Last-Minute-Urlaub boomt ohne Ende

Deutschland: 17,6 Mio. Spontan-Reisen brachten 2006 rund 7,4 Mrd. Euro

Die Last-Minute-Reisen konnten auch
2006 wieder kräftig zulegen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der
durchgeführten Reisen in Deutschland um 28 Prozent. Zu diesem Schluss
kommt das Marktforschungsinstitut Ulysses – Web-Tourismus
http://www.web-tourismus.de in einer aktuellen Studie. Insgesamt
unternahmen die Deutschen 17,6 Mio. Last-Minute-Reisen und gaben dafür
rund 7,4 Mrd. Euro aus.

Einen Grund für die rasante Zunahme der spontanen Reiselust sieht der
Experte Dominik Rossmann, Geschäftsführer von Ulysses-Web-Tourismus in
der kalenderbedingten günstigen Lage der Feiertage 2006. „Zum anderen
spielten aber auch die zahlreichen Reiseangebote von
Last-Minute-Spezialisten sowie die Fußball-WM eine entscheidende Rolle“,
so Rossmann im pressetext-Interview. „Dagegen hatten nicht einmal die
Frühbucheraktionen zahlreicher Veranstalter eine Chance“, so Rossmann.
Das Reiseverhalten der Deutschen bewege sich in Richtung immer mehr und
kürzere Spontanurlaube. Dies drückt sich auch in einer gleich kurz
bleibenden durchschnittlichen Reisedauer von etwas mehr als acht Tagen
aus.

„Für 64 Prozent aller Last-Minute-Reisen wurden sogar zwischen acht und
14 Tage investiert.“ Die Urlaubsdauer sei nicht mehr zwingend abhängig
von der Entfernung der jeweils bereisten Destination. Am kürzesten
dauerte der Spontanurlaub 2006 in Großbritannien und Tunesien, während
für die Fernziele Thailand und Kuba erwartungsgemäß die längste
Reisezeit veranschlagt wurde. „Im Trend liegen zudem auch die
Nachbarländer Deutschlands“, erklärt der Experte. Ein Grund dafür könnte
auch sein, dass viele Deutsche erst nach der Fußball-WM ihre Reise
kurzfristig geplant und gebucht hatten.

Durchschnittlich gaben die Spontan-Reisenden 483,2 Euro für ihren
Last-Minute-Urlaub aus. Die Ausgaben lagen um 16 Prozent höher als im
Jahr zuvor. Rossmann bestätigte starke Differenzen zwischen den
Geschlechtern, wobei Männer eher zu kurz entschlossen Reisen tendieren
als Frauen. „Auch bei der Wahl der Ziele gab es deutlich verschiedene
Präferenzen zwischen den Geschlechtern“, so Rossmann: Bei den Männern
standen 2006 vor allem Deutschland – Fußball-WM bedingt – und
Griechenland als Last-Minute-Ziel hoch im Kurs, während Frauen der
Türkei und Frankreich signifikant den Vorzug gaben. Männer verreisten
spontan lieber „alleine“ als Frauen, und Frauen deutlich häufiger
„alleine mit Kind“. „Während Männer insgesamt betrachtet für ihren
Last-Minute-Trip 2006 signifikant mehr Geld ausgaben als Frauen, zeigten
sie sich dennoch deutlich geiziger“, subsumiert Rossmann die Ergebnisse.

„Frauen waren allerdings wesentlich eher bereit, für ihren Spontanurlaub
etwas tiefer in die Tasche zu greifen, bevor sie gänzlich darauf
verzichteten.“ Knapp die Hälfte der Männer hingegen betonten, dass sie
lieber auf den Last-Minute-Urlaub verzichten würden, als nur einen Cent
mehr dafür auszugeben.

Bei der Online-Buchung haben die Frauen die Nase weit vor den Männern,
die immer noch das Reisebüro dem Internet vorziehen. „Frauen haben meist
mehr Spaß und Geduld beim Zusammenstellen einer Reise“, so Rossmann.

Dennoch deute sich auch bei den Frauen ein leichter Trend hin zur
Buchung von Last-Minute-Reisen im Reisebüro an. Der Trend zu
Spontanurlauben sei weiterhin ungebrochen. Rossmann rechnet auch 2007
mit einem kräftigen Wachstum. “ Einerseits liegen die Feiertage dieses
Jahr noch günstiger als 2006, andererseits werden Städtereisen und
kurzfristige Wellness-Wochenenden in der Gunst der Deutschen weiterhin
steigen, was zu immer häufigeren Spontanurlauben verleiten wird.“
Zusätzlich werden immer neue Last-Minute-Destinationen und – Zielgruppen
gefunden werden, die das Angebot auf dem Reisemarkt wieder verändern und
auch bereichern. „Man muss allerdings immer im Auge behalten, dass es
sich bei der Last-Minute-Reise definitionsgemäß um eine spontane
Reiseentscheidung handelt. Und nichts unterliegt plötzlichen
Veränderungen so schnell wie spontane Entscheidungen“. Wolfgang Weitlaner

Marktführer im Last Minute Bereich ist L’tur:
www.gourmet-report.de/l-tur

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