter
anderem dadurch süchtig, dass durch die Stimulation von
Nikotin-Rezeptoren im Gehirn der Botenstoff Dopamin ausgeschüttet
wird.

„Während der Entwöhnung gelegentlich gerauchte Zigaretten wären
wirkungslos. Der Raucher lernt so, dass ihm eine Zigarette keine
Belohnungsgefühle verschafft“, sagte Apotheker Prof. Dr. Martin
Schulz von der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.

Ein Jahr nach Behandlungsbeginn rauchten in Studien 23 Prozent der
Patienten, die Vareniclin erhalten hatten, nicht mehr. Bei einem
wirkstofffreien Scheinmedikament (Placebo) waren es nur 9 Prozent.
Wie alle neuen Arzneimittel ist auch dieses verschreibungspflichtig.

Zunächst legt der Raucher das Datum fest, ab dem er nicht mehr
rauchen will. Ein bis zwei Wochen vor diesem Termin beginnt er mit
einer geringen Dosis Vareniclin, die er langsam steigert. Ist die
endgültige Dosis erreicht, nimmt der Patient zwölf Wochen lang
zweimal täglich ein Milligramm Vareniclin ein. Wird diese Dosis nicht
vertragen, kann sie auf zweimal 0,5 Milligramm pro Tag verringert
werden.

In den Apotheken bekommen Patienten zu Behandlungsbeginn eine
Spezialpackung mit den korrekten Mengen der verschieden dosierten
Tabletten. Als häufigste Nebenwirkungen wurden bisher Übelkeit,
Schlaflosigkeit, abnorme Träume und Kopfschmerzen beobachtet;
betroffen waren jeweils mehr als zehn Prozent der Patienten.

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