Die 57. Internationalen Filmfestspiele Berlin präsentieren mit Kulinarisches Kino – Eat, Drink, See Movies eine neue Film- und Veranstaltungsreihe, die sich dem Thema Film, Essen und Genuss widmet.
Vom 11. bis zum 15.02. 2007 werden im Kinosaal des Martin-Gropius-Bau täglich um 19:30 h und um 22 h Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme zu kulinarischen Themen gezeigt, darunter mehrere Erstaufführungen. Doris Dörries How to Cook Your Life über den Zen-Koch Edward Brown wird neben der Uraufführung in der Reihe Berlinale Special auch im Rahmen des Kulinarischen Kinos gezeigt.
Das kulinarische Kinoerlebnis wird mit einem Abendessen und einer öffentlichen Diskussion fortgesetzt. Auf der Südseite des Martin-Gropius-Baus installiert die Berlinale das Restaurant „Gropius Mirror“, ein Spiegelzelt, das tagsüber für die Besucher des European Film Market und alle Berlinale Akkreditierten geöffnet ist.
Abends wird hier der Veranstaltungsort von Kulinarisches Kino – Eat, Drink, See Movies sein. Moderiert vom ersten deutschen Kochshow-Gastgeber Alfred Biolek, werden Filmemacher, gastronomische Experten und andere Kulturschaffende die kreativen, hedonistischen und politischen Zusammenhänge zwischen Film und Ernährung erforschen. Otto Geisel, Vorsitzender von Slow Food Deutschland und vom Gault Millau Guide Deutschland als Restaurateur des Jahres 2007 ausgezeichnet, lieferte das gastronomische Konzept, nach dem fünf Berliner Sterneköche Gerichte kreierten, die thematisch auf die Filme abgestimmt sind.
Michael Hoffmann (Margaux) lässt sich von Yoji Yamadas Bushi no ichibun (Love and Honour) japanisch inspirieren. Das jüngste Werk des renommierten Regisseurs Yamada wird als Internationale Premiere die Berlinale-Sektion Panorama eröffnen, bevor es im Kulinarischen Kino gezeigt wird. Bobby Bräuer (Brandenburger Hof) räuchert Truthahn passend zu Taggart Siegels Doku The Real Dirt on Farmer John. Thomas Kammeier (Hugos) wird von Doris Dörrie zu Safran Graupen angeregt und Kolja Kleeberg (VAU) kocht Andalusischen Hund als Hommage an die spanische Filmkunst von Antonio Saura und José Luis López-Linares, die ein „Work in Progress“ zeigen. Zum Abschluss präsentiert Stuart Pigott nach dem Klassiker Sideways drei deutsche „Wilde Winzer“ und Tim Raue (Restaurant 44) schmort dazu Ochsenbacken in Chardonnay.
Kulinarisches Kino – Eat, Drink, See Movies setzt die beim letzten Berlinale Talent Campus begonnene Zusammenarbeit mit der Slow Food Bewegung fort, einer 1989 gegründeten Non-Profit-Organisation, die sowohl für nachhaltig erzeugte Lebensmittel als auch für biologische und kulturelle Vielfalt steht. Slow Food Präsident Carlo Petrini wird an einer Diskussion über die Slow Food Prinzipien „Gut, Sauber, Fair“ teilnehmen. Eine weitere Kooperation besteht mit der Deutschen Akademie für Kulinaristik in Baden-Württemberg, die auf wissenschaftlicher Ebene Ernährung und Kultur erforscht.
Zum Schluss der Veranstaltungsreihe Kulinarisches Kino widmet sich die Berlinale am 16.02. dem Thema Essen in der Schule. Vor Berliner Schülern wird Fast Food Nation von Richard Linklater als deutsche Premiere gezeigt und das Thema Essen in der Schule filmisch und gastronomisch erforscht.
Thomas Struck, Leiter von Kulinarisches Kino – Eat, Drink, See Movies: „Wir machen ‚Gaumenkino’, denn Film und Essen stehen für Genuss, Geschmack und Geist. Wer genießen will, muss schmecken können und wissen, wie Geschmack entsteht, sonst kann einem leicht der Appetit vergehen.“