Immer mehr Gäste legen bei ihrer Hotelbuchung Wert auf garantierte und dokumentierte Qualitätsstandards. Insbesondere Geschäfts- und Großkunden fragen häufig vor der Reservierung, ob das Hotel beispielsweise zertifiziert ist. Eine Entwicklung, die nach Aussage des Fachverbands für Qualität in Hotels, Krankenhäusern und Altenheimen (FQH) zunimmt. „Die Gäste wollen eine sichtbare Garantie, dass das Hotel Wert auf Sicherheit, Qualität und Service legt und das am besten in Form eines unabhängigen Prüfsiegels“, so FQH-Sprecher Ulrich Jander.
Die Klassifizierung nach Sternen gibt dem Gast zwar eine Orientierung, welche Ausstattung er im Hotel zu erwarten hat, trifft aber keine Aussage über die dort geltenden Sicherheitsstandards. Deshalb bietet der Fachverband seit diesem Jahr eine Zertifizierung für jede Hotelart an. Gemeinsam mit dem Arbeitsmedizinischen und Sicherheitstechnischen Dienst Rüsselsheim und der Hotelbetriebsfeuerwehr hat der FQH in Zusammenarbeit mit Vertretern von Gewerbeaufsicht, Gesundheitsamt und Feuerwehr die SQS-Richtlinien erarbeitet. Ein System zur Qualitätsprüfung und -sicherung in den Bereichen Service, Qualität und Sicherheit. „Die Kriterien dafür basieren auf einer EU-Richtlinie für das Hotelgewerbe und entsprechen einer vergleichbaren ISO-Norm“, erklärt Ulrich Jander.
Was die SQS-Zertifizierung von anderen Qualitätsmanagementsystemen unterscheidet, ist ihre Spezialisierung auf die Hotelbranche. „Unsere Auditoren sind erfahrene Experten, die seit Jahren Sicherheitsberatungen in Hotels durchführen“, betont Ulrich Jander. Die Kontrolle umfasst die Bereiche Brandschutz, Sicherheit, Hygiene und Arbeitsschutz. Hotels, die sich für die SQS-Zertifizierung entscheiden, bekommen zunächst eine 300 Punkte umfassende Checkliste. Darin enthalten sind eine Gefahren- und eine Brandschutzanalyse sowie eine Check- und Prüfliste. Die Punkte reichen von A wie Arbeitsplatz bis Z wie Zwiebelschälmaschine. Diese Liste gilt es in den nächsten Wochen erst einmal durchzuarbeiten. „In der Regel reicht dafür ein Monat Zeit aus, es gibt aber auch Hotels, die bis zu einem halben Jahr dafür brauchen“, berichtet Jander. Was vielen Hoteliers gar nicht bewusst ist, fast alle Punkte auf der Checkliste sind gesetzlich vorgeschrieben, zum Beispiel im Rahmen der Unfallverhütungsvorschrift. Somit wird im Rahmen der Zertifizierung auch dem Gesetz genüge getan.
Ist die Selbstkontrolle durch das Hotel abgeschlossen, erfolgt die Prüfung durch den Sicherheitsauditor vor Ort. Er kontrolliert, ob das Hotel die entsprechenden Richtlinien erfüllt. Fällt die Prüfung positiv aus, erhält das Hotel ein Hinweisschild, das den Gästen den geprüften Sicherheitsstandard dokumentiert. Das Prüfsiegel gilt für zwei Jahre. Für eine Verlängerung muss erneut kontrolliert werden. Die Zertifizierung nach SQS ist beim Marken- und Patentamt geschützt.
In den nächsten Wochen wird der Fachverband die SQS-Zertifizierung bei allen 60 Hotels der Ramada-Gruppe sowie bei einigen Privathotels durchführen. Interessierte Hoteliers können sich unter der Rufnummer 06142-31581 direkt an den FQH wenden. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.bundesfachverband.org