Am 12. Dezember 2006 verlieh die Umweltministerin von Baden-Württemberg, Tanja Gönner, bei einer Festveranstaltung im Neuen Schloss in Stuttgart den diesjährigen ‚Umweltpreis für Unternehmen 2006‘. Der mit insgesamt 50.000 Euro dotierte Preis wurde an vier Unternehmen der Kategorien ‚Industrie‘, ‚Handel‘, ‚Dienstleistung‘, und ‚Handwerk‘ vergeben. In der Kategorie „Dienstleistung“ wurde das Seehotel Wiesler am Titisee ausgezeichnet. „Eine phantastische Anerkennung für das langjährige Engagement des Seehotels Wiesler in Sachen Ökologie“, freute sich Udo Finkenwirth, Präsident der Food & Beverage Management Association. Klaus-Günther Wiesler „lebt“ in seinem Hotel am Titisee die Ideale der zur FBMA gehörenden Stiftung, welche die Förderung von Umweltschutz, Kultur und Bildung im Gastgewerbe beinhalten, so Finkenwirth.
„Das innovative und ökologische Energiekonzept des Hotelbetriebs ist beeindruckend“, erläuterte die Ministerin. Die konsequente Nutzung erneuerbarer Energien und das hohe Engagement für Produkte aus der Region im Rahmen der Naturparkwirte haben zu dieser Auszeichnung geführt, so die Begründung. Insgesamt 54 Unternehmen aus allen Teilen des Landes Baden-Württemberg und aus den verschiedensten Branchen hatten ihre Bewerbung abgegeben. Der Umweltpreis wird alle zwei Jahre ausgeschrieben und wurde in diesem Jahr bereits zum 12. Mal verliehen. Die Freude über den Gewinn war groß in der Familie Wiesler. Mit seinen Eltern Rosemarie und Herbert, die vor ihm das Seehotel führten, waren Klaus-Günther Wiesler und seine Ehefrau Eva nach Stuttgart gereist. „Die Arbeit hat sich gelohnt, Wir sind sehr stolz auf diese Auszeichnung“ erklärten sie freudestrahlend bei der Übergabe von Urkunde und Preisgeld. Dieses muss in erneute Umweltschutzaktivitäten investiert werden, erläuterte Gönner. „Damit erhält der Umweltschutz in den Unternehmen eine weitere Aufwertung und einen zusätzlichen Schub.“
Diese Auszeichnung des Seehotels hat eine lange Vorgeschichte. Bereits seit 1995 darf es sich als „umweltorientierter Betrieb“ vorstellen und ist seit 2002 Mitglied bei Viabono. Ein Meilenstein wurde im November 2005 erreicht: Damals hatte das Seehotel Wiesler als einer der ersten gastronomischen Betriebe an der europäischen Zertifizierung EMAS mit Erfolg teilgenommen. Der Aufwand für diese Zertifizierung war im Seehotel sehr umfangreich. Unter anderem mussten alle Energie- und Stoffflüsse erfasst, Abfallvermeidung konsequent betrieben, der Stromverbrauch optimiert, die Wärmegewinnung und –Nutzung und Warmwasserbereitung streng nach ökologischen Gesichtspunkten ausgerichtet, kurz sämtliche Bereiche des Hotelbetriebs auf ihre Auswirkung auf die Umwelt untersucht und verbessert werden. Heute ist Klaus-Günther Wiesler darauf stolz, dass die Emissionen des Hotels um 200 Tonnen jährlich verringert werden konnten. Wiesler: „Wir wollen als kleiner Betrieb den großen Firmen ein Beispiel geben“.
Hotelgäste und Kunden erleben die Philosophie des Hauses in angenehmster Weise im Restaurant und im Wellness-Bereich. Für die Entspannungs- und Pflegeprogramme werden vor allem biologische Öle und Kosmetikartikel aus natürlichen Rohstoffen eingesetzt. Das Ayurveda-Öl stammt aus eigener Herstellung. Der Hausherr, gelernter Koch und mit seiner Heimatregion tief verwurzelt, verwendet in seiner Küche überwiegend regionale Produkte und ein Großteil der verarbeiteten Lebensmittel stammt aus ökologischem Anbau. Die Passion für die hervorragenden Produkte der Region teilt Klaus-Günther Wiesler mit einer Gruppe Gleichgesinnter: den „Naturparkwirten Südschwarzwald“. Ein Kooperationsmodell individueller Gastronomen und Hoteliers, das bereits in anderen Regionen Schule machte und Nachahmer gefunden hat.
Sein Gedankengut lässt Klaus-Günther Wiesler durch engagierte Mitarbeit in weiteren Organisationen einfließen. Seit vielen Jahren ist er in der Food & Beverage Management Association FBMA aktiv, dem Fachverband für Führungskräfte aus der Hotellerie und Gastronomie. Als Stellvertretender Direktor der FBMA-Region Südwest wird er im Februar 2007 eine Tagung zum Thema Bio mit namhaften Referenten u.a. von der CMA und den Kolpinghotels (Bio-Tagungshotels) in Titisee organisieren. In der verbandseigenen Stiftung – ein Novum in der Branche – hat Wiesler die Geschäftsführung inne. Hier initiiert er Projekte zu den Themen Umweltschutz, Kultur, Bildung und Nachwuchsförderung.