Privatschulen

Immer mehr Privatschüler in Deutschland

Immer mehr Eltern in Deutschland schicken ihre
Kinder auf Privatschulen. Von 1992 bis 2005 wuchs die Zahl der
allgemeinbildenden und beruflichen Privatschulen von 1405 auf 4637;
das entspricht einer Steigerung von fast 44 Prozent. Parallel stieg
nach einem Bericht der ZEIT in der gesamten Republik die Zahl der
Schüler an Privatschulen: Im Schuljahr 2005/06 waren es nach Angaben
des Statistischen Bundesamtes 873.000 – knapp drei Prozent mehr als
im Vorjahr und 52 Prozent mehr als 1992.

Von einem plötzlichen Boom als Reaktion auf die Pisa-Studie kann
dabei keine Rede sein; vielmehr steigt die Zahl der privaten
Einrichtungen schon seit 15 Jahren stetig: Der sogenannte Pisa-Schock
nach Veröffentlichung der ersten Ergebnisse für Deutschland 2001 hat
sich in der Statistik nicht niedergeschlagen.

Besonders auffällig verlief die Entwicklung im Osten Deutschlands.
Hier erhöhte sich die Zahl der Privatschulen selbst dann noch, als
die Anzahl aller ostdeutschen Schulen schrumpfte: Von 2000 bis 2005
nahm die Gesamtzahl aufgrund des Geburtenknicks um 22 Prozent ab,
während der Anteil ostdeutscher Privatschulen im selben Zeitraum um
41 Prozent stieg – allerdings von niedrigem Niveau, weil es in der
DDR keine Privatschulen gab.

Insgesamt gibt es bei den Bundesländern deutliche Unterschiede
beim Besuch der nicht-staatlichen Bildungseinrichtungen: So reicht
die Spanne von rund 3 Prozent Privatschülern in Schleswig-Holstein
bis zu über 11 Prozent in Sachsen. Insgesamt gehen in Deutschland
rund 7 Prozent aller Schüler auf Privatschulen, während es in
Frankreich knapp 20 Prozent sind, in Großbritannien 41 und in den
Niederlanden sogar 70 Prozent.

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