Im Zeitalter von Übergewicht und Adipositas wird das Problem der Unterernährung oftmals vergessen. Das Risiko sowie das Auftreten dieses Ernährungszustandes steigt häufig mit dem Alter an, berichtet die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V. aus Aachen.
Bei einer Mangelernährung sind Energie, Eiweiße, Vitamine sowie Mineralstoffe nicht in Balance, das heißt, der Verbrauch ist höher als die Zufuhr. Dies bringt gesundheitliche Probleme mit sich. So können beispielsweise die Wundheilung gestört oder das Immunsystem geschwächt sein.
Studien ergaben, dass über zehn Prozent der europäischen Bevölkerung einen mangelhaften Erährungsstatus aufweisen (1). Besonders betroffen sind dabei die über 65 jährigen. Ab diesem Alter steigt das Risiko für Unterernährung merklich an.
Unter dem Aspekt, dass der demografische Wandel weltweit Einzug hält, ist davon auszugehen, dass die Zahl der über 65 jährigen im Jahr 2031 eine Zahl von 15 Millionen erreicht (2). Dies lässt vermuten, dass die zusätzlichen Kosten für das Gesundheitssystem explodieren. Eine britische Studie der European Nutrition for Health Alliance ermittelte eine Summe in Höhe von über 10,5 Milliarden Euro allein für England (1).
Neben der finanziellen Belastung entstehen auch persönliche Probleme. So sind Betroffene, Angehörige, das Pflegepersonal sowie Ärzte mit dem Aspekt der Unterernährung konfrontiert. Es ist wichtig zu betonen, dass ein großer Teil der Mangelernährung vermeidbar ist. Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist die Sensibilisierung der Betroffenen und derer, die mit dem Problem Unterernährung in Berührung kommen. Der Präsident der European Nutrition for Health Alliance, Professor Jean- Pierre Baeyens, fordert, dass die Gesundheits- und Sozialversorgungsbudgets spezielle Fördermittel erhalten müssen, damit Lösungen für die Mangelernährung finanziert werden können.
Literatur:
(1): www.european-nutrition.org/publications.cfm
(2): Nurs Times.: Planning to improve the hospital experience for older patients. Sept. 2006