Münchner Weißwurst – ein Phänomen

Ob zur Brotzeit oder als Mitternachtsüberraschung bei Festen – eine Münchner Weißwurst kommt immer gut an.
Vor 150 Jahren soll sie am 22. Februar 1857 in einem Münchner Gasthaus entstanden sein. Allerdings wird bereits im Ménagier de Paris, einem
Kochbuch aus dem 14. Jahrhundert, eine Wurst erwähnt, die dem Münchner Original sehr ähnlich ist.

Ihren Siegeszug trat die Weißwurst dann allerdings tatsächlich in Bayern an. Die handwerkliche Kunst bei der Herstellung der beliebten Brühwurst liegt
darin, das fein zerkleinerte, eiskalte Kalb- und Schweinefleisch mit erhitztem Speck so zu mischen, dass das Brät bindet.

Zitronenschale, frische Petersilie, Zwiebeln und individuelle Gewürzzugabe runden den feinen Fleischgeschmack ab. Dank moderner
Kühltechnik dürfen Weißwürste im Gegensatz zu früher „das 12-Uhr-Mittags-läuten“ hören.

Frisch eingekauft halten sie sich im Kühlschrank zwei bis drei Tage ohne Qualitätsverluste. Und so gibt es kein Auslaugen oder Aufplatzen: Wasser mit etwas Salz
aufkochen, Herd ausschalten, Würste einlegen und zehn Minuten ziehen lassen.

Dann standesgemäß mit Brezel, süßem Senf und Bier genießen. Laut Dr. Werner Siegert, Autor des Weißwurst-Knigges, gibt es keine feste Regel, wie sie zu verspeisen sind. Ob
per Hand, mit Messer und Gabel oder sogar mit Stäbchen – alles ist richtig. Hauptsache, es schmeckt!

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