Am vergangenen Wochenende fand eine Messe der ganz besonderen Art statt: Auf der Dolci Terre di Novi präsentierten Hersteller aus ganz Italien ihre Lebensmittel dem Endverbraucher. Wer dabei nur an Schokolade dachte, hat „dolce“ falsch verstanden. Nicht nur süß soll das Leben sein, sondern auch sanft. Das gilt auch für die Produktion von Lebensmitteln.
Während in Deutschland ein Lebensmittelskandal den anderen jagt, Pommes frites mehr gelb als gold serviert werden, weil sonst lebensgefährliche Erkrankungen drohen, zeigt die Provinz Alessandria im Piemont, Italien, dass es auch anders geht.
Im Museum der Radfahrweltmeister, dem Museo dei Campionissimi, gibt es neben Einblicken in die Geschichte des Radfahrens von der Draisine bis zum Titanfahrrad eine Halle für Veranstaltungen, die sich auch mal anderen Themen widmen. So wie am vergangenen Wochenende, als zum elften Mal die Lebensmittelmesse Dolci Terre di Novi ausgerichtet wurde.
Anbieter aus ganz Italien stellen hier alljährlich ihre Produkte aus. „Dabei steht die Qualität und Reinheit an oberster Stelle“, weiß Lorenzo Robbiano, Bürgermeister von Novi Ligure. Gleichwohl liegt der Schwerpunkt auf der Präsentation örtlicher Spezialitäten. Pizzabrot wie Focaccia und Kichererbsenkuchen, die Farinata, stehen dabei ebenso hoch im Kurs wie die Schokolade und andere Süßigkeiten. „Die Gianduiotti von Novi werden in ganz Italien geliebt“, beschreibt Luigi Boano, Präsident des Einzelhandelsverbandes von Alessandria (Ascom Alessandria) die kleinen, in Goldpapier eingewickelten Nougatstücke. Auch Damenküsse (Baci di Dama) und Amarettini erfreuen sich größter Beliebtheit – in der ganzen Welt. Den Damenküssen wird nachgesagt, dass ein Bäcker, der unglücklich in eine Edeldame mit Hang zum Süßen verliebt war, seine ganze vergebliche Hoffnung in diese Delikatesse verpackt hat. Immer von Hand hergestellt, mit natürlichen Zutaten, verströmen die italienischen Süßigkeiten nicht nur den Duft des Süßen und Sanften – sie sind vor allem ein Genuss, der auf der Zunge zergeht. Selbstverständlich sind diese Leckereien ausschließlich bei den Zuckerbäckern mit ihren pittoresken Läden mit den reichhaltigen farbenfrohen Auslagen der Provinz von Alessandria zu haben. Oder eben an den Ständen einer Messe, die es in sich hat.