An der Mündung des Han-Flusses in den Yangtze sind die antiken Städte Wuchang,
Hankou und Hanyang zu Wuhan zusammengewachsen, der Hauptstadt der Provinz
Hubei. Die Stadt ist das kommerzielle Zentrum Zentralchinas sowie die Endstation
der Drei-Schluchten-Kreuzfahrten und dadurch auch Anziehungspunkt für viele
Besucher, denen sie zahlreiche historische und kulturelle Attraktionen bietet.
Wuhan hat zwei verschiedene Gesichter. Hankou im Westen der Stadt ist einer
der größten Inlands-Häfen Chinas. Frachtschiffe bahnen sich ihren Weg durch das
Gewimmel auf dem geschäftigen Yangtze, während an den Ufern lebhafter Handel
mit lokalen Produkten betrieben wird.
Im Osten des Yangtze, in Wuchang, geht es
beschaulicher zu. Dieser Stadtteil ist geprägt von 80 Quadratkilometer
Parklandschaft mit Seen, antiken Tempeln und friedlichen Gärten.
Wuhan zählt zu den drei „Glutöfen“ Chinas mit sengend heißen Sommern und
frostigen Wintern. Die beste Reisezeit ist von März bis Juni und von September bis
November.
Insider-Tipp: Die Stadt lässt sich am besten zu Fuß erkunden – entlang der
Uferpromenade über das alte Gewerbeviertel und die geschäftigen Märkte in einen
der vielen Gärten der Stadt.
Sehenswürdigkeiten
Turm des Gelben Kranich
Der 50 Meter hohe Turm auf dem She Shan (Schlangenhügel) ist ein markantes
Wahrzeichen Wuhans. Die 72 hölzernen Säulen, die gelb glasierten Kacheln und
die zierlich geschwungenen Dächer sind eine Nachbildung des Originalturms aus
der Qing-Dynastie, der durch Feuer zerstört wurde.
Insider-Tipp: Für mehrere Besuche lohnt sich ein Jahresticket. Es kostet einen
Euro, nur wenig mehr als der Eintritt für den einmaligen Besuch.
Ost-See und Dong Hu Park
Der Ost-See erstreckt sich über 33 Quadratkilometer des weitläufigen Dong Hu
Parks. In den Loujia Hügeln am Seeufer liegt die Universität von Wuhan, die vielen
als schönste der Welt gilt. Sie ist umgeben von offenem Grün und Gärten, darunter
der Kirschblüten-Garten und der Wald der Vögel.
Insider-Tipp: Am schönsten sind die Gärten Ende März oder Anfang April. Sie sind
dann von Bäumen in voller Blüte und von üppigen Blumenwiesen überflutet.
Moshan Hügel
Der Moshan Hügel mit sechs sattgrünen Gipfeln ist an drei Seiten vom Ost-See
umgeben. Er war die Heimat des 800 Jahre alten Chu-Königreiches, aus dem noch
viele Relikte erhalten sind.
Insider-Tipp: Man sollten sich mindestens einen halben Tag Zeit nehmen, um durch
die schönen Gärten und auf den Waldwegen zu wandern und die historischen
Stätten zu besichtigen.
Hubei Provinz-Museum
Mit über 200.000 Exponaten und guten Erklärungen in Englisch zählt es zu den
besten Museen des Landes. Besonders interessant sind die vielen Ausgrabungs-
Gegenstände aus dem Grabmal von Marquis Yi. Er wurde 433 vor Christi
zusammen mit 15.000 Bronze- und Holzobjekten, 21 Frauen und einem Hund
beerdigt.
Insider-Tipp: Von hier aus führt ein schöner Spazierweg entlang des Seeufers zum
Dong Hu Park.
Die Villa des Vorsitzenden Mao Zedong
1958 als eine von mehreren Residenzen für Mao erbaut, wurde hier die Prominenz
beherbergt, darunter auch Präsident Richard Nixon. Die Villa ist nun für Besucher
geöffnet und bietet einen faszinierenden Einblick in den Alltag und die Besitztümer
Maos, von den Pantoffeln in seinem Schlafzimmer bis zum übergroßen
Swimmingpool.
Ehemaliges Französisches Viertel
Die schönen Kolonial-Gebäude am früheren Bund und an der Jianghan-Strasse im
kolonialen Herzen der Stadt erinnern an das reiche europäische Erbe.
Umgebung
Drei-Schluchten-Flusskreuzfahrt
Trotz des durch den Damm gestiegenen Wasserspiegels bleibt die Flusskreuzfahrt
von Wuhan nach Chongqing eine faszinierende Reise durch die ländlichen
Gegenden Zentralchinas. Eine Dreitages-Fahrt führt von Wuhan durch breite
Flussebenen mit historischen Denkmälern und ursprünglichen Dörfern nach
Yichang zum Ausgang der Drei Schluchten.
Insider-Tipp: Wer nicht genug Zeit hat, kann den Zug von Wuhan nach Yichang
nehmen und ist in weniger als vier Stunden am Ausgangspunkt für die Fahrt durch
die Schluchten.
Wudang Shan
Der heilige Gebirgszug von Wudang Shan im Nordwesten den Provinz Hubei ist
übersät mit taoistischen Tempeln aus der Tang-Dynastie. Der Tianzhu-Gipfel ist
mit 1.600 Metern die höchste der 72 Spitzen des Gebirges. Man erreicht sie auf
einer achtstündigen Trekkingtour von Wudang Shan Stadt, mit dem Minibus oder
(teilweise) mit der Seilbahn.
Lokale Delikatessen
Wuhan hat eine ausgeprägte Tradition für köstliche Kleinigkeiten, die an
zahlreichen Essensständen angeboten werden. Die Spezialitäten in Hubei sind eine
Mischung aus verschiedenen lokalen Einflüssen wie Fisch aus dem Yangtze und
würzigem Pfeffer aus der nahen Provinz Sichuan.
Jiqing Jie ist ein lebhafter Nachtmarkt mit Essensständen, Sängern, Musikanten
und Blumenverkäufern. Die Hu Bu Xiang Allee ist seit 400 Jahren ein von
Einwohnern gern besuchter Platz für das charakteristische Wuhan-Frühstück Guo
Zao (Frühstück unterwegs). Der Garten und die traditionelle chinesische
Architektur sind die beste Empfehlung für Nachmittags-Tee und Kuchen in Wu’s
Gardens.
Einkaufen – Fußgängerzone
Die Jianghan Avenue ist eine der längsten Fußgängerzonen Chinas und der zentrale
Anziehungspunkt zum Einkaufen in der Stadt.
Insider-Tipp: Für zwei Cent kann man mit einem Besucherzug die Strasse entlang
fahren.
Hanzheng Street und Hanjiang Road
Im Großhandels-Distrikt findet man in den Läden eine riesige Auswahl an
Geschenkartikeln, Erinnerungsstücken und Schnickschnack aller Art.
Insider-Tipp: Feilschen wird erwartet, die Wuhanesen sind traditionell gewitzt und
werden eine grimmige Preisschlacht beginnen. Lächeln, stur bleiben und 30
Prozent des geforderten Preises bezahlen.