Seit es Empfehlungen zur gesundheitsfördernden Ernährung
gibt, steht die Frage nach der optimalen Zufuhr von Fett im
Zentrum der Überlegungen und Untersuchungen. Welche Bedeutung hat
Fett für die Erhaltung der Gesundheit des Menschen und die
Entstehung von Krankheiten?
Mit der evidenzbasierten Leitlinie „Fettkonsum und Prävention
ausgewählter ernährungsmitbedingter Krankheiten“ gibt die DGE
umfassende Antworten darauf. Basierend auf systematischen
Literaturrecherchen und -auswertungen wurde eine der aktuellen
wissenschaftlichen Beweislage entsprechende Einschätzung
vorgenommen. Und so lautet der Tatbestand:
Zu viel Fett macht fett – ein ansteigender Konsum von Fett erhöht
mit wahrscheinlicher Evidenz das Risiko für Adipositas (BMI >
30)! Mit überzeugender Evidenz birgt ein hoher Fettkonsum ein
erhöhtes Risiko für eine Fettstoffwechselstörung, v. a. wenn
viele gesättigte Fettsäuren, die insbesondere aus tierischen
Lebensmitteln stammen, verzehrt werden. Demgegenüber hängt die
Fettmenge nach aktueller Studienlage nicht mit dem Krebsrisiko
zusammen – die Evidenz hierfür ist wahrscheinlich. Abgesehen von
der Fettmenge spielt die Zusammensetzung des Fettes eine Rolle.
Speziell den Fettstoffwechselstörungen, die ein Risikofaktor für
Arterienverkalkung und Herz-Kreislauf-Krankheiten sind, kann mit
überzeugender Evidenz mit dem richtigen Fettsäurenmuster
vorgebeugt werden: präventiv wirkt, viele einfach und mehrfach
ungesättigte Fettsäuren aus pflanzlichen Ölen zu verzehren,
Risiko erhöhend wirkt ein hoher Konsum von gesättigten
Fettsäuren. Übeltäter sind auch die trans-Fettsäuren, z. B. aus
Pommes frites, Chips, Fertiggerichten, Gebäck etc, die mit
überzeugender Evidenz das Risiko für Fettstoffwechselstörungen
und koronare Herzkrankheit erhöhen. Die v. a. in Fisch
enthaltenen langkettigen n-3 Fettsäuren senken mit überzeugender
Evidenz das Risiko für Hypertriglyceridämie, Bluthochdruck und
koronare Herzkrankheit.