Laut einer schwedischen Studie vom Karolinska Institut kann eine zu hohe Zuckeraufnahme über einen langen Zeitraum die Entstehung von Pankreaskarzinomen fördern, berichtet die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V. aus Aachen.
Demnach kann der regelmäßige Konsum großer Zuckermengen in Form von gesüßten und gezuckerten Speisen sowie Getränken die Bauchspeicheldrüse schädigen und somit die Entstehung eines Pankreaskarzinoms begünstigen (1,2).
Etwa 80.000 gesunde Männer und Frauen gaben über acht Jahre ihre Ernährungsgewohnheiten zu Protokoll. In diesem Zeitraum erkrankten 131 Teilnehmer an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Die Untersuchung ergab, dass der Zuckergehalt der Nahrung einen entscheidenden Einfluss auf die Entstehung von Pankreastumoren hat.
Personengruppen, bei denen mehr als zweimal täglich Limonaden und zuckerhaltige Getränke auf dem Speiseplan stehen, wiesen ein um bis zu 90 Prozent höheres Erkrankungsrisiko im Vergleich zu Personen auf, die derartige Getränke nicht konsumierten. Bei Teilnehmern mit einem häufigen Verzehr gesüßter Getränke, darunter vor allem gezuckerter Kaffee, war das Risiko, ein Pankreaskarzinom zu entwickeln, noch um bis zu 70 Prozent erhöht (1).
Aufgrund der häufig zu späten Diagnose und der begrenzten Behandlungsmöglichkeiten gilt Bauchspeicheldrüsenkrebs als eine der Krebserkrankungen, die mit sehr geringen Heilungschancen verbunden sind. Deshalb ist es besonders wichtig, das Wissen sowie das Bewusstsein über mögliche Ursachen, Risikofaktoren und Folgen von ernährungs(mit)bedingten Erkrankungen zu vertiefen, betont Susanna C. Larsson vom Karolinska Institut in Stockholm. So ist bei einer übermäßigen Zuckerzufuhr neben dem erhöhten Risiko für Pankreastumore ebenso die Gefahr einer Insulinresistenz und damit die Entwicklung eines Diabetes mellitus Typ II gegeben, was wiederum zu weiteren Stoffwechselstörungen führen kann.
Der Prävention von Erkrankungen, die durch die Ernährung beeinflussbar sind, kommt eine immer größere Bedeutung zu. Es ist zunehmend wichtig, nicht nur die Therapie stetig verbessern zu wollen, sondern auch zu lernen, ihnen – beispielsweise mit einer bewussteren und gesünderen Ernährungsweise – vorzubeugen.
Literatur:
(1) Larsson SC, Bergkvist L, Wolk A: Consumption of sugar and sugar-sweetened foods and the risk of pancreatic cancer in a prospective study. Am J Clin Nutr. 2006;84(5):1171-1176
(2) Schernhammer ES, Hu FB, Giovannucci E, Michaud DS, Colditz GA, Stampfer MJ, Fuchs CS. Sugar-sweetened soft drink consumption and risk of pancreatic cancer in two prospective cohorts. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev. 2005;14(9):2098-2105